Die nordische Mythologie bietet uns eine komplexe und oft verwirrende Einsicht in die germanische Götterwelt. Sie ist Zeugnis einer Zeit, in der die Menschen nicht nur an einen, sondern an viele Götter glaubten.
Die Edda, eine in Versform verfasste Sammlung von Götter- und Heldenliedern, ist eine Zusammenstellung von Geschichten und Ereignissen rund um die Götter und Helden des germanischen Glaubens.
Die Forschung unterscheidet heute zwischen zwei Eddas: die Ältere Edda und die Jüngere Edda. Bei der Älteren Edda handelt es sich um eine Handschriftensammlung, die unter dem Namen Codex Regius bis 1971 in Kopenhagen aufbewahrt war, bevor sie nach Island zurück überführt wurde. Sie wurde um 1270 in schriftlicher Form verfasst, jedoch ist bis heute unklar, von wem. Die enthaltenen Götterlieder beginnen mit der Völuspá („Die Weissagung der Seherin“), gefolgt von den drei Odingedichten Hávamál („Gedichte des Hohen“), Vafþrúðnismál („Das Wafthrudnir-Lied“) und Grímnismál („Das Grimnir-Lied“). Nachstehend schließt sich das Fryr-Lied, die Skírnismál („Skirnis-Ritt“), an. Es folgen vier Gedichte des Thor: Hárbarðsljóð („das Harbard-Lied“), Hymiskviða („Das Hymir-Lied“), Lokasenna („Zankreden Lokis“) und Þrymskviða („das Thrym-Lied“). Letztendlich bilden Völundarkviða („Das Wölund-Lied“) und Alvíssmál (Das Alwis-Lied“) den Schluss, auch wenn diese beiden Lieder nicht immer zu den Götterliedern gezählt werden. Nach den Götterliedern sind eine Reihe von Heldenliedern aufgeführt, denen ich mich in dieser Arbeit jedoch nicht weiter widmen werde.
Unter der Jüngeren Edda versteht man die Handschriften, die um 1220 von Snorri Sturluson auf Island verfasst wurden. Die Jüngere Edda besteht aus drei Teilen: der Gylfaginning, der Skaldskarpamál und der Háttatal. Die Gylfaginning ist eine sehr umfassende Darstellung der gesamten Götterwelt. Die Skaldskarpamál berschreibt die Regeln der Skaldendichtung. Die Háttatal sind Lieder und Gedichte, die Snorri Sturluson zum grossen Teil dem norwegischen König gewidmet hat.
Wer die Edda liest, erkennt schnell, dass der Gott Odin eine der Hauptfiguren ist und in fast jedem Lied oder Gedicht zumindest eine kleine Rolle spielt.
Daher widme ich diese Arbeit in erster Linie diesem Gott und seiner komplexen Figur. Ich werde sein Wesen und seinen verworrenen Stammbaum darstellen und seine außergewöhnliche Rolle in der germanischen Götterwelt beschreiben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Odin - Der höchste Gott
- Odins Liebschaften und seine Nachkommen
- Odin als Gestaltenwandler und seine Namen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit konzentriert sich auf die Darstellung der komplexen Figur Odins innerhalb der germanischen Mythologie. Ziel ist es, sein Wesen, seinen Stammbaum und seine außergewöhnliche Rolle in der Götterwelt zu beleuchten, basierend auf den Informationen der Älteren und Jüngeren Edda.
- Odins Stellung als höchster Gott
- Odins vielfältige Beziehungen und Nachkommen
- Odins Gestaltwandel und Namensvielfalt
- Die Bedeutung Odins in den verschiedenen Eddas
- Odins Herrschaft über die neun Welten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der nordischen Mythologie ein und hebt die Bedeutung der Eddas als Quellen hervor. Sie unterscheidet zwischen der Älteren und Jüngeren Edda, beschreibt deren Entstehung und Zusammensetzung und betont die zentrale Rolle Odins in diesen Texten. Die Einleitung legt den Fokus der Arbeit auf Odin und kündigt die folgenden Kapitel an, die sich mit verschiedenen Aspekten seiner Figur auseinandersetzen werden. Die unterschiedlichen Interpretationen und die offenen Fragen zur Entstehung der Eddas werden ebenfalls angesprochen, was die Komplexität des Forschungsgegenstandes unterstreicht.
Odin - Der höchste Gott: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit Odin als oberster Gott der Asen. Es erläutert die etymologische Entwicklung seines Namens und seine verschiedenen Bezeichnungen in verschiedenen germanischen Sprachen. Snorri Sturlusons Beschreibung Odins als höchsten und ältesten Gott wird zitiert, um seine herausragende Stellung in der Götterwelt zu betonen. Das Kapitel beschreibt Odins Aussehen, seinen Wohnsitz Asgard und seinen Hochsitz Hlidskjalf, von dem aus er die neun Welten überblicken kann. Die neun Welten und ihre Anordnung um den Weltenbaum Yggdrasil werden detailliert beschrieben, ebenso wie Odins drei Wohnstätten, Valaskjalf, Sökkvabekkr und Glaðsheimr, mit Zitaten aus der Grímnismál. Die Beschreibung von Odins Macht und Einflussbereich betont seine zentrale Rolle im Kosmos der nordischen Mythologie.
Schlüsselwörter
Odin, germanische Mythologie, Ältere Edda, Jüngere Edda, Asen, Wanen, Götterwelt, Neun Welten, Yggdrasil, Asgard, Hlidskjalf, Gestaltenwandler, Stammbaum, Inspiration, Wut.
Häufig gestellte Fragen zu: Odin - Eine Analyse der germanischen Mythologie
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die komplexe Figur Odins innerhalb der germanischen Mythologie. Sie beleuchtet Odins Wesen, seinen Stammbaum und seine Rolle in der Götterwelt, basierend auf Informationen aus der Älteren und Jüngeren Edda. Der Text beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Einleitung, Kapitelzusammenfassungen, eine Beschreibung der Zielsetzung und der Themenschwerpunkte sowie eine Liste der Schlüsselwörter.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf folgende Schwerpunkte: Odins Stellung als höchster Gott, seine vielfältigen Beziehungen und Nachkommen, seinen Gestaltwandel und seine Namensvielfalt, seine Bedeutung in den Eddas und seine Herrschaft über die neun Welten. Die etymologische Entwicklung seines Namens und seine verschiedenen Bezeichnungen in verschiedenen germanischen Sprachen werden ebenfalls behandelt.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hauptquellen dieser Arbeit sind die Ältere und Jüngere Edda. Die Arbeit unterscheidet zwischen beiden Eddas, beschreibt deren Entstehung und Zusammensetzung und betont die zentrale Rolle Odins in diesen Texten. Zitate aus der Grímnismál werden verwendet, um Odins Wohnstätten und seine Macht zu beschreiben.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Einleitung, Odin - Der höchste Gott, Odins Liebschaften und seine Nachkommen, Odin als Gestaltenwandler und seine Namen, und Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben. Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Bedeutung der Eddas als Quellen. Die Kapitel behandeln verschiedene Aspekte von Odins Figur.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter, die den Inhalt der Arbeit beschreiben, sind: Odin, germanische Mythologie, Ältere Edda, Jüngere Edda, Asen, Wanen, Götterwelt, Neun Welten, Yggdrasil, Asgard, Hlidskjalf, Gestaltenwandler, Stammbaum, Inspiration, Wut.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, das Wesen Odins, seinen Stammbaum und seine außergewöhnliche Rolle in der germanischen Götterwelt zu beleuchten und zu analysieren.
Welche Aspekte von Odin werden besonders hervorgehoben?
Besonders hervorgehoben werden Odins Stellung als höchster Gott, sein Aussehen, sein Wohnsitz Asgard und sein Hochsitz Hlidskjalf, von dem aus er die neun Welten überblicken kann. Seine verschiedenen Wohnstätten, seine vielfältigen Beziehungen und Nachkommen sowie sein Gestaltwandel und seine Namensvielfalt werden detailliert beschrieben.
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- Franziska Drax (Author), 2006, Odin und seine Rolle in der germanischen Götterwelt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57836