Der Erste Weltkrieg kann wohl mit einigem Recht als eine neue Art des Krieges bezeichnet werden, der alles bis dahin Dagewesene in den Schatten gestellt hat. Dieser Konflikt war nicht allein wegen neuen Waffen und den immensen Opferzahlen eine neue Art von militärischer Auseinandersetzung, sondern gerade deswegen, weil Krieg nun nicht mehr nur auf den Schlachtfeldern geführt wurde. Zum ersten Mal war von einer "Heimatfront" die Rede; das gesamte Volk hatte Anteil am Krieg und sollte zu dessen Erfolg beitragen.
Aus diesem Grund nahm die Beeinflussung der eigenen Bevölkerung und auch der gegnerischen Soldaten durch gezielte Propaganda im Ersten Weltkrieg erstmalig einen entscheidenden Platz ein. Die Moral der eigenen Soldaten und Bevölkerung sollte gestärkt, die Gegner sollten demoralisiert und als Kriegstreiber dargestellt werden.
Propaganda wurde von allen am Krieg beteiligten Ländern betrieben, unter Einsatz aller zur Verfügung stehenden Medien. Vor allem dem Plakat kam eine entscheidende Rolle in der Propaganda zu. Ein wichtiger Bestandteil von politischen Plakaten ist das Bild, weil es unmittelbar auf jeden Betrachter – egal ob Kind oder Erwachsener, Intellektueller oder Arbeiter – seine Wirkung entfalten kann. Die Fragestellung, der in dieser Arbeit nachgegangen werden soll, ist vor allem, ob die deutsche Plakatpropaganda für Kriegsanleihen erfolgreich war und mit welchen ikonographischen und textlichen Mitteln auf den Plakaten gearbeitet wurde.
Die Frage nach dem Erfolg der Kriegsanleihepropaganda ist deshalb von Interesse, weil bei der Beurteilung der deutschen Propaganda diese bisher fast ausschließlich in ihrer Gesamtheit betrachtet wurde. Dass die deutsche Agitation der gegnerischen unterlegen war, ist immer wieder betont worden. Trotzdem schließt diese allgemeine Unterlegenheit eine erfolgreiche Arbeit der deutschen Propaganda in Teilbereichen, wie der Kriegsanleihepropaganda, nicht aus.
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG
- A. Gegenstand der Arbeit und Fragestellung
- B. Literatur und Quellen
- 1. Literatur
- 2. Quellen
- C. Methodisches Vorgehen
- II. DIE DEUTSCHE KRIEGSFINANZIERUNG
- III. DEUTSCHE BILDPLAKATE FÜR KRIEGSANLEIHEN
- A. Beginn der Plakatpropaganda für Kriegsanleihen im Deutschen Reich
- B. Plakatpropaganda von der sechsten bis zur neunten Kriegsanleihe
- 1. VI. Kriegsanleihe
- 2. VII. Kriegsanleihe
- 3. VIII. Kriegsanleihe
- 4. IX. Kriegsanleihe
- C. Die gestalterischen Elemente der Kriegsanleiheplakate
- 1. Der Soldat
- 2. Waffen
- 3. Nationalsymbole
- 4. Die Texte
- IV. ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die deutsche Bildpropaganda für Kriegsanleihen im Ersten Weltkrieg, mit einem Fokus auf die verwendeten Plakate. Ziel ist es, die Effektivität dieser Propagandaform zu untersuchen und die ikonographischen und textlichen Mittel zu identifizieren, die zur Beeinflussung der Bevölkerung eingesetzt wurden.
- Die Rolle von Bildpropaganda bei der Kriegsanleiheförderung im Deutschen Reich.
- Analyse der visuellen und textlichen Strategien in Kriegsanleiheplakaten.
- Die Bedeutung von Symbolen, Bildern und Texten in der Kriegsanleihepropaganda.
- Die Effektivität der Kriegsanleihepropaganda im Vergleich zur allgemeinen deutschen Propaganda des Ersten Weltkriegs.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der deutschen Bildpropaganda für Kriegsanleihen im Ersten Weltkrieg ein. Sie stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert die verwendeten Methoden und Quellen.
Kapitel II beleuchtet die deutsche Kriegsfinanzierung im Ersten Weltkrieg. Es analysiert die Notwendigkeit der Kriegsanleihen und die Herausforderungen der Kriegsfinanzierung.
Kapitel III analysiert die deutsche Bildpropaganda für Kriegsanleihen. Es untersucht die Anfänge dieser Propagandaform und analysiert die Gestaltungselemente der Plakate, wie z.B. den Soldatendarstellungen, Waffen, Nationalsymbolen und Texten.
Schlüsselwörter
Bildpropaganda, Kriegsanleihen, Erster Weltkrieg, Deutsches Reich, Plakate, Ikonographie, Textanalyse, Kriegsfinanzierung, Propaganda-Strategien, Effektivität.
- Quote paper
- Christian Koch (Author), 2006, Bild- und Plakatpropaganda für die deutschen Kriegsanleihen im Ersten Weltkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57949