Sie sind für viele die großen Unbekannten im globalen Geldgeschäft und ohne sie läuft heute kaum noch etwas. Die Rede ist von Ratingagenturen wie Fitch, Moody´s und Standard & Poor´s (S&P´s). Egal ob ein einzelnes Finanzprodukt oder eine ganze Bank, ob ein Milliardenkredit oder die Umweltaktivität eines Unternehmens, alles und jenes wird mittlerweile von solchen Analystenfirmen bewertet. Inzwischen entscheidet deren Rating maßgeblich über den geschäftlichen Erfolg von ganzen Konzernen.
In der vorliegenden Arbeit soll zunächst der Ratingbegriff und der bestehende Ratingmarkt in Deutschland näher erläutert werden. Im weiteren Verlauf werden die verschiedenen Ratingarten kurz beschrieben und von einander abgrenzt. Im Anschluss folgt die Beschreibung des Ratingverfahrens und er wichtigsten Ratingkriterien. Da die Ratingagenturen, unter anderem aus wettbewerbsgründen, ein großes Geheimnis aus den von ihnen angewandten Ratingverfahren und –Kriterien machen, sollen diese Punkte eher allgemein beschrieben werden. Mit Ausnahme der qualitativen Kriterien, diese werden in Anlehnung an die Ratingagentur S&P´s erläutert.
Im vorletzten Kapitel soll noch die Bedeutung des externen Ratings für die Unternehmen und den Kapitalmarkt untersucht werden. Im Rahmen dieser Ausführungen wird bei der Bedeutung für Unternehmen zuwischen internen und externen Nutzenpotentialen unterschieden.
Den Abschluss bildet ein Fazit, in dessen Verlauf die kritische Auseinandersetzung mit der Thematik des externen Ratings nicht fehlen darf.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Ratingbegriff
- 2.1 Der Ratingbegriff
- 2.2 Der Rating Markt
- 2.3 Die Ratingsymbolik
- 2.4 Ratingarten
- 2.4.1 Externes und bankinternes Rating
- 2.4.2 Emissionsrating und Emittentenrating
- 2.4.3 Solicited und Unsolicited Rating
- 2.4.4 Debt Rating und Equity Rating
- 3. Rating Verfahren und Rating Kriterien
- 3.1 Rating Verfahren
- 3.1.1 Vorbereitungsphase
- 3.1.2 Analysegespräch
- 3.1.3 Präsentation der Rating Ergebnisse
- 3.1.4 Pflege und Überwachung des Ratings
- 3.2 Rating Kriterien
- 3.2.1 Quantitative Kriterien
- 3.2.2 Qualitative Kriterien
- 4. Bedeutung externer Ratings
- 4.1 Kapitalmärkte
- 4.1.1 Regulatorische Funktionen externer Ratings
- 4.1.2 Steigerung der Transparenz
- 4.2 Bedeutung für Unternehmen
- 4.2.1 interne Nutzenpotentiale
- 4.2.2 externe Nutzenpotentiale
- 4.2.2.1 Verbesserung der Finanzierungskonditionen
- 4.2.2.2 Erhöhung der Kreditwürdigkeit
- 4.2.2.3 Rating als Kommunikations- und Informationsinstrument
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Ratingagenturen, ihre Arbeitsweise und Bedeutung für Finanzmärkte und Unternehmen. Ziel ist es, den Ratingbegriff, den Markt der Ratingagenturen und das Ratingverfahren zu erläutern, sowie die Bedeutung externer Ratings für Unternehmen und Kapitalmärkte zu analysieren.
- Der Ratingbegriff und verschiedene Ratingarten
- Das Ratingverfahren und die wichtigsten Ratingkriterien
- Der oligopolistische Charakter des Ratingmarktes
- Die Bedeutung externer Ratings für Kapitalmärkte
- Interne und externe Nutzenpotentiale von Ratings für Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Ratingagenturen ein und beschreibt deren zunehmende Bedeutung für den Erfolg von Unternehmen und Finanzmärkten. Sie gibt einen Überblick über die Struktur der Arbeit, wobei besonders hervorgehoben wird, dass die Beschreibung der Ratingverfahren und -kriterien aufgrund der Geheimhaltung der Agenturen eher allgemein gehalten ist, mit Ausnahme der qualitativen Kriterien, die an der Ratingagentur S&P's angelehnt werden.
2. Der Ratingbegriff: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Rating“ und differenziert zwischen dem Bewertungsverfahren und dem Bewertungsergebnis. Es wird auf die fehlende einheitliche Definition in der Literatur hingewiesen und der Fokus auf externes Rating gelegt. Die Definition des externen Ratings als öffentlich verbreitete Einschätzung der zukünftigen Zahlungsfähigkeit eines Emittenten wird vorgestellt, um den weiteren Verlauf der Arbeit zu strukturieren und zu fokussieren.
2.2 Der Rating Markt: Der Abschnitt beschreibt den oligopolistischen Charakter des Ratingmarktes, dominiert von Moody’s, Standard & Poor’s und Fitch. Der geringe Wettbewerb wird analysiert und die Marktanteile der drei großen Agenturen werden mithilfe einer Tabelle mit den Jahresergebnissen veranschaulicht. Der Fokus liegt auf der Dominanz von Moody's und S&P's und der begrenzten Anzahl an in Deutschland gerateten Unternehmen, was hauptsächlich auf die hohen Emissionsvolumina für Unternehmensanleihen zurückzuführen ist.
3. Rating Verfahren und Rating Kriterien: Dieses Kapitel beschreibt das Ratingverfahren in seinen verschiedenen Phasen: Vorbereitung, Analysegespräch, Präsentation der Ergebnisse und die kontinuierliche Überwachung. Aufgrund der Geheimhaltung der Agenturen wird das Verfahren allgemein beschrieben. Die Ratingkriterien werden in quantitative und qualitative Kriterien unterteilt, wobei die qualitativen Kriterien anhand des Beispiels von S&P's erläutert werden. Dieser Teil verdeutlicht die Komplexität der Bewertung und die Mischung aus objektiven Daten und subjektiver Einschätzung.
4. Bedeutung externer Ratings: Dieses Kapitel analysiert die Bedeutung externer Ratings für Kapitalmärkte und Unternehmen. Für Kapitalmärkte werden die regulatorischen Funktionen und die Steigerung der Transparenz hervorgehoben. Für Unternehmen wird zwischen internen und externen Nutzenpotentialen unterschieden. Externe Nutzenpotentiale umfassen verbesserte Finanzierungskonditionen, erhöhte Kreditwürdigkeit und das Rating als Kommunikations- und Informationsinstrument. Das Kapitel unterstreicht den erheblichen Einfluss von Ratings auf beide Bereiche.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Ratingagenturen, ihre Arbeitsweise und Bedeutung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht Ratingagenturen, ihre Arbeitsweise und ihre Bedeutung für Finanzmärkte und Unternehmen. Sie beleuchtet den Ratingbegriff, den Markt der Ratingagenturen, das Ratingverfahren und analysiert die Bedeutung externer Ratings für Unternehmen und Kapitalmärkte.
Was sind die Hauptthemen der Arbeit?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: den Ratingbegriff und verschiedene Ratingarten (externes/internes, Emissions-/Emittentenrating, Solicited/Unsolicited, Debt/Equity Rating); das Ratingverfahren und die wichtigsten Ratingkriterien (quantitativ und qualitativ); den oligopolistischen Charakter des Ratingmarktes; die Bedeutung externer Ratings für Kapitalmärkte; sowie interne und externe Nutzenpotentiale von Ratings für Unternehmen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Der Ratingbegriff (inklusive Markt und Symbolik), Ratingverfahren und -kriterien, Bedeutung externer Ratings und Fazit. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Themas, beginnend mit einer Definition des Begriffs "Rating" und der Beschreibung des Ratingmarktes, gefolgt von einer Erläuterung des Ratingverfahrens und der Kriterien, um schließlich die Bedeutung von Ratings für Kapitalmärkte und Unternehmen zu analysieren.
Welche Arten von Ratings werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet verschiedene Ratingarten: externes und bankinternes Rating, Emissionsrating und Emittentenrating, Solicited und Unsolicited Rating sowie Debt Rating und Equity Rating. Der Fokus liegt dabei auf dem externen Rating, definiert als öffentlich verbreitete Einschätzung der zukünftigen Zahlungsfähigkeit eines Emittenten.
Wie funktioniert das Ratingverfahren?
Das Ratingverfahren wird in Phasen unterteilt: Vorbereitung, Analysegespräch, Präsentation der Ergebnisse und kontinuierliche Überwachung. Aufgrund der Geheimhaltung der Ratingagenturen wird das Verfahren nur allgemein beschrieben. Die Ratingkriterien werden in quantitative und qualitative Kriterien unterteilt, wobei die qualitativen Kriterien am Beispiel von S&P's erläutert werden.
Welche Kriterien werden bei der Ratingvergabe verwendet?
Die Ratingkriterien werden in quantitative und qualitative Kriterien unterteilt. Quantitative Kriterien basieren auf objektiven Daten, während qualitative Kriterien subjektive Einschätzungen beinhalten. Die Arbeit erläutert die qualitativen Kriterien am Beispiel der Ratingagentur S&P's, um die Komplexität der Bewertung zu verdeutlichen.
Welche Bedeutung haben externe Ratings für Kapitalmärkte?
Externe Ratings spielen eine wichtige Rolle für Kapitalmärkte. Sie erfüllen regulatorische Funktionen und steigern die Transparenz. Sie beeinflussen die Risikobewertung von Wertpapieren und tragen zur Preisfindung bei.
Welchen Nutzen haben externe Ratings für Unternehmen?
Externe Ratings bieten Unternehmen sowohl interne als auch externe Nutzenpotentiale. Interne Nutzenpotentiale liegen beispielsweise in der Verbesserung interner Prozesse und der Risikosteuerung. Externe Nutzenpotentiale umfassen verbesserte Finanzierungskonditionen, erhöhte Kreditwürdigkeit und das Rating als Kommunikations- und Informationsinstrument.
Wer dominiert den Ratingmarkt?
Der Ratingmarkt ist oligopolistisch strukturiert, dominiert von drei großen Agenturen: Moody’s, Standard & Poor’s und Fitch. Die Arbeit analysiert den geringen Wettbewerb und die Marktanteile dieser Agenturen, wobei die Dominanz von Moody's und S&P's hervorgehoben wird.
Welche Einschränkungen gibt es bei der Darstellung des Ratingverfahrens?
Aufgrund der Geheimhaltung der Ratingagenturen ist die Beschreibung der Ratingverfahren und -kriterien, außer bei den qualitativen Kriterien (am Beispiel von S&P), eher allgemein gehalten.
- Quote paper
- Diplom-Betriebswirt Timo Werner (Author), 2005, Rating Agenturen. Arbeitsweise und Bedeutung für Finanzmärkte und Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57625