Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob in der Darstellung des Volkes in Büchners „Dantons Tod“ ein vollkommener Pessimismus hinsichtlich der politischen Handlungsfähigkeit des Volkes zum Ausdruck kommt. Dabei werden zunächst die unterschiedlichen mikro- und makroskopischen Perspektiven untersucht, die Büchner wählt, um ein möglichst vielfältiges Bild von der Pariser Bevölkerung in der Zeit der Jakobinerherrschaft zu entwerfen. Anschließend werden einige Figuren aus dem Volk, die von Büchner speziell hervorgehoben werden, betrachtet, um schließlich die Verwendung volkstümlicher Ausdrucksformen wie Lied, Witz oder Wortspiel in den Vordergrund zu stellen. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass Büchner in „Dantons Tod“ dem Volk durchaus sympathische Züge verleiht und Mitleid für seine materielle Not erkennen lässt, dabei jedoch vollkommen pessimistisch hinsichtlich seines revolutionären Potenzials ist. Als kollektiver öffentlicher Akteur erscheint das Volk unselbstständig, wankelmütig, beliebig manipulierbar und blutrünstig; im privaten Bereich stellen politisches Desinteresse, Triebhaftigkeit und die völlige Beschränkung auf individuelle Bedürfnisse seine wesentlichen Merkmale dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Verschiedene Perspektiven und Darstellungsweisen
- Das leidende Volk
- Das Volk als Masse
- Das Volk als Bezugspunkt für die Protagonisten
- Die Gesellschaft im Querschnitt
- Besondere Einzelaspekte
- Simon
- Die Huren
- Witze und Wortspiele
- Volkslieder
- Verschiedene Perspektiven und Darstellungsweisen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Darstellung des Volkes in Georg Büchners Revolutionsdrama „Dantons Tod“. Der Fokus liegt darauf, zu untersuchen, ob Büchner ein negatives Bild vom Volk zeichnet, welches zu kollektivem revolutionärem Handeln unfähig ist.
- Darstellung des Volkes in Büchners „Dantons Tod“
- Verschiedene Perspektiven und Darstellungsweisen des Volkes
- Besondere Einzelaspekte in der Volksszenen
- Interpretation und Analyse der Darstellung des Volkes
- Kritik und Vergleich mit anderen Werken
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor: Ist die Darstellung des Volkes in „Dantons Tod“ Ausdruck eines totalen Pessimismus? Die Arbeit will verschiedene Perspektiven und Darstellungsweisen des Volkes in Büchners Drama untersuchen.
Hauptteil
2.1 Verschiedene Perspektiven und Darstellungsweisen
2.1.1 Das leidende Volk
Die Arbeit beginnt mit der Analyse des Volkes als leidende Masse. Simon, der Trunkenbold, und seine Frau, die Prostitution ihrer Tochter duldet, verdeutlichen das Elend des Volkes. Der Erste Bürger beleuchtet den moralischen Konflikt zwischen der Armut, die zu unmoralischem Verhalten zwingt, und den bürgerlichen Tugendvorstellungen.
2.1.2 Das Volk als Masse
In diesem Abschnitt wird die Darstellung des Volkes als amorphe Masse beleuchtet. Die Rede des Ersten Bürgers zeichnet ein Bild von blindem Hass und Gewalt als Mittel zur Durchsetzung der eigenen Interessen. Der Dritte Bürger kritisiert die Jakobiner, die durch die Hinrichtung von Feinden das Leiden des Volkes nicht lösen können.
2.1.3 Das Volk als Bezugspunkt für die Protagonisten
Dieser Abschnitt untersucht, wie die Protagonisten Danton und Robespierre das Volk nutzen. Der Kreislauf der Gewalt, den Robespierres Politik erzeugt, wird deutlich. Das Volk wird als Werkzeug für die Durchsetzung politischer Ziele dargestellt.
2.1.4 Die Gesellschaft im Querschnitt
Hier wird die Gesellschaft im Querschnitt analysiert. Die Darstellung von verschiedenen sozialen Schichten zeigt die Ungleichheit und die soziale Kluft.
2.2 Besondere Einzelaspekte
2.2.1 Simon
Die Figur des Simon wird näher betrachtet. Seine Rolle als Trunkenbold und die Konfrontation mit seiner Frau verdeutlichen das Elend des Volkes.
2.2.2 Die Huren
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Darstellung von Prostitution im Stück. Die Situation der Prostituierten wird als Symptom der sozialen Not dargestellt.
2.2.3 Witze und Wortspiele
Die Arbeit analysiert die Funktion von Witz und Wortspiel im Stück. Sie dienen dazu, die tragische Situation zu entlarven und die Absurdität der Revolution aufzuzeigen.
2.2.4 Volkslieder
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Rolle von Volksliedern in den Dialogen und Szenen. Die Verwendung von Volksliedern unterstreicht die Stimmung der Revolution und die Emotionen des Volkes.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Volk, Revolution, Darstellung, Pessimismus, „Dantons Tod“, Georg Büchner, Jakobiner, Gewalt, Elend, soziale Ungleichheit, Moral, Politik, und Gesellschaft. Die Analyse der verschiedenen Perspektiven und Darstellungsweisen des Volkes in Büchners Drama steht im Mittelpunkt der Untersuchung.
- Quote paper
- Torsten Halling (Author), 2000, Die Darstellung des Volkes in Georg Büchners 'Dantons Tod', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/57113