Zielvorstellungen über uns und unsere Zukunft motivieren unser Handeln wesentlich. Die mit diesen Vorstellungen verbundenen Aktivitäten der Selbstgestaltung und Lebensplanung stellen einen zentralen Aspekt der persönlichen Entwicklung dar und sind zugleich aber auch Entwicklungsergebnis, da menschliche Ontogenese und Handlungen in einer reziproken Relation zueinander stehen. Ein basales Motiv menschlicher Aktivitäten, den faktischen Lebenslauf in Kongruenz zu den normativen Repräsentationen des aktuellen, präsenten und zukünftigen Selbstes zu bringen, also „gut“, d.h. im Einklang mit Vorstellungen wünschenswerten Lebens zu leben, ist für jeden Einzelnen richtungsgebend. In dieser Arbeit soll zuerst versucht werden, den theoretischen Rahmen der mit diesen Aktivitäten verbundenen Konstrukte abzustecken, um weiters zu einer Definition effizienter Lebensplanung zu gelangen. Zusätzlich zur Wahl eines Lebensplanes, der des Individuums Kompetenzen entspricht, beinhaltet effiziente Lebensplanung die adäquate Mischung und den erfahrenen Gebrauch der vier organisatorischen Komponenten Zeitmanagement, Ressourcenmanagement, Interpersonelles Management und Selbst-Management, auf die im Einzelnen eingegangen wird. Abschließend und im Bezug zur Vorhersagbarkeit eines gelungenen Lebensplanes wird das Konstrukt der personal navigation von Sternberg & Spear-Swerling (1998) erläutert, die die Ansicht vertreten, dass es eine Moderatorvariable darstellt, die jene, die Erfolg haben werden – wie auch immer sie (oder die Gesellschaft) diesen definieren – von jenen trennt, die diesen nicht haben werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Lebensplan als Konzept
- Ziele, Planen und Handeln
- Effiziente Lebensplanung
- Zeitmanagement
- Ressourcenmanagement
- Interpersonelles Management
- Selbstmanagement
- „Personal Navigation“
- „Des Lebens labyrinthisch irren Lauf“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Konzept der Lebensplanung aus theoretischer Perspektive. Sie beleuchtet die Interaktion zwischen menschlicher Ontogenese und Handlung, sowie die Rolle von Zielen, Planung und Handeln im Kontext der individuellen Entwicklung. Der Fokus liegt auf der Beschreibung und Analyse von Lebensplänen als kognitive Strukturen und deren Einfluss auf die Gestaltung des Lebenslaufs.
- Die reziproke Beziehung zwischen menschlicher Ontogenese und Handlungen.
- Lebenspläne als kognitive Strukturen und ihre motivationale Grundlage.
- Die Rolle von Selbstdefinition und Identität in der Lebensplanung.
- Effizientes Ressourcen- und Selbstmanagement im Kontext der Lebensplanung.
- Der Einfluss von antizipatorischem Denken und Planung auf Stressbewältigung und Zielerreichung.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung betont die reziproke Beziehung zwischen menschlicher Ontogenese und Handlungen. Entwicklung wird als aktive Gestaltung verstanden, wobei intentionale Aktivitäten als wesentlicher Zielbereich hervorgehoben werden. Selbstdefinitionen und Identität bilden die Voraussetzung für diese dialektische Verschiebung, wobei Selbstmanagement auf Metaebene eine entscheidende Rolle spielt. Das zentrale Motiv menschlichen Handelns besteht darin, den Lebenslauf mit normativen Repräsentationen des Selbst in Einklang zu bringen, und Lebenspläne werden als persönliche Interpretationen dieses Ziels verstanden.
Der Lebensplan als Konzept: Dieses Kapitel definiert Lebensplanung nach Smith (1996) als das Denken über den möglichen Zukunftsinhalt, Verlauf und Gegenstand des Lebens. Die reziproke Beziehung zwischen Lebensplänen und persönlichen Entscheidungen wird unterstrichen. Das Engagement in Lebensplanungsaktivitäten impliziert die Überzeugung, Kontrolle über die eigene zukünftige Entwicklung auszuüben. Motivationstheoretisch reduziert Planen Unsicherheit, hilft Startschwierigkeiten zu überwinden, etabliert ein förderliches Mindset und reduziert Stress. Das Kapitel beschreibt Lebenspläne als hierarchisch organisierte Strukturen, die sich dynamisch verändern können.
Schlüsselwörter
Lebensplanung, Ontogenese, Handlung, Identität, Selbstmanagement, Zielsetzung, Planung, Antizipation, Ressourcenmanagement, Motivation, Selbstdefinition, kognitive Strukturen.
Häufig gestellte Fragen zu: Lebensplanung - Ein umfassender Überblick
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das Thema Lebensplanung. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der theoretischen Betrachtung der Lebensplanung, der Interaktion zwischen menschlicher Entwicklung und Handeln, sowie der Rolle von Zielen, Planung und Selbstmanagement.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Lebensplanung als Konzept, die Rolle von Zielen und Planung im Kontext der individuellen Entwicklung, effizientes Ressourcen- und Selbstmanagement, den Einfluss von antizipatorischem Denken und die Beziehung zwischen menschlicher Ontogenese und Handlungen. Es werden Lebenspläne als kognitive Strukturen analysiert und deren Einfluss auf die Gestaltung des Lebenslaufs untersucht.
Welche Kapitel sind enthalten und worum geht es in ihnen?
Das Dokument umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zum Konzept des Lebensplans und weitere Kapitel, die sich mit den Aspekten der effizienten Lebensplanung befassen (Zeitmanagement, Ressourcenmanagement, Interpersonelles Management, Selbstmanagement). Die Einleitung betont die reziproke Beziehung zwischen menschlicher Entwicklung und Handlungen. Das Kapitel zum Lebensplan definiert diesen als das Denken über die Zukunft und unterstreicht die Verbindung zu persönlichen Entscheidungen. Weitere Kapitel befassen sich detailliert mit den einzelnen Aspekten der effizienten Lebensplanung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Lebensplanung, Ontogenese, Handlung, Identität, Selbstmanagement, Zielsetzung, Planung, Antizipation, Ressourcenmanagement, Motivation, Selbstdefinition, kognitive Strukturen.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Der Text untersucht das Konzept der Lebensplanung aus theoretischer Perspektive. Er beleuchtet die Interaktion zwischen menschlicher Ontogenese und Handlung sowie die Rolle von Zielen, Planung und Handeln in der individuellen Entwicklung. Der Fokus liegt auf der Beschreibung und Analyse von Lebensplänen als kognitive Strukturen und deren Einfluss auf die Gestaltung des Lebenslaufs.
Welche Aspekte des Selbstmanagements werden behandelt?
Das Dokument behandelt Selbstmanagement im Kontext der Lebensplanung als einen zentralen Aspekt. Es wird die Bedeutung von Selbstdefinition und Identität für die Lebensplanung hervorgehoben und der Einfluss von Selbstmanagement auf die Gestaltung des Lebenslaufs und die Zielerreichung beleuchtet. Effizientes Selbstmanagement wird als integraler Bestandteil einer erfolgreichen Lebensplanung betrachtet.
Wie wird die Beziehung zwischen Ontogenese und Handlung beschrieben?
Die Beziehung zwischen Ontogenese und Handlung wird als reziprok dargestellt. Entwicklung wird als aktive Gestaltung verstanden, wobei intentionale Aktivitäten als wesentlicher Bestandteil hervorgehoben werden. Selbstdefinitionen und Identität bilden die Voraussetzung für diese dialektische Verschiebung, wobei Selbstmanagement auf Metaebene eine entscheidende Rolle spielt.
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- Diplom-Psychologe Markus Schmidt (Author), 2006, Lebensplanung - eine theoretische Rahmenperspektive, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57553