“Der Kampf um Erfolg und Misserfolg gehört tatsächlich zum Alltag der meisten ITProjekte. Je nach Land und Lage liegen die Scheiterquoten bei 50 bis 80 Prozent”. Dies prognostizieren die Autoren Dr. Elisabeth Schwarz-Mehrens und Frits Fliers in ihrem Artikel unter http://www.gulp.de, dem Portal für IT- Projekte. Die oben genannten Zahlen stammen vor allem aus Studien des angelsächsischen Sprachraums, wo Projektarbeit am weitesten verbreitet ist und Projektmanagementsysteme die längste Tradition haben. Hierbei beziehen sich die Autoren auf bekannte Consultingunternehmen. Nach Untersuchungen der Standish Group scheiterten in den USA 72 Prozent der IT- Projekte im Jahr 2000, mit abnehmender Tendenz bei Großunternehmen.
“Im deutschsprachigen Raum fehlen durchweg die harten Zahlen”, fahren die Autoren fort. So werden bei einer Untersuchung von Cap Gemini mit der Universität Trier zwar keine konkreten Scheiterquoten preisgegeben, jedoch gaben zwei Drittel der Unternehmen mit einem durchschnittlichen Umsatz von € 1,02 Mrd., bei denen eBusiness- Projekte untersucht wurden, an, dass die Projekte weder zur Senkung der Kosten noch zur Steigerung des Unternehmenserfolges beitragen würden.1 Aber gerade im Bereich eBusiness ist die Ernüchterung noch radikaler. So erreichten nach einer Studie im August 2000 von Mummert & Partner 75 Prozent der Projekte nicht das geplante Ziel.2
Dabei haben die hohen Scheiterquoten nach Ansicht der Autoren durchaus noch Steigerungspotential. Als Beispiel werden die immer kürzeren Lebenszyklen von Software genannt. Waren Zyklen von 3 bis 4 Jahren bis in die 90er Jahre die Regel, sind es heute eher Zyklen von 2 Jahren. Beispielsweise wurde das Betriebssystem Windows 2000, das als Servicepack 2 nach Ansicht gewerblicher Nutzer noch nicht in einer ausgereiften Version vorlag, bereits nach 2 Jahren von Windows XP abgelöst. Diese Kurzlebigkeit, die Unternehmen teilweise schon vor ihren Produkten ‘aussterben’ lässt, ist ein gravierendes Merkmal der New Economy und lässt zwangsläufig für IT-Projekte viele Flops erwarten.3 Die nachfolgende Arbeit soll die Ursachen für das Scheitern von IT- Projekten aufzeigen und typische Schwachstellen anhand des erweiterten magischen Fünfecks untersuchen. Nach dieser Schilderung der Ausgangssituation werden im zweiten Kapitel die grundlegenden Begriffe geklärt.
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Inhaltsverzeichnis
- I. Ausgangssituation
- II. Grundlegende Begrifflichkeiten
- A. IT-Projekt
- B. Projektmanagement
- C. Risikomanagement
- D. Vom magischen Dreieck zum erweiterten magischen Fünfeck
- III. Schwachstellen von IT- Projekten und ihre Abmilderung
- A. Projektinhalt
- B. Qualität und Effektivität
- C. Projektlaufzeit und Projektaufwand
- D. Methoden und Tools
- E. Kosten
- F. Beteiligte
- a. Beteiligte: Lenkungsausschuss und Projektleiter
- b. Beteiligte: Projektteam, Benutzermanagement und Endbenutzer
- IV. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Ursachen für das Scheitern von IT-Projekten und beleuchtet typische Schwachstellen im Kontext des erweiterten magischen Fünfecks. Sie untersucht die Herausforderungen im Projektmanagement, die zu Misserfolgen führen können und erforscht verschiedene Methoden zur Abmilderung dieser Risiken.
- Häufigkeit und Ursachen von IT-Projekt-Misserfolgen
- Schwachstellenanalyse im Rahmen des erweiterten magischen Fünfecks
- Risikomanagement und Abmilderungsstrategien
- Bedeutung von klaren Projektdefinitionen und -zielen
- Rollen und Verantwortlichkeiten von Projektbeteiligten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die aktuelle Situation im Bereich IT-Projekte und zeigt anhand von Studien die hohe Scheiterquote auf. Es unterstreicht die Bedeutung des Themas und die Notwendigkeit, Schwachstellen zu identifizieren und zu vermeiden.
Kapitel II definiert grundlegende Begriffe wie IT-Projekt, Projektmanagement und Risikomanagement. Es erläutert die Bedeutung des magischen Dreiecks und zeigt, wie es durch das erweiterte magische Fünfeck um wichtige Aspekte wie Qualität und Ressourcen erweitert wird.
Kapitel III befasst sich mit typischen Schwachstellen von IT-Projekten. Es untersucht verschiedene Aspekte wie Projektinhalt, Qualität, Laufzeit, Aufwand, Kosten und die Rolle der beteiligten Personen.
Schlüsselwörter
IT-Projekt, Projektmanagement, Risikomanagement, Schwachstellenanalyse, magisches Fünfeck, Qualität, Zeit, Kosten, Ressourcen, Projektteam, Benutzermanagement, Endbenutzer.
- Quote paper
- Sabrina Zeiler (Author), 2002, IT-Projekte- Schwachstellen, ihre Vermeidung und Abmilderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5726