Mit der Landung auf deutschem Boden im Sommer 1630 griff Gustav Adolf in den deutschen Krieg ein, der zu diesem Zeitpunkt schon etwa 12 Jahre währte. Mit dem militärischen Eingriff schrieb Gustav Adolf europäische Geschichte und sollte einen Zeitraum einläuten in dem Schweden Großmachtcharakter besaß. Das Mächteverhältnis in Deutschland zwischen Protestanten und Katholiken wurde innerhalb weniger Monate durch zahlreiche Siege sowohl gegen die kaiserlichen Truppen als auch gegen die Streiter der katholischen Liga umgedreht. Die kaiserliche Vormachtsstellung in Deutschland wurde erfolgreich bekämpft.1 Gustav Adolf sollte jedoch schon im Jahre 1632 bei der Schlacht von Lützen fallen. Nach seinem Tode wurde ein Mythos geboren, der vor allem unter den Protestanten Gefallen fand – der Mythos von Gustav Adolf als dem Retter und Beschützer des Protestantismus. Katholiken werfen dem Schwedenherrscher hingegen bis heute Expansionsdrang auf Kosten der Deutschen und Ruhmsucht vor.
Als Schwerpunkt in dieser Arbeit sollen die populärsten und wahrscheinlichsten Beweggründe für ein Eingreifen Gustav Adolfs in Deutschland geprüft werden. Die Arbeit besteht aus zwei Teilen – einer Beschreibung der Invasion bis zum Tode Gustav Adolfs unter Berücksichtigung ihrer Vorgeschichte und der Situation im Reich sowie außenpolitischer Geschehnisse. Anschließend erfolgt die Untersuchung der Kriegsgründe Rettung der Glaubensbrüder, Rettung der deutschen „Libertät“ sowie die Möglichkeit eines Präventivschlages. Die Untersuchung erfolgt auf Basis von Ausschnitten aus dem Kriegsmanifest Gustav Adolfs sowie seiner Reichstagsdebatten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Eingreifen der Schweden unter Gustav Adolf
- Die Invasion und ihre Vorgeschichte
- Die Wende
- Retter des Protestantismus oder Eroberer aus dem Norden
- Das Manifest
- Rettung des Protestantismus
- Rettung der deutschen „Libertät“
- Strategische, politische und wirtschaftliche Faktoren
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Beweggründe für Gustav Adolfs Eingreifen in den Dreißigjährigen Krieg im Jahr 1630. Der Fokus liegt dabei auf der Untersuchung der populärsten und wahrscheinlichsten Motive, die zum schwedischen Einmarsch in Deutschland führten.
- Die schwedische Invasion und ihre Vorgeschichte
- Die militärische und politische Situation im Heiligen Römischen Reich
- Die Rolle des Protestantismus und die Rettung der deutschen „Libertät“
- Strategische, politische und wirtschaftliche Interessen Gustav Adolfs
- Die Kriegsgründe aus der Perspektive des schwedischen Kriegsmanifests
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert den historischen Kontext des schwedischen Eingreifens in den Dreißigjährigen Krieg und stellt die Forschungsfrage nach den Beweggründen Gustav Adolfs. Sie beschreibt die Situation im Reich und die Machtverhältnisse zwischen Katholiken und Protestanten.
Das Kapitel „Das Eingreifen der Schweden unter Gustav Adolf“ beleuchtet die Invasion und ihre Vorgeschichte, einschließlich der schwedischen Intervention in Stralsund und der militärischen Unterstützung Polens durch Ferdinand II. Die französischen Interessen und ihre Rolle in der schwedischen Invasion werden ebenfalls beleuchtet.
Das Kapitel „Retter des Protestantismus oder Eroberer aus dem Norden“ analysiert das Manifest Gustav Adolfs und untersucht verschiedene Argumente für sein Eingreifen in den Krieg, wie die Rettung des Protestantismus und die Verteidigung der deutschen „Libertät“. Es werden auch strategische, politische und wirtschaftliche Faktoren in Betracht gezogen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Dreißigjähriger Krieg, Gustav Adolf, Schweden, Deutschland, Protestantismus, Katholizismus, „Libertät“, Kriegsmanifest, Invasion, Machtpolitik, strategische Interessen, politische Interessen, wirtschaftliche Interessen.
- Quote paper
- Philipp Gaier (Author), 2004, Die schwedische Invasion 1630: Rettung des Protestantismus oder pragmatische Machtpolitik?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/58073