Ekel ist eines der elementarsten Gefühle. Er lässt sich schwer unterdrücken und gehört zu den Erfahrungen, die ungern gesucht werden, sondern eher zu denen, die jeder meiden will und die denjenigen, der dieses Gefühl erlebt, in Angst und Panik versetzen können.
Ekel in der Pflege wird meistens nicht angesprochen, gehört nicht zu den heroisierenden Erfahrungen. Trotzdem kommt Ekel als Gefühl im alltäglichen Pflegealltag vor. Was ist Ekel? Wie wird damit umgegangen, wie wird der Umgang damit gelehrt und wie sollte damit umgegangen werden? Was macht der Ekel mit uns in der Pflege?
Die vorliegenden Arbeit soll auf die Fragen eine Antwort geben und bezieht sich dabei auf die wenigen vorliegenden Ergebnisse von „Pflege-Ekel-Forschungen“. Sie soll anregen, über das Phänomen nachzudenken und sich dessen bewusst zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung / Vorwort (Mario Albrecht / Johannes Keßler)
- Begriffsklärung und Definition "Ekel" (Mario Albrecht)
- Die Arten des Ekels
- Zum Wesen des Ekelhaften
- Die Feindseligkeitstriade
- Emotionen, Gefühle und Affekte
- Die Ekelsinne
- Zur Funktion des Ekels
- Ekel und Moral
- Beteiligte Personen
- Ekel und Sensationslust
- Ein Plädoyer für den Ekel
- Zwischenfazit
- Ekel als Problem und dessen Einfluss in der Pflege (Johannes Keßler)
- Veränderung der Interaktion
- Ekel vor dem Patienten oder anderen
- Ekel und Scham
- Ekel als Problem für Pflegende (Mario Albrecht / Johannes Keßler)
- Möglichkeiten des adäquaten Umgangs (Johannes Keßler)
- Enttabuisierung
- Freiräume und Gesprächsmöglichkeiten
- Fazit / Schlussbemerkung (Mario Albrecht / Johannes Keßler)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Ekel im Kontext der Pflege. Ziel ist es, die Ekelemotion sowohl in ihrer theoretischen Bedeutung als auch in ihrer praktischen Relevanz für den Pflegeberuf zu beleuchten. Es werden verschiedene Aspekte des Ekels erörtert, darunter seine Ursachen, seine Ausprägungen, seine soziale und kulturelle Bedeutung sowie sein Einfluss auf die Interaktion zwischen Pflegenden und Gepflegten.
- Theoretische Grundlagen des Ekels
- Ekel in der Pflegepraxis
- Die Auswirkungen von Ekel auf die Interaktion zwischen Pflegenden und Gepflegten
- Möglichkeiten des Umgangs mit Ekel in der Pflege
- Enttabuisierung des Themas Ekel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit dar. Die Autoren betonen die Relevanz des Themas Ekel für den Pflegeberuf und die Notwendigkeit, mit diesem Gefühl im Pflegealltag adäquat umzugehen. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Begriffsklärung und Definition von Ekel, wobei verschiedene Erklärungsansätze aus Psychologie und Philosophie beleuchtet werden. Es werden die Ursachen des Ekels, seine Symbolik und die Bedeutung von Nähe und Distanz im Zusammenhang mit diesem Gefühl untersucht. Das dritte Kapitel geht auf die verschiedenen Arten des Ekels ein, untersucht das Wesen des Ekelhaften und diskutiert die Funktion des Ekels im Kontext der Moral und der menschlichen Interaktion. In den weiteren Kapiteln wird der Fokus auf die Bedeutung des Ekels in der Pflege gelegt. Die Autoren beleuchten die Auswirkungen von Ekel auf die Interaktion zwischen Pflegenden und Gepflegten sowie die Herausforderungen, die sich für Pflegende aus dem Umgang mit ekelerregenden Situationen ergeben. Das sechste Kapitel widmet sich schließlich den Möglichkeiten des adäquaten Umgangs mit Ekel und stellt Lösungsvorschläge für die Enttabuisierung des Themas und die Schaffung von Freiräumen für den Austausch über Ekel-Erfahrungen vor.
Schlüsselwörter
Ekel, Pflege, Interaktion, Nähe, Distanz, Tabu, Emotion, Gefühl, Ausscheidungen, Körperlichkeit, Professionalität, Umgang mit Ekel, Enttabuisierung, Gesprächsmöglichkeiten, Pflegeforschung, Pflegepraxis.
- Quote paper
- Mario Albrecht (Author), Johannes Keßler (Author), 2006, Ekel als ein Tabuthema in der Pflege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58249