In diesem Aufsatz soll die Frage behandelt werden, ob es sich für ein Land lohnen kann, strategische Handelspolitik zu betreiben und falls ja, unter welchen Bedingungen das der Fall ist. Außerdem wird erarbeitet, ob sich aus den ökonomischen Gründen für eine strategische Handelspolitik eine neue Handelstheorie ableiten lässt, die die Forderung nach allgemeinem Protektionismus beinhaltet. Zunächst muss beschreiben werden, was mit „klassischer Handelstheorie“ gemeint ist. Seit Adam Smith Werk „The Principles of Political Economy“ ist das Prinzip der komparativen Kostenvorteile in der Ökonomischen Theorie fest verankert. Dieses Prinzip besagt grob, dass sich freier Handel zwischen den Volkswirtschaften zur Steigerung der Wohlfahrt nutzen lässt. Das klassische Beispiel ist jenes von England und Portugal: Obwohl eines der Länder beide Produkte (nämlich Tuch und Wein) für sich genommen mit geringeren Kosten produzieren kann, ist ein Tausch sinnvoll, da der Unterschied in der Kosteneffizienz bei einem Produkt anders ausfällt, als bei dem anderen Produkt. Dieser Umstand wird als „Komparativer Kostenvorteil“ bezeichnet und ist seither in der Ökonomie unumstritten. Mit diesem Argument wird in der klassischen Ökonomie für denFreihandelStellung bezogen. Komparative Kosten sind einfach zu verstehen und außerdem konterkarieren sie das Vorurteil, dass Ökonomie immer nur die Interessen großer, mächtiger Lobbyisten vertritt. Nach dem Grundsatz des Freihandels würden vor allem kleine Anbieter profitieren, da für sie sonst (unter Protektionismus) die Märkte verschlossen blieben. Allerdings gerät dieses Prinzip zunehmend in die Kritik. Politisch gibt es schon länger (vermutlich schon immer) die Tendenz zum Protektionismus. Eine Regierung strebt immer danach, den inländischen Markt gegen ausländische Produkte abzuschotten, damit die heimische Wirtschaft nicht einem starken Wettbewerb ausgesetzt wird. Probate Mittel, um dies zu erreichen sind Importzölle, um ausländische Produkte teurer und damit unattraktiver zu machen; oder Exportsubventionen, damit die inländischen Produkte auf den ausländischen Märkten preiswerter verkauft werden können. Aber nicht nur politisch wird der Freihandel angegriffen. Auch Ökonomen melden sich immer wieder zu Wort, um ihre Skepsis gegenüber der bestehenden Lehrmeinung zu äußern. Diese Ökonomischen Argumente gegen vollkommenen Freihandel sollen im Folgenden Absatz aufgezeigt werden.
Einleitung
In diesem Aufsatz soll die Frage behandelt werden, ob es sich für ein Land lohnen kann, strategische Handelspolitik zu betreiben und falls ja, unter welchen Bedingungen das der Fall ist. Außerdem wird erarbeitet, ob sich aus den ökonomischen Gründen für eine strategische Handelspolitik eine neue Handelstheorie ableiten lässt, die die Forderung nach allgemeinem Protektionismus beinhaltet.
Zunächst muss beschreiben werden, was mit „klassischer Handelstheorie“ gemeint ist. Seit Adam Smith Werk „The Principles of Political Economy“ ist das Prinzip der komparativen Kostenvorteile in der Ökonomischen Theorie fest verankert. Dieses Prinzip besagt grob, dass sich freier Handel zwischen den Volkswirtschaften zur Steigerung der Wohlfahrt nutzen lässt. Das klassische Beispiel ist jenes von England und Portugal: Obwohl eines der Länder beide Produkte (nämlich Tuch und Wein) für sich genommen mit geringeren Kosten produzieren kann, ist ein Tausch sinnvoll, da der Unterschied in der Kosteneffizienz bei einem Produkt anders ausfällt, als bei dem anderen Produkt. Dieser Umstand wird als „Komparativer Kostenvorteil“ bezeichnet und ist seither in der Ökonomie unumstritten. Mit diesem Argument wird in der klassischen Ökonomie für den Freihandel Stellung bezogen. Komparative Kosten sind einfach zu verstehen und außerdem konterkarieren sie das Vorurteil, dass Ökonomie immer nur die Interessen großer, mächtiger Lobbyisten vertritt. Nach dem Grundsatz des Freihandels würden vor allem kleine Anbieter profitieren, da für sie sonst (unter Protektionismus) die Märkte verschlossen blieben.
Allerdings gerät dieses Prinzip zunehmend in die Kritik. Politisch gibt es schon länger (vermutlich schon immer) die Tendenz zum Protektionismus. Eine Regierung strebt immer danach, den inländischen Markt gegen ausländische Produkte abzuschotten, damit die heimische Wirtschaft nicht einem starken Wettbewerb ausgesetzt wird. Probate Mittel, um dies zu erreichen sind Importzölle, um ausländische Produkte teurer und damit unattraktiver zu machen; oder Exportsubventionen, damit die inländischen Produkte auf den ausländischen Märkten preiswerter verkauft werden können.
Aber nicht nur politisch wird der Freihandel angegriffen. Auch Ökonomen melden sich immer wieder zu Wort, um ihre Skepsis gegenüber der bestehenden Lehrmeinung zu äußern. Diese Ökonomischen Argumente gegen vollkommenen Freihandel sollen im Folgenden Absatz aufgezeigt werden.
Argumente für staatliche Eingriffe
Handel zwischen zwei Ländern kann nur entstehen, wenn Unterschiede im Hinblick auf Präferenzen, Technologien oder Faktorausstattung bestehen. Dies berücksichtigen die Unterschiedlichen Handelsmodelle. So betont das Ricardianische Modell die technischen Unterschiede, während das Heckscher-Ohlin-Modell die Unterschiede in der Faktorausstattung hervorhebt.
Allerdings beobachtet man empirisch, dass die Gewinne der Unternehmen bei fortschreitender Globalisierung (und damit Freihandel) stark steigen. Dies wird als Indiz für unperfekte Märkte, die nicht im Gleichgewicht sind interpretiert. Bis in die 70er Jahre wurden Handelstheorien immer aus der Systematik des allgemeinen Gleichgewichtes heraus erstellt. Erst in den 1970ern wurden dann zum Beispiel Nutzenmaximierungstheorien entwickelt, die auch in unperfekten Märkten mit den so genannten „economies of scale“ angewendet werden konnten.
Ein radikales Umdenken in der Handelstheorie setzte ein als man feststellte, dass der Umstand, dass keineswegs von vollkommenem Wettbewerb ausgegangen werden kann, ebenso zu beachten ist, wie das Entstehen der economies of scale. Fortan konnte nicht mehr prinzipiell davon ausgegangen werden, dass internationaler Handel die komparativen Kostenvorteile ausnutzt. Obwohl keineswegs bezweifelt wurde, dass Handel die Wohlfahrt der Handeltreibenden erhöht.
Dabei stützt sich die Theorie auf zwei Hauptargumente:
1. Strategisches Handeln der Politik in bestimmten Bereichen
2. Externe Effekte
Die Idee der strategischen Handelspolitik war zum damaligen Zeitpunkt neu. Das Thema trat damals zusammen mit dem Boing – Airbus – Problem auf. Man stelle sich einen Markt vor, auf dem ein homogenes Gut produziert wird, das exportiert werden muss, da ein Binnenmarkt zu klein ist, um das Gut anzubieten. Der Markt ist so gestaltet, dass das Gut nur wirtschaftlich Produziert werden kann, wenn es von einem Anbieter exklusiv angeboten wird. In so einem monopolistischen Marktgefüge mit unvollkommener Konkurrenz können politische Handelsbeschränkungen, zum Beispiel durch Exportsubventionen, die Wohlfahrt tatsächlich erhöhen. Da der Markt nur groß genug ist für einen Anbieter, müsste der Markt bei mehreren Anbietern geteilt werden und die einzelnen Anbieter würden Verluste machen. Das Marktergebnis wäre dann ineffizient, weshalb strategische Handelspolitik betrieben werden sollte. Grundlegend für dieses Konzept ist der Umstand der steigenden Skalenerträge. Der Produzent kann die Stückkosten senken, indem er den Output erhöht. Dies führt zu einem ruinösen Wettbewerb und am Ende dazu, dass ein Anbieter, also ein Monopolist im Markt bleibt. Diese Bildung eines natürlichen Monopols ist ein ökonomisches Argument für den staatlichen Eingriff. Jedes Land versucht natürlich, den Monopolgewinn für sich zu verbuchen, weshalb dem jeweils inländischen Unternehmen Subventionen gewährt werden.
Im Fall Boing – Airbus lag der Fall so, dass Boing der weltweit einzige Hersteller großer, zivil genutzter Flugzeuge war. Die Europäische Gemeinschaft wollte diesen Zustand beenden, indem man Airbus (staatliche finanziert) zum Leben erweckte und die damals staatlichen Fluggesellschaften nur noch das europäische Produkt kaufen ließ.
Dieser Umstand sei an folgendem Beispiel dargestellt:
Zunächst die Situation ohne Subventionierung dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
beide produzieren
nur B produziert
nur A produziert
Man kann erkennen, dass beide Anbieter in diesem oligopolistischen Markt Verlust machen, da der Markt schon für zwei Anbieter zu klein ist.
Nun hat sich die europäische Gemeinschaft entschlossen, Airbus mit 10 Einheiten zu subventionieren. Dann stellt sich die Situation wie folgt dar:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
beide produzieren
nur B produziert
nur A produziert
Tatsächlich konnte die Wohlfahrt damit gesteigert werden, denn Airbus verzeichnet nun eine Auszahlung von 110, statt 100.
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- Arbeit zitieren
- Mario Göttling (Autor:in), 2006, Freihandel oder strategische Handelspolitik?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57410
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