Einleitung
In der vorliegenden Arbeit sollen die Übersetzungen von Shakespeares Romeo and
Juliet1 Erich Frieds2 und August Wilhelm von Schlegels3 anhand ausgesuchter Textstellen untersucht werden. Das Stück wurde vermutlich erstmals 1596 aufgeführt. Die Auswahl der Übersetzungen ist willkürlich und darf nicht zu dem Fehlschluss führen, in der Zwischenzeit von Schlegels bis Frieds Übersetzung seien keine, oder nur wenige unbedeutende Versuche unternommen worden, seine Stücke ins Deutsche zu übertragen. Zu den berühmtesten Shakespeare-Übersetzern zählen Bodmer, Lessing, Wieland und Eschenburg. Selbst Goethe, weniger als Übersetzer als als Dichter und Dramenschreiber bekannt, versuchte sich an einer Bearbeitung von Romeo und Julia.
Bei den exemplarisch untersuchten Textstellen handelt es sich um eine prosaische Stelle (1.1.1-69)4, zwei Textstellen im Blankvers sowie eine Textstelle mit festem Reimschema (1.5.93-110). Hierzu sollen verglichen werden: zum einen formale Aspekte der Übersetzungen wie Versmaß und Reim, lautliche Übereinstimmungen, Syntax als auch formal bedingte Auslassungen und Zusätze; zum anderen semantische Aspekte der Übersetzungen wie z.B. Wortspiele, Anstößiges, sowie deutende bzw. erklärende Veränderungen der Übersetzer.
Folgend aus den beobachteten Unterschieden und Gemeinsamkeiten soll auf
den übersetzungstheoretischen Hintergrund des jeweiligen Übersetzers rückgeschlossen werden. Die Poetik der beiden Übersetzer ist weitestgehend aus den Übersetzungen, also immanent, zu erarbeiten.
Als letzter Schritt soll die Bezugnahme auf die im Seminar „Übersetzungstheorie
und - geschichte“ besprochenen übersetzungstheoretischen Positionen erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Übersetzungsvergleich Fried bzw. Schlegel-Übersetzung von Shakespeares Romeo and Juliet
- Formale Aspekte
- Lautliche Nachbildung
- Treue der Form und des Stils
- Semantische Aspekte
- Wortspiele / das Anstößige
- Semantische Abweichungen
- Verständnishilfen im Text
- Formale Aspekte
- Übersetzungskonzepte Schlegels und Frieds
- Luthers übersetzungstheoretische Ansätze
- Schlegels Übersetzungskonzept
- Schleiermachers Übersetzungskonzept
- Frieds Übersetzungskonzept
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Übersetzungen von Shakespeares Romeo and Juliet von Erich Fried und August Wilhelm von Schlegel anhand ausgewählter Textstellen. Ziel ist es, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Übersetzungen zu analysieren und auf den übersetzungstheoretischen Hintergrund der Übersetzer zu schließen.
- Formale Aspekte der Übersetzungen (Versmaß, Reim, lautliche Übereinstimmungen, Syntax, Auslassungen und Zusätze)
- Semantische Aspekte der Übersetzungen (Wortspiele, Anstößiges, Veränderungen der Übersetzer)
- Übersetzungskonzepte von Schlegel und Fried im Vergleich zu den Ansätzen von Luther und Schleiermacher
- Die Poetik der beiden Übersetzer, die aus den Übersetzungen abgeleitet werden kann
- Bezugnahme auf die im Seminar "Übersetzungstheorie und Geschichte" besprochenen übersetzungstheoretischen Positionen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit stellt die beiden ausgewählten Übersetzungen von Shakespeares Romeo and Juliet vor und erläutert die Methodik der Untersuchung anhand ausgewählter Textstellen. Es wird auf die Bedeutung der Form und des Inhalts der Übersetzungen im Vergleich zum Originaltext eingegangen.
Übersetzungsvergleich Fried bzw. Schlegel-Übersetzung von Shakespeares Romeo and Juliet
Dieser Abschnitt vergleicht die beiden Übersetzungen anhand formaler und semantischer Aspekte. Es werden konkrete Textstellen analysiert, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten in Bezug auf Versmaß, Reim, Wortspiele und semantische Abweichungen aufzuzeigen.
Übersetzungskonzepte Schlegels und Frieds
Hier werden die übersetzungstheoretischen Ansätze von Luther und Schleiermacher vorgestellt und in Beziehung zu den Konzepten von Schlegel und Fried gesetzt. Die Arbeit geht auf die Poetik der beiden Übersetzer ein und analysiert, wie sich ihre theoretischen Ansätze in den Übersetzungen niederschlagen.
Schlüsselwörter
Shakespeare, Romeo and Juliet, Übersetzung, Übersetzungstheorie, August Wilhelm von Schlegel, Erich Fried, Formale Aspekte, Semantische Aspekte, Wortspiele, Anstößiges, Luther, Schleiermacher
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- M.A. Pia Witzel (Author), 2001, Shakespeares "Romeo und Juliet" - Die Übersetzungen von A.W. Schlegel und Erich Fried im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58227