In der modernen soziologischen Theorie findet man immer wieder verschiedene, sich ergänzende, aber auch widersprüchliche und konträre Aussagen bezüglich der derzeitigen Gesellschaftsformation.
Ich möchte in diesem Essay den Begriff und das Konzept der Wissensgesellschaft näher erläutern.
Schon Klassiker wie Max Weber, Werner Sombart, Joseph Schumpeter und vor allem Karl Marx haben in ihren Gesellschaftsanalysen mit den Konzept der Wissensgesellschaft gearbeitet, wobei die Betonung vornehmlich auf die Innovationsdynamik charismatischer Unternehmer und die Wissensbasierung bürokratischer Organisationen gelegt wurde. (vgl. Heidenreich 2003) Die Theorie Nico Stehrs weist aber über diese Erklärungen hinaus und legt Wert auf die neu entstehende ökonomische Struktur und deren gesellschaftlichen Grundlagen. Im folgenden werde ich zuerst anhand des Buches „Wissen und Wirtschaften. Die gesellschaftlichen Grundlagen der modernen Ökonomie“ auf die drei Konzepte und Funktionen des Wissens, Wissen als Handlungsvermögen, Wissen als unmittelbare Produktivkraft und Wissen als Eigentum und Ware, näher eingehen. (vgl. Stehr 2001) Anschließend werde ich vorstellen, warum Nico Stehr von einer Wissensgesellschaft spricht und welche Rolle Wissen in diesem Zusammenhang spielt. Danach gehe ich kurz auf die Probleme und Defizite seines Theorieansatzes ein, sofern diese noch nicht behandelt wurden. Abschließend möchte ich die Ergebnisse kurz zusammenfassen und einen kritischen Ausblick auf die Zukunft geben.
Inhaltsverzeichnis
- Zentrale Fragestellungen der Affeit
- Wissen als Handlungsvermögen
- Wissen als unmittelbare Pmduktivkraft
- Wissen als Ware und Eigentum
- Wissensgesellschaft bei Nico Stehr
- Probleme und Defizite der Iheorie
- Zusammenfasungund Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert Nico Stehrs Theorie der Wissensgesellschaft, die auf die drei Konzepte und Funktionen des Wissens fokussiert: Wissen als Handlungsvermögen, Wissen als unmittelbare Produktivkraft und Wissen als Eigentum und Ware. Der Text untersucht die Entstehung und Entwicklung der Wissensgesellschaft, die Rolle des Wissens in der modernen Ökonomie und die Probleme und Defizite von Stehrs Ansatz.
- Die drei Funktionen des Wissens: Handlungsvermögen, Produktivkraft, Ware und Eigentum
- Die Entstehung und Entwicklung der Wissensgesellschaft
- Die Rolle des Wissens in der modernen Ökonomie
- Probleme und Defizite von Stehrs Theorie
- Ein kritischer Ausblick auf die Zukunft der Wissensgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Zentrale Fragestellungen der Affeit
Der Essay stellt verschiedene Theorien über die moderne Gesellschaftsformation vor, wie die Netzwerkgesellschaft, die postindustrielle Gesellschaft, die postmoderne Gesellschaft und die Informationsgesellschaft. Der Fokus liegt auf dem Konzept der Wissensgesellschaft, insbesondere im Kontext der Theorie von Nico Stehr.
Wissen als Handlungsvermögen
Nico Stehr beschreibt die erste Funktion des Wissens als Handlungsvermögen, die Fähigkeit zum sozialen Handeln. Er bezieht sich dabei auf die These von Francis Bacon: „Wissen ist Macht". Stehr grenzt sich vom Begriff des sozialen Handelns im Sinne von Max Weber ab, da Wissen nur unter bestimmten Umständen realisierbar ist und die Fabrikation von zusätzlichen Handlungsmöglichkeiten ermöglicht. Dieser Aspekt rückt Wissen in die Nähe einer ökonomischen Ware.
Wissen als unmittelbare Produktivkraft
Die zweite Funktion des Wissens, Wissen als unmittelbare Produktivkraft, bezieht sich auf die moderne Ökonomie. Stehr unterscheidet drei Kategorien von Wissen: Deutungswissen, Produktivwissen und Handlungswissen. Handlungswissen, als die dritte Kategorie, stellt die unmittelbare soziale Produktion in den Vordergrund und macht die Wissenschaft von direkter Arbeit unabhängig. Wissen wird zur wichtigsten Ressource und ersetzt die traditionellen Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital.
Wissen als Ware und Eigentum
Der Essay diskutiert die Frage, ob Wissen als Ware im ökonomischen Sinn und als Eigentum im juristischen Sinn betrachtet werden kann. Obwohl Wissen nicht-materiell ist und den allgemeinen Gebrauch nicht entzogen werden kann, weist es einige warenhafte Eigenschaften auf, wie Ausschließlichkeit und Konkurrenzhaftigkeit. Der Schutz des geistigen Eigentums durch Patente, Markenrechte und Urheberrechte zeigt, dass Wissen häufig als Ware behandelt wird.
Wissensgesellschaft bei Nico Stehr
Nico Stehr beschreibt die Wissensgesellschaft als eine Folge der modernen Ökonomie, die durch den Mechanismus wachsender Erträge, die Aushöhlung des Rationalitätsprinzips, den Bedeutungsverlust der Primärgüter und Veränderungen im Produktionssektor gekennzeichnet ist. Stehr untersucht die Entwicklung der Arbeitswelt in Bezug auf Quantität und Qualität und stellt fest, dass der technologische Wandel zu einer Vernichtung von Tätigkeiten und einer Schaffung von Tätigkeiten mit geringerer Qualifikation führt. Er argumentiert, dass die Bildungsexpansion die treibende Kraft hinter dieser Transformation ist.
Probleme und Defizite der Iheorie
Der Essay beleuchtet methodische und theoretische Probleme in Stehrs Theorie. Zu den methodischen Problemen gehören die Schwierigkeit, Arbeitslosenstatistiken aufgrund unterschiedlicher Definitionen zu vergleichen, sowie die begrenzte Zeitspanne und die historische Perspektive der Untersuchung zum Zusammenhang von Technologieeinsatz und Beschäftigungswachstum. Auch die Quantifizierung von wissensbasierten Berufen ist problematisch aufgrund unterschiedlicher Definitionen und Zuordnungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Wissensgesellschaft, Nico Stehr, Wissen als Handlungsvermögen, Wissen als Produktivkraft, Wissen als Ware, Eigentum, moderne Ökonomie, Bildungsexpansion, Arbeitsmarkt, Technologie, Arbeitslosigkeit, Produktivitätsparadox, Probleme und Defizite der Theorie, kritischer Ausblick.
- Arbeit zitieren
- Carlo Cerbone (Autor:in), 2004, Ökonomie des Wissens - Die Entstehung und Entwicklung der Wissensgesellschaft und die Rolle des Wissens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57254
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