Teile der Arbeit:
Der erste soll zunächst, angelehnt an Uwe Andersen, die Grundlage für alle weiteren Überlegungen bieten, indem er einen Definitionsversuch des Begriffs „Entwicklungsland“ enthält. Dieser scheint freilich nur aus westlicher-eurozentrischer, oder besser nördlich-hemisphärischer Perspektive haltbar zu sein und ist dennoch als Basis der Arbeit unerlässlich. Nicht zuletzt deshalb, weil auch Andersen ihm nur eine im bedingtem Umfang bestehende Gültigkeit einräumt und somit einem despotisch-hegemonialen Gebrauch entschieden entgegentritt. Des Weiteren enthält dieser Abschnitt mit seinen (staats-)theoretischen Hintergründen das Fundament des deutschen demokratischen Verständnisses von Entwicklungsländern, die supponierten Ursachen für die Zustände in den selbigen und die postulierten Möglichkeiten einer Zustandstransformation. Dabei wird hier insbesondere auf den „kapitalistischen Entwicklungsweg“ und die „sozialistische Orientierung“ eingegangen.
Beim zweiten Teil der Arbeit, in dem die entwicklungspolitischen Aktivitäten der ehemaligen DDR in einem historischen Überblick dargestellt werden, wird der Leser um ein erhöhtes Quantum an Aufmerksamkeit gebeten. Denn dieses Teilstück soll eben nicht nur ein geschichtlicher Abriss sein, der sicher als solcher seine Notwendigkeit nicht verlieren würde, sondern vielmehr durch seine zahlreichen Implikationen und nicht zuletzt durch einen umfangreichen Zitatfundus ehemaliger DDR-Theoretiker auch Informationen über die Intentionen entwicklungspolitischer Aktivitäten der DDR enthalten, verbunden mit der Hoffnung, dass sich diese vor dem Hintergrund des Versuchs einer nicht allzu engen Darstellung der Historie (also sowohl der innerdeutschen als auch zum Teil der bipolar-globalen) doch recht schlüssig erschließen lassen.
Im dritten Teilabschnitt der Arbeit soll dann anhand der Organisationsstruktur der Entwicklungspolitik der ehemaligen DDR und der Betrachtung ausgewählter Organe und Aktivitäten der bis dahin doch recht weit gefassten Darstellung der entwicklungspolitischen Maßnahmen der ehemaligen DDR eine engere, „basisnähere“ Betrachtung folgen, die sich als Ergänzung in explizierender Form zu den Teilen eins und zwei verstanden wissen will.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff „Entwicklungsland“
- Ursachen für die Unterentwicklung der Entwicklungsländer aus Sicht der ehemaligen DDR
- Exkurs: Homogenität der Entwicklungsländer - Existiert eine „Dritte Welt“?
- Der „kapitalistische Entwicklungsweg“ oder die „sozialistische Orientierung“ - Zwei Wege aus der Perspektive der ehemaligen DDR
- Der „kapitalistische Entwicklungsweg“
- Die „sozialistische Orientierung“
- Historischer Überblick der Entwicklungspolitikpraxis der ehemaligen DDR
- Beginn der Entwicklungspolitik? (1946 – 1954)
- Bildung der „blockfreien Länder“ - Eine Perspektive für die Entwicklungspolitik der ehemaligen DDR? (1955-1960)
- Die Überwindung der „Hallstein-Doktrin“ – Folgen für die DDR-Entwicklungspolitik? (1961 – 1970)
- Die „Entspannungspolitik“ der siebziger Jahre – Nährboden für die Propagierung der Überlegenheit des Sozialismus? (1971-1979)
- Welche Konsequenzen ergaben sich aus der proklamierten Erhaltung des Weltfriedens für die Entwicklungsländer? (1981 – 1989/90)
- Organisationsstruktur der Entwicklungshilfe der ehemaligen DDR - Institutionen und Aktivitäten
- Das Solidaritätskomitee der ehemaligen DDR
- Die Freie Deutsche Jugend (FDJ)
- Bildungs- und Ausbildungshilfe der ehemaligen DDR als Beispiel für deren entwicklungspolitische Aktivität
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklungspolitik der DDR, ergänzend zu einem Seminar über bundesdeutsche Entwicklungshilfe. Sie beleuchtet den Begriff „Entwicklungsland“, die Ursachen von Unterentwicklung aus DDR-Sicht, die gegensätzlichen „kapitalistischen“ und „sozialistischen“ Entwicklungsmodelle, und die historische Entwicklung der DDR-Entwicklungspolitik. Der Fokus liegt auf der Darstellung der politischen Intentionen und der Organisationsstruktur der DDR-Entwicklungshilfe.
- Definition des Begriffs „Entwicklungsland“ und dessen eurozentrische Perspektive
- Analyse der Ursachen für Unterentwicklung aus der Perspektive der DDR
- Vergleich der „kapitalistischen“ und „sozialistischen“ Entwicklungsmodelle
- Historischer Überblick der Entwicklungspolitik der DDR
- Organisationsstruktur und Aktivitäten der DDR-Entwicklungshilfe
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit untersucht die Entwicklungspolitik der DDR im Kontext eines Seminars über bundesdeutsche Entwicklungshilfe. Sie soll die „antiimperialistische Solidarität“ der DDR darstellen und einen Bogen zur gesamtdeutschen Geschichte spannen. Die Arbeit gliedert sich in drei Teile: die Definition von „Entwicklungsland“, ein historischer Überblick über die DDR-Entwicklungspolitik und eine Analyse der Organisationsstruktur und Aktivitäten der DDR-Entwicklungshilfe.
Der Begriff „Entwicklungsland“: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition des Begriffs „Entwicklungsland“, wobei die eurozentrische Perspektive kritisch beleuchtet wird. Es werden staatstheoretische Grundlagen und das Verständnis der DDR von Entwicklungsländern, den Ursachen ihrer Lage und den Möglichkeiten der Transformation erörtert. Besondere Beachtung finden der „kapitalistische Entwicklungsweg“ und die „sozialistische Orientierung“.
Ursachen für die Unterentwicklung der Entwicklungsländer aus Sicht der ehemaligen DDR: Dieses Kapitel analysiert die Ursachen der Unterentwicklung aus der Perspektive der DDR, vermutlich unter Einbezug von marxistisch-leninistischen Theorien des Imperialismus und der Abhängigkeit. Es wird erwartet, dass hier die Rolle des Kapitalismus und die Notwendigkeit der sozialistischen Orientierung als Lösungsansatz hervorgehoben werden.
Exkurs: Homogenität der Entwicklungsländer - Existiert eine „Dritte Welt“?: Dieser Exkurs hinterfragt die Annahme einer homogenen „Dritten Welt“ und diskutiert die Vielfalt der Entwicklungsländer und ihrer jeweiligen Kontexte. Es werden wahrscheinlich die Unterschiede und die Heterogenität der Länder und ihrer Herausforderungen erörtert.
Der „kapitalistische Entwicklungsweg“ oder die „sozialistische Orientierung“ - Zwei Wege aus der Perspektive der ehemaligen DDR: Dieses Kapitel vergleicht zwei gegensätzliche Entwicklungsmodelle aus der Sicht der DDR: den „kapitalistischen Entwicklungsweg“ und die „sozialistische Orientierung“. Es wird erwartet, dass die DDR die sozialistische Orientierung als überlegen darstellt und die Vorzüge und Nachteile beider Modelle analysiert.
Historischer Überblick der Entwicklungspolitikpraxis der ehemaligen DDR: Dieses Kapitel gibt einen umfassenden historischen Überblick über die Entwicklungspolitik der DDR, von den Anfängen bis zum Ende des Regimes. Es werden die verschiedenen Phasen der Entwicklung, die politischen Hintergründe und die konkreten Maßnahmen der DDR-Entwicklungshilfe detailliert dargestellt.
Organisationsstruktur der Entwicklungshilfe der ehemaligen DDR - Institutionen und Aktivitäten: Dieses Kapitel untersucht die Organisationsstruktur der DDR-Entwicklungshilfe, einschließlich der beteiligten Institutionen und ihrer Aktivitäten. Es wird vermutlich auf wichtige Organisationen wie das Solidaritätskomitee und die FDJ eingegangen werden und Beispiele für konkrete Entwicklungshilfeprojekte analysieren.
Schlüsselwörter
Entwicklungspolitik DDR, Entwicklungsländer, Unterentwicklung, Kapitalismus, Sozialismus, „kapitalistischer Entwicklungsweg“, „sozialistische Orientierung“, Antiimperialismus, Solidarität, Solidaritätskomitee, Freie Deutsche Jugend (FDJ), Hallstein-Doktrin, Entspannungspolitik, historischer Überblick, Organisationsstruktur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Entwicklungspolitik der DDR
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Entwicklungspolitik der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), im Vergleich zur bundesdeutschen Entwicklungshilfe. Sie untersucht den Begriff „Entwicklungsland“, die Ursachen von Unterentwicklung aus DDR-Sicht, die gegensätzlichen „kapitalistischen“ und „sozialistischen“ Entwicklungsmodelle, und die historische Entwicklung der DDR-Entwicklungspolitik. Der Fokus liegt auf den politischen Intentionen und der Organisationsstruktur der DDR-Entwicklungshilfe.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Definition des Begriffs „Entwicklungsland“ und seine eurozentrische Perspektive; die Analyse der Ursachen für Unterentwicklung aus Sicht der DDR; der Vergleich der „kapitalistischen“ und „sozialistischen“ Entwicklungsmodelle; ein historischer Überblick über die Entwicklungspolitik der DDR; und die Organisationsstruktur und Aktivitäten der DDR-Entwicklungshilfe.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu folgenden Themen: Einleitung, Der Begriff „Entwicklungsland“, Ursachen für die Unterentwicklung aus Sicht der DDR, Exkurs: Homogenität der Entwicklungsländer, Der „kapitalistische Entwicklungsweg“ oder die „sozialistische Orientierung“, Historischer Überblick der Entwicklungspolitikpraxis der DDR, Organisationsstruktur der Entwicklungshilfe der DDR, und Fazit. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema.
Welche Perspektive wird in der Arbeit eingenommen?
Die Arbeit untersucht die Entwicklungspolitik der DDR aus der Perspektive der DDR selbst, unter Berücksichtigung der marxistisch-leninistischen Ideologie und der politischen Gegebenheiten der Zeit. Sie beleuchtet die „antiimperialistische Solidarität“ der DDR und ihre spezifischen Ansätze zur Entwicklungszusammenarbeit.
Welche Schlüsselbegriffe sind wichtig für das Verständnis der Arbeit?
Schlüsselbegriffe sind: Entwicklungspolitik DDR, Entwicklungsländer, Unterentwicklung, Kapitalismus, Sozialismus, „kapitalistischer Entwicklungsweg“, „sozialistische Orientierung“, Antiimperialismus, Solidarität, Solidaritätskomitee, Freie Deutsche Jugend (FDJ), Hallstein-Doktrin, Entspannungspolitik, historischer Überblick, Organisationsstruktur.
Welche Institutionen der DDR werden im Zusammenhang mit der Entwicklungshilfe behandelt?
Die Arbeit behandelt unter anderem das Solidaritätskomitee der ehemaligen DDR und die Freie Deutsche Jugend (FDJ) als wichtige Institutionen, die in der DDR-Entwicklungshilfe aktiv waren.
Wie wird der Begriff „Entwicklungsland“ definiert und kritisch beleuchtet?
Das Kapitel „Der Begriff „Entwicklungsland““ befasst sich kritisch mit der eurozentrischen Perspektive dieser Definition. Es erörtert staatstheoretische Grundlagen und das Verständnis der DDR von Entwicklungsländern, ihren Ursachen und Transformationsmöglichkeiten.
Welche historischen Phasen der DDR-Entwicklungspolitik werden behandelt?
Der historische Überblick umfasst verschiedene Phasen: Beginn der Entwicklungspolitik (1946-1954), Bildung der „blockfreien Länder“ (1955-1960), Überwindung der „Hallstein-Doktrin“ (1961-1970), „Entspannungspolitik“ der siebziger Jahre (1971-1979) und die Konsequenzen aus der proklamierten Erhaltung des Weltfriedens (1981-1989/90).
Wie werden die „kapitalistischen“ und „sozialistischen“ Entwicklungsmodelle verglichen?
Die Arbeit vergleicht die „kapitalistischen“ und „sozialistischen“ Entwicklungsmodelle aus DDR-Sicht, wobei die sozialistische Orientierung als überlegen dargestellt wird. Die Vor- und Nachteile beider Modelle werden analysiert.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse der DDR-Entwicklungspolitik zusammen und bietet eine umfassende Bewertung der politischen Intentionen, der Organisationsstrukturen und der Aktivitäten der DDR-Entwicklungshilfe.
- Quote paper
- Marc Partetzke (Author), 2005, Die Entwicklungspolitik der DDR -Theoretische Grundlagen, historischer Überblick und Organisationsstruktur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57570