Das Anfertigen von schriftlichen Arbeiten ist essenzieller Bestandteil eines jeden Studiums. Das Erlernen des wissenschaftlichen Arbeitens ist Inhalt vieler Seminare, mit dem Ziel die erworbenen Fertigkeiten und Techniken durch das Anfertigen einer Diplomarbeit zum Ende des Studiums unter Beweis zu stellen. Doch was nun genau einen hervorragenden Text von einem durchschnittlichen unterscheidet ist schwer zu erfassen. Hierzu wäre es notwendig, die Charakteristika eines intelligenten Textes zu definieren und diese Definitionen in ein Bewertungsschema zu überführen. Da zum Begriff der Intelligenz an sich ausreichende Beschreibungen vorhanden sind und bereits seit Jahrhunderten schriftliche Arbeiten bewertet werden sollte es möglich sein, Intelligenzbegriffe in vorhandenen Bewertungskriterien wiederzufinden.
Im Rahmen dieser Hausarbeit soll die Frage geklärt werden, inwieweit der Intelligenzbegriff nach Piaget, verbunden mit dem Argumentationsschema von Toulmin geeignet ist, schriftliche Intelligenz zu definieren. Die Gültigkeit dieser Definition soll im Anschluss exemplarisch an bereits vorhandenen Bewertungsschemata überprüft werden.
Aufgrund des umfassenden Werkes von Piaget werden hier nur seine Überlegungen zur Intelligenzentwicklung des Kindes herangezogen. Im Schwerpunkt sind dies die Phasen drei und vier. Das Argumentationsschema nach Toulmin wird zum besseren Verständnis und zur Erklärung der Funktion der einzelnen Elemente nach und nach bis zum vollständigen Argumentationsschema ausgebaut werden. Der erarbeitenden Definition der schriftlichen Intelligenz folgend findet im Anschluss eine exemplarische Überprüfung an ausgewählten Bewertungskriterien verschiedener Universitäten statt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thema, Eingrenzung und Fragestellung
- Methode
- Forschungsstand und Quellenlage
- Der Intelligenzbegriff nach Piaget
- Phase 3 – konkretoperationale Intelligenz
- Phase 4-formal-operationale Intelligenz
- Das Argumentationsschema nach Toulmin
- Piaget und Toulmin – konkrete und formale Operationen
- Berücksichtigung des Intelligenzbegriffes in ausgewählten Bewertungsanweisungen für schriftliche Arbeiten
- TU Dresden - Betriebswirtschaftslehre
- Bewertung von Diplomarbeiten - Universität Landau
- Wissenschaftliche Anforderungen - FH Hamburg
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit der Intelligenzbegriff nach Piaget, verbunden mit dem Argumentationsschema von Toulmin, geeignet ist, schriftliche Intelligenz zu definieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse der Phasen drei und vier der Piagetschen Intelligenzentwicklung und der Anwendung des Argumentationsschemas von Toulmin auf die Bewertung von schriftlichen Arbeiten. Ziel ist es, die Funktionsweise und Relevanz dieser Konzepte im Kontext des wissenschaftlichen Arbeitens zu beleuchten.
- Der Intelligenzbegriff nach Piaget und seine Anwendung auf schriftliche Arbeiten
- Das Argumentationsschema von Toulmin als Modell für die Bewertung wissenschaftlicher Texte
- Die Analyse von Bewertungskriterien für schriftliche Arbeiten im Hinblick auf den Intelligenzbegriff nach Piaget
- Die Relevanz von Intelligenz und Argumentation für das wissenschaftliche Schreiben
- Die Übertragbarkeit des Intelligenzbegriffs von der kindlichen Entwicklung auf die Bewertung wissenschaftlicher Texte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Fragestellung sowie die Methodik der Arbeit vor. Kapitel 2 erläutert den Intelligenzbegriff nach Piaget, wobei der Schwerpunkt auf den Phasen drei und vier der Intelligenzentwicklung liegt. Kapitel 3 erläutert das Argumentationsschema nach Toulmin, das als Modell für die Analyse von Argumenten und die Struktur von Texten dient. Kapitel 4 verbindet die Konzepte von Piaget und Toulmin, um Aspekte der schriftlichen Intelligenz herauszuarbeiten. Kapitel 5 untersucht anhand von Beispielen aus verschiedenen Bewertungsschemata, inwieweit der Intelligenzbegriff nach Piaget in der Bewertung von schriftlichen Arbeiten Anwendung findet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen: Intelligenz, Piaget, Toulmin, Argumentation, schriftliche Arbeiten, Bewertungskriterien, wissenschaftliches Schreiben, Entwicklungspsychologie.
- Quote paper
- Michael Witzel (Author), 2006, Der Intelligenzbegriff nach Piaget bei Toulmin sowie seine Anwendung in Bewertungskriterien schriftlicher Arbeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57884