Der Kern der Melusinen-Sage enthält ein uraltes, in vielen Kulturen anzutreffendes Motiv: es ist die Verbindung eines sterblichen Menschen mit einem überirdischen Wesen. Diese Verbindung ist in jeder Sage an ein Tabu geknüpft, welches den Menschen in seiner Unvollkommenheit von den unsterblichen, allwissenden Götterwesen deutlich abgrenzt. Wird dieses Tabu verletzt, folgt eine Trennung.
Die folgende Hausarbeit beleuchtet die Figur der Melusine als ein immer wiederkehrender Stoff in der Literaturgeschichte. Zu Anfang dieser Arbeit wird die vorhandenen Melusineversionen chronologisch in einem Zeitstrahl geordnet, darauf folgend werden die im Zeitstrahl genannten Versionen der Melusine-Sage näher beleuchtet. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Lektüre Thüring von Ringoltingens geworfen, wobei hierbei die Besonderheiten der Geschlechterkonstellation und Melusines Nachkommen herausgestellt wird. Im Folgenden werden die späteren Versionen der Melusine-Sage bis ins 20. Jahrhundert vervollständigt. Im Anschluss daran wird der Stoff der Melusine nochmals diskutiert und die Ergebnisse werden in einer Schlussbetrachtung gesichert, wodurch klar ersichtlich wird, dass sich das Melusine-Motiv bis in die Gegenwart zwar veränderte, aber das Grundmotiv immer unveränderlich bestehen blieb.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- MELUSINE ALS IMMER WIEDERKEHRENDES MOTIV IN DER LITERATUR
- ZEITSTRAHL
- DER MELUSINE-STOFF AN HAND DES ZEITSTRAHLS
- DAS MOTIV DER MAHRTENEHE
- FRÜHERE MELUSINEVERSIONEN
- THÜRING VON RINGOLTINGENS MELUSINE-VERSION
- Geschlechterkonstruktionen der Melusine
- Die Merkmale Melusines Söhne als Zeichen nichtmenschlicher Abstammung
- SPÄTERE VERSIONEN DER MELUSINE
- FAZIT
- LITERATURVERZEICHNIS
- PRIMÄRQUELLE
- FORSCHUNGSLITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Figur der Melusine als einem immer wiederkehrenden Motiv in der Literaturgeschichte. Ziel ist es, die verschiedenen Versionen der Melusinen-Sage chronologisch zu ordnen, die Besonderheiten der Geschlechterkonstellation und die Merkmale der Nachkommen Melusines in der Version von Thüring von Ringoltingen zu beleuchten und die spätere Entwicklung des Stoffes bis ins 20. Jahrhundert zu verfolgen.
- Die Verbindung von sterblichem Menschen und überirdischem Wesen
- Das Motiv des Tabus und seiner Folgen
- Die Entwicklung der Melusinen-Sage im Laufe der Zeit
- Geschlechterkonstruktionen und ihre Darstellung in der Melusinen-Sage
- Die symbolische Bedeutung der Merkmale der Söhne Melusines
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Melusinen-Sage ein und stellt die Hauptfigur, Melusine, als ein übernatürliches Wesen vor, das mit einem sterblichen Mann eine Verbindung eingeht. Das Kapitel erläutert den Kern der Sage und die Verbindung des Motives mit der menschlichen Unvollkommenheit. Im Anschluss daran stellt die Arbeit die chronologische Entwicklung der Melusinen-Sage in einem Zeitstrahl dar.
Das Kapitel "Melusine als immer wiederkehrendes Motiv in der Literatur" behandelt die verschiedenen Versionen der Melusinen-Sage anhand des Zeitstrahls. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Version von Thüring von Ringoltingen gelegt, die den Fokus auf die Geschlechterkonstellation und die Merkmale von Melusines Nachkommen legt. Die Arbeit analysiert diese Besonderheiten und stellt die symbolische Bedeutung der Merkmale heraus.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Stoff der Melusine als einem wiederkehrenden Phänomen in der Literatur. Die zentralen Themen sind die Verbindung von sterblichem Menschen und überirdischem Wesen, das Motiv des Tabus, die Geschlechterkonstruktionen und die Darstellung von übernatürlichen Elementen in der Literatur. Schlüsselbegriffe sind Melusinen-Sage, übernatürliches Wesen, Tabu, Geschlechterkonstellation, Familiengeheimnis, Söhne Melusines und symbolische Bedeutung.
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- Daniela Schmitt (Autor), 2006, Der Melusine-Stoff als immer wiederkehrendes Phänomen in der Literatur, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58127