Ausgangspunkt dieser Arbeit war der Wunsch, eine Plattform für Schulen ausfindig zu machen, die es allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft ermöglicht, sich und ihre Ideen einzubringen. Diese Schulplattform soll, neben der herkömmlichen Funktion, die Schule in der Öffentlichkeit zu präsentieren, auch die Kommunikation und die Zusammenarbeit von SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern unterstützen.
Diese Arbeit geht der Frage nach, ob und inwieweit Content Management Systeme (CMS) als technisches Medium für eine solche Kommunikationsplattform geeignet sind.
In einem ersten theoretischen Teil wird definiert, welche Anforderungen und Kriterien an ein derartiges System für den Einsatz in der Schule zu stellen sind.
Der zweite eher praktisch orientierte Teil beschäftigt sich zunächst mit der Evaluation einiger ausgewählter Content Management Systeme. Im Anschluss daran werden mit dem CMS „TYPO3“ eine Beispielschulplattform entwickelt und die hierbei gemachten Erfahrungen dokumentiert.
Inhaltsverzeichnis
Kurzbeschreibung
Abstract
Vorwort
I Einleitung
1 Motivation
2 Ziele
3 Methoden
II Webpublishing mit CMS
1 Klassische Websitegestaltung
2 Begriffsklärung CMS
2.1 Content Management (CM) vs.
2.2 Content, Knowledge, Dokumenten Management
2.3 Web Content Management System (WCMS)
2.4 Learning Content Management System (LCMS)
2.5 Content, Communication, Collaboration (C³MS)
2.6 Zusammenfassung
3 Theoretische Grundlagen WCMS
3.1 Einteilung von Informationen
3.1.1 Statische Informationen
3.1.2 Dynamische Informationen
3.1.3 Semidynamische Informationen
3.2 Content Life Cycle
3.2.1 Inhalte erstellen
3.2.2 Kontrollieren und freigeben
3.2.3 Publizieren
3.2.4 Archivieren
3.3 Komponenten von WCMS
3.4 Merkmale von WCMS
3.5 Entwicklung von WCMS
3.5.1 Erste Generation
3.5.2 Zweite Generation
3.5.3 Dritte Generation
3.5.4 Zukünftige Systeme
4 Webpublishing mit WCMS
5 WCMS für Schulen?
III Kriterienkatalog
1 Inhalt
1.1 Vorgaben
1.2 Inhalte einer Schulplattform
2 Funktionen/Tools
3 Design
4 Barrierefreiheit
4.1 Was ist barrierefrei?
4.2 Web Accessibility Initiative
5 Usability
6 Rechtliche Aspekte
6.1 Das Persönlichkeitsrecht
6.2 Urheberrecht
7 Technische Anforderungen
8 Kostenfaktor
9 OpenSource
9.1 Was ist OpenSource?
9.2 Vorteile von OpenSource
9.3 OpenSource Philosophie
IV Evaluation ausgewählter WCMS
1 Beschreibung ausgewählter WCMS
1.1 PHPNuke
1.1.1 Kurzbeschreibung
1.1.2 Unternehmensdaten
1.2.2 Unternehmensdaten
1.2.3 QGS Kriterien
1.3.1 Kurzbeschreibung
1.3.2 Unternehmensdaten
1.3.3 QGS Kriterien
2 Vergleich ausgewählter WCMS
2.1 Numerische Analyse
2.1.1 Vergleichstabelle
2.1.2 Vergleichsrechner
2.1.3 Kritische Betrachtung
2.2 Qualitative Analyse
2.2.1 PHPNuke
2.2.2 Joomla!
2.2.3 TYPO3
2.3 Ergebnis
V Projektumsetzung (SchoolTYPO)
1 Projektziele
2 Projektinstallation
2.1 TYPO3 Installation auf gehostetem Webspace
2.2 TYPO3 Installation auf (V)Server
2.3 Mieten einer fertig eingerichteten TYPO3 Installation
2.4 Gegenüberstellung der Installationsvarianten
2.4.1 Vergleichstabelle
2.4.2 Ergebnisse
2.5 Exkurs: Topleveldomains für alle Schulen
3 Projektergebnis
3.1 Seitenstruktur und Inhalt
3.2 Funktionen und Tools
3.3 Layout
3.3.1 Design
3.3.2 Wahl des Templates
3.4 Barrierefreiheit
3.5 Usability
3.6 Sicherheit und rechtliche Aspekte
4 Projektevaluation
4.1 Usability
4.2 Barrierefreiheit
4.3 Umfrage: TYPO3-Zufriedenheit an Schulen
4.3.1 Dauer der TYPO3-Nutzung
4.3.2 Art und Häufigkeit der Nutzung des Webauftritts
4.3.3 Einsatzgebiete des Webauftritts
4.3.4 Angaben zum Schulungsaufwand
4.3.5 Zufriedenheit mit TYPO3
VI Schlussfolgerungen
VII Zusammenfassung
VIII Literatur
IX Anhang
1 CMS Vergleichstabelle
2 TYPO3 Umfrage Gesprächsprotokoll
Kurzbeschreibung
Ausgangspunkt dieser Arbeit war der Wunsch, eine Plattform für Schulen ausfindig zu machen, die es allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft ermöglicht, sich und ihre Ideen einzubringen. Diese Schulplattform soll, neben der herkömmlichen Funktion, die Schule in der Öffentlichkeit zu präsentieren, auch die Kommunikation und die Zusammenarbeit von SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern unterstützen.
Diese Arbeit geht der Frage nach, ob und inwieweit Content Management Systeme (CMS) als technisches Medium für eine solche Kommunikationsplattform geeignet sind.
In einem ersten theoretischen Teil wird definiert, welche Anforderungen und Kriterien an ein derartiges System für den Einsatz in der Schule zu stellen sind.
Der zweite eher praktisch orientierte Teil beschäftigt sich zunächst mit der Evaluation einiger ausgewählter Content Management Systeme. Im Anschluss daran werden mit dem CMS „TYPO3“ eine Beispielschulplattform entwickelt und die hierbei gemachten Erfahrungen dokumentiert. Der in dieser Arbeit entstandene Prototyp „SchoolTYPO“ wird interessierten Schulen zur Verfügung gestellt (www.SchoolTYPO.info).
Abstract
The intention of this Master Thesis was to provide an interactive school platform which not only represents a school in public, like a conventional school homepage, but furthermore assists teachers, parents and students in their communication and gives them the possibility to exchange views and ideas. This thesis gives an insight into this project.
It deals with the question whether and to what extent Content Management Systems are adequate technical media for that kind of schoolplatform.
The theoretical first part defines the demands and criteria that have to be accomplished by the system to be suitable for schools.
The second part is rather practical. It discusses the evaluation of certain CMS. Afterwards an example of a schoolplatform will be developed by using CMS "TYPO3" and the experiences made with this progam will be summed up. Interested schools have access to the prototype "SchoolTYPO" developed in this project (www.SchoolTYPO.info).
Vorwort
Die Erstellung der vorliegenden Arbeit war nur durch die Unterstützung zahlreicher freundlicher Menschen möglich.
An erster Stelle gilt mein Dank meinem Betreuer Mag. Hartmut Häfele, der mir nicht nur durch wertvolle Beratung zur Seite stand, sondern mich auch während der Umsetzung immer wieder durch aufbauende eMails zu motivieren wusste.
Danken möchte ich auch Frau Mag. Dr. Sabine Zauchner für Ihre geduldigen und hilfreichen Beratungsgespräche.
Mein besonderer Dank gilt Jan Wischnat, der mir – ohne mich persönlich zu kennen – großzügiger Weise sein TYPO3-Template zur Verfügung stellte und mich trotz Zeitmangel in zahlreichen eMails und Telefonaten bei der Umsetzung auf sehr liebenswürdige Art unterstützte.
Last but not least möchte ich auch meiner Verlobten Stefanie Meier, deren Mutter Marlies und meiner gesamten Familie danken – besonders meinen Schwestern Elisabeth und Anna sowie meiner Mutter Roswitha, die mich auf vielfältige Weise bei der Erstellung dieser Arbeit unterstützt haben.
Auch allen anderen, die mich durch verschiedene freundliche Gesten während dieser Arbeit begleitet haben, vielen Dank!!!
I Einleitung
1 Motivation
Die Präsentation im Internet wird auch für Schulen immer wichtiger. In Zeiten niedriger Geburtenraten und damit sinkender Schülerzahlen[1] ist es für viele Schulstandorte von großer Bedeutung, sich und ihre pädagogischen Schwerpunkte geeignet zu präsentieren. Da immer mehr interessierte Eltern für die Wahl der Schule ihrer Kinder das Internet zur „Erstinformation“ heranziehen, ist ein ansprechender und vor allem auch aktueller Internetauftritt für Schulen unabdingbar.
Bisher war die Erstellung und Wartung einer „Homepage“[2] an Kenntnisse des Webprogrammierens gebunden. An vielen Schulen ist dieses Wissen aber kaum vorhanden. Da die Erstellung und Pflege eine Website durch externe Fachkräfte meist mit hohen Kosten verbunden ist, gibt es noch immer Schulen, die überhaupt nicht im Web vertreten sind, obwohl der Wunsch hierfür bestehen würde.
An anderen Schulen ist das notwendige Know-How für die Gestaltung einer Website zwar vorhanden, oft jedoch ist dieses Wissen an eine Person gebunden. Fällt diese Person aus oder ist diese überlastet, leidet der Webauftritt der Schule darunter, was sich vielfach in veralteten und nicht aktuell gehaltenen „Schulhomepages“ zeigt.
Gerade im Schulbereich ist Aktualität aber ein wesentliches Kriterium für den Erfolg eines Webauftritts. Eine Schulwebsite mit veralteten Bildern und Terminen animiert besonders SchülerInnen wenig, zu dieser Site öfters zurückzukehren (für 58% aller Websitebesucher sind regelmäßig aktualisierte Inhalte ein wichtiger Grund, eine Website öfter zu besuchen[3] ) und hinterlässt meist auch keinen sehr professionellen Eindruck.
Ausgangspunkt für diese Arbeit war das Anliegen, eine Schulwebsite zu erstellen, die neben einer aktuell gehaltenen Präsentation der Schule auch noch andere Funktionalitäten erfüllen sollte. In einer Schule arbeiten LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern zusammen. Da liegt der Wunsch nahe, eine „Schulplattform“ zu schaffen, welche die Kommunikation und die Zusammenarbeit aller an der Schule beteiligten Personen ermöglicht und fördert.
Initialzündung für die konkrete Umsetzung dieses Vorhabens war eine Vorlesung von Mag. Hartmut Häfele zum Thema „Trends in e-learning“ am 7. April 2004 an der Donauuniversität Krems. Hierbei referierte Häfele unter anderem über Content Management Systeme[4] und deren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten im Schulbereich.
Nach einigen Gesprächen mit fachkundigen Personen und Recherchen im Internet war relativ bald klar, dass Content Management Systeme für die Umsetzung einer Schulplattform in der ebengenannten Form nahezu ideal geeignet sind.
2 Ziele
Nachdem das technische Werkzeug für die Realisierung des Projekts „Schulplattform“ relativ bald mit „Content Management Systemen“ festgelegt werden konnte, geht es in einem ersten Teil dieser Arbeit darum, aus der Vielzahl an verfügbaren Content Management Systemen das zweckmäßigste Produkt zu finden. Hierfür sollen zunächst Anforderungen an eine Schulplattform erarbeitet und Kriterien für die Auswahl eines Content Management Systems definiert werden. In einem zweiten Schritt soll eine ausgesuchte Anzahl an Content Management Systemen näher untersucht, miteinander verglichen und das am besten geeignete System ausgesucht werden.
Anschließend soll mit Hilfe des ermittelten Content Management Systems eine Beispielplattform entwickelt und die hierbei gemachten Erfahrungen dokumentiert werden. Bei der Erarbeitung dieses „Prototypen“ soll der Versuch unternommen werden, die zunächst definierten Kriterien und Anforderungen an eine solche Schulplattform, am praktischen Beispiel umzusetzen. Außerdem soll der Idee Rechnung getragen werden, diesen „CMS-Dummy für Schulen“ auch für andere Schulen möglichst einfach einsetzbar und auf die jeweiligen Bedürfnisse adaptierbar zu gestalten.
3 Methoden
Bezüglich zur Verfügung stehender Evaluationsmethoden kommen BAUMGARTNER / HÄFELE / MAIER-HÄFELE in „Content Management Systeme in e-Education“ zu dem Schluss, dass alle der von den Autoren beleuchteten wissenschaftlichen Arbeitsweisen jeweils unterschiedliche Stärken und Schwächen aufweisen und keinem Verfahren der unbedingte Vorzug gegeben werden kann.[5]
Aufgrund der in „Content Management Systeme in e-Education“ ausgesprochenen Empfehlung, mehrere Verfahren kombiniert anzuwenden, wird versucht, eine der Situation entsprechende Verknüpfung sich ergänzender Methoden zu wählen.
Da die Entwicklung gerade im IT-Bereich in einem rasanten Ausmaß fortschreitet und Publikationen hier nicht immer mithalten können, werden – neben einschlägiger Fachliteratur– in verstärktem Maße auch Rezensionen aus dem Internet herangezogen. Des Weiteren erscheinen der Einsatz von Kriterienkatalogen, Experteninterviews, Umfragen und die Konzeption eines Vergleichsrechners in diesem Zusammenhang als zielführend.
II Webpublishing mit CMS
1 Klassische Websitegestaltung
Die Gestaltung der „Schulhomepage“ erfolgt heute bei der überwiegenden Anzahl an Schulen „noch“ auf dem „traditionellen Weg“[6]. Hierbei werden mehrere miteinander verlinkte HTML-Dateien[7] erstellt; diese bilden gemeinsam die Schulwebsite. Die Erstellung der HTML-Dateien erfolgt dabei entweder durch reine HTML-Programmierung z.B. in einem Texteditor (eher die Ausnahme) oder mit Hilfe von HTML-Editoren wie Microsoft Frontpage oder Macromedia Dreamweaver (der übliche Weg).
Die auf diese Weise erstellten HTML-Dokumente beinhalten einerseits den Inhalt, der publiziert werden soll, und untrennbar mit dem Inhalt verbunden, das Design, in welchem diese Inhalte im Internet präsentiert werden sollen. Veränderungen beim Design sind hier meist mit relativ hohem Aufwand verbunden, da immer alle einer Website zugehörigen HTML-Dateien angepasst werden müssen.
Die HTML-Dateien werden meist auf einem Personal Computer (PC) erstellt und beispielsweise mittels FTP[8] -Programm auf einen Server[9] geladen. Die auf dem Server gespeicherten Informationen (HTML-Dateien) können nun über das Internet abgerufen und mittels Webbrowser[10] auf anderen PCs dargestellt werden.
An den meisten Schulen ist (wenn überhaupt) eine Person (Webmaster[11] ) für die Betreuung der Schulwebsite verantwortlich. Dies hat zum einen den Grund, dass das Know-How oft nicht mehrfach an einer Schule vorhanden ist. Zum anderen wird die Hauptzuständigkeit einer Person auch durch die Arbeitsweise bestimmt. Die synchrone Bearbeitung der HTML-Dateien durch mehrere Personen wäre nur durch genaue Absprachen aller Beteiligten (genaue Aufgabentrennung) möglich, was im schulischen Alltag realistisch betrachtet nur schwer umsetzbar ist.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Schematische Darstellung "Traditionelles Webpublishing". Quelle: FALKENBERG (2004).
Was die Aktualisierungen des Webauftritts, sei es nun das Design oder der Inhalt, , zeigt sich an vielen Schulen folgendes Bild. Die zu aktualisierenden und neuen Inhalte werden von zu einem großen Teil vom Webmaster selbst produziert. An einigen Schulen erfolgt die Contenterstellung[12] teilweise auch von LehrerInnen und SchülerInnen. Dieser Content wird vom Webmaster gesammelt, für die Veröffentlichung auf der Website aufbereitet und die aktualisierten HTML-Dateien schließlich auf den Server geladen.
Durch den Umstand, dass nur eine Person für die Gestaltung und Wartung der „Schulhomepage“ verantwortlich ist, entsteht hier eine Art „Nadelöhr“. Die für die Webgestaltung verantwortliche Lehrperson hat oft „neben“ ihrer Aufgabe als Webmaster eine normale Lehrverpflichtung und ist häufig zu überlastet, um alle neuen Inhalte immer sofort online zu stellen.[13] Der Umstand, dass die Veröffentlichung nur über den „Umweg“ Webmaster erfolgen kann, wirkt auf manche LehrerInnen eher hemmend, sich selbst aktiver für die Onlinepräsentation der Schule zu engagieren und öfter eigene Beiträge zu verfassen.
Nachdem nun die bisherige Situation an Schulen – den eigenen Webauftritt betreffend – analysiert und die dabei vorhandenen Schwierigkeiten aufgezeigt wurden, soll nun geklärt werden, ob und inwieweit Content Management Systeme bei den auftretenden Problemen Abhilfe schaffen können. Dazu wird im nächsten Kapitel zunächst der Begriff „CMS“ näher erläutert.
2 Begriffsklärung CMS
Versucht man eine geeignete Definition für den Begriff Content Management System zu finden, merkt man recht rasch, dass es hier eine Vielzahl an sich zum Teil überschneidenden Begriffen und Bezeichnungen gibt. ROTHFUSS/RIED sprechen gar von einem „babylonischen Sprachwirrwarr“.[14]
Im Folgenden soll der Begriff CMS zunächst von unterschiedlichen Seiten beleuchtet und hinterfragt werden, um anschließend eine für die weitere Arbeit möglichst passende Klassifizierung der zu evaluierenden Systeme vornehmen zu können.
2.1 Content Management (CM) vs.
Content Management System (CMS)
ROTHFUSS/RIED betonen die Unterscheidung zwischen Content Management und Content Management System. Sie verstehen unter Content Management „die systematische und strukturierte Beschaffung, Erzeugung, Aufbereitung, Verwaltung, Präsentation, Verarbeitung, Publikation und Wiederverwendung von Inhalten. (…) Schon die Wortwahl zeigt deutlich, dass Content Management eine Aufgabe, ein Prozess ist(…).“[15]
Im Gegensatz dazu handelt es sich bei einem Content Management System „um ein fertiges Stück Software, das die abstrakte Content Management-Aufgabe in einer ganz bestimmten Weise mit programmtechnischen Mitteln zu lösen hilft.“[16]
„Da die abstrakte Content Management-Aufgabe enorm viele Freiheitsgrade hat, sind CMS für spezialisierte Aufgaben meist grundverschieden. Und da sich viele Parameter nicht gleichzeitig optimieren lassen, kann es das perfekte Universal-CMS vermutlich überhaupt nicht geben. Ein wichtiges Beispiel für Parameter, die nicht gleichzeitig optimiert werden können, sind einfache Erlernbarkeit versus großer Funktionsumfang.“[17]
Auf die Problematik, das „perfekte Universal-CMS“ für den Schuleinsatz zu finden, wird im Rahmen der CMS-Evaluation noch näher eingegangen werden.
2.2 Content, Knowledge, Dokumenten Management
Eine Unterscheidung in anderer Richtung unternimmt ZSCHAU in „Content Management Handbuch“. Er unterscheidet hierbei drei Begriffe:[18]
Content Management
Knowledge Management
Dokumenten Management
„Content Management bezieht sich auf das Verwalten und die Administration des Lebenszyklus von Inhalten. Knowledge Management versucht, mittels in Content Management Systemen verwalteten Informationen, Wissen zu archivieren und wieder verwendbar zu machen. Mit Dokumentenmanagement ist es möglich, verschiedene Typen von Dokumenten in einer Netzumgebung zu archivieren und gezielt zugänglich zu machen.“[19]
2.3 Web Content Management System (WCMS)
Eine weitere Unterscheidung wird durch den Begriff Webbasierte Content Management Systeme getroffen. WCMS werden auf einem Webserver installiert. Dadurch kann jederzeit und weltweit auf das WCMS zugegriffen und mit diesem gearbeitet werden. „Web-Content-Management umfasst die Verwaltung von Content auf internet-basierten Web-Sites und Portalen.“[20]
“Web Content Management Systeme beruhen auf dem Prinzip der Trennung von Inhalt und Programmierung. Ihre Funktionalitäten ermöglichen von der Unterstützung des Workflows bis hin zur Personalisierung von Webinhalten für bestimmte Nutzer die Gestaltung komplexer Sites.“[21]
Solche WCMS „erstellen Internet-Seiten auf Basis eines vorgefertigten Layouts (Templates), in welches Inhalte (Content) aus einer Datenbank dynamisch eingefügt werden. Das Look und Feel bleibt so auf allen Seiten der Internet-Präsenz einheitlich. (…) Bei Content kann es sich um Artikel und jegliche Art von Dateien wie Dokumente und Bilder handeln. Redakteure und Autoren können tagesaktuell und weltweit diese Inhalte bearbeiten, ohne sich mit HMTL-Details oder Programmierung befassen zu müssen.“[22]
2.4 Learning Content Management System (LCMS)
Neben Content Mangement Systemen gibt es auch eine große Vielzahl an Learning Management Systemen (LMS), die eng mit dem Bereich Content Managment System verbunden sind.
„Als LMS (Learning Management System) werden Systeme bezeichnet, die für das Online- und Präsenz-Kursangebot den kompletten Workflow des Veranstaltungsmanagements von Buchungsprozessen, Lehr- und Lernprozessen bis zur Ressourcenadministration unterstützen. LMS sind somit strategische Planungs- und Managementsysteme für e-Learning im Unternehmen.“[23]
„Während Lernmanagement Systeme vor allem Werkzeuge für die Lernorganisation darstellen, haben Content Management Systeme die Erstellung und Organisation von Inhalten als zentrale Aufgabe.“[24]
BAUMGARTNER / HÄFELE / MAIER-HÄFELE beobachten „eine Tendenz des Zusammenwachsens der Funktionen von LMS und CMS zu sogenannten Learning Content Management Systemen“[25] (LCMS).
„Die Aufgabe eines LCMS (Learning Content Management System) ist das Erstellen, Wiederverwerten, Auffinden, Nachbearbeiten und Ausliefern von Lerninhalten (Content). Der Content wird oft in einem zentralen Repository in Form von Lernobjekten vorgehalten. Objekte können aus mehreren verschiedenen Kursen referenziert werden, so dass im Falle einer Anpassung nur eine einmalige Änderung notwendig ist, um sämtliche Inkarnationen auf den aktuellen Stand zu bringen. Das LCMS verfügt (im Gegensatz zu Autorentools) über eine Userverwaltung, die es ermöglicht, verschiedenen Personen und Personengruppen bestimmte Rechte zuzuweisen, so dass z. B. für fachspezifische Experten, Mediengestalter, Projektadministratoren jeweils unterschiedliche Zugriffsfunktionen definiert/realisiert werden können.“[26]
2.5 Content, Communication, Collaboration (C³MS)
Ein weiterer Begriff der im Zusammenhang mit Content Management Systemen verwendet wird ist C³MS. Das C³ bezieht sich dabei auf die mehrfache Bedeutung des Buchstabens für:
Content (Inhalt)
Communication (Kommunikation)
Collaboration (Zusammenarbeit)
„Webbasierte Content Management Systeme, die um Funktionen wie Kommunikation und Kollaboration wie beispielsweise Diskussionsforen, Chat, Einreichen und Bewerten von Content erweitert werden (können), werden als Community Content Collaborative Management Systeme bezeichnet.“[27]
2.6 Zusammenfassung
Aus der Vielzahl an Begriffen, die für Content Management Systeme im Allgemeinen in Verwendung sind, lässt sich ableiten, welche große Vielfalt an am Markt befindlichen Systemen existieren, wie fließend die einzelnen Funktionen der jeweiligen Systeme ineinander übergehen und wie schwierig eine eindeutige Kategorisierung anbetracht dieser Produktvielfalt ist.
Wollte man die Anforderungen und Wünsche an eine multifunktionale Schulplattform in den in diesem Abschnitt beschriebenen Begriffen kategorisieren, so müsste man von einem WLC³MS, also einem Webbased Learning Content Communication Collaboration Management System sprechen. Bei der Schulplattform soll es sich um ein webbasiertes Management System handeln, welches die Erstellung und Präsentation von Inhalten, die die Kommunikation und Zusammenarbeit der Schulmitglieder ermöglicht und die Option auf die Integration von Lerninhalten beinhaltet (wobei hierauf in dieser Arbeit nicht der Schwerpunkt gelegt werden soll).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Der Begriff C³MS im Bezug auf eine Schulplattform
Von den angeführten Begriffen erscheint der Begriff C³MS im Bezug auf die Anforderungen einer Schulplattform noch am treffendsten, da dieser relativ weit gefasst werden kann.
Die Schulplattform hat die Aufgabe der Präsentation von Inhalten (Content) und zwar nach Außen (BesucherInnen der Website) als auch nach Innen (Mitglieder der Schulgemeinschaft). Unter Inhalten könnten auch Lerninhalte verstanden werden. Sie soll weiters als Kommunikationsmedium für die Schulmitglieder dienen. Und drittens soll sie das Zusammenarbeiten verschiedener Gruppen an der Schule (LehrerInnen, SchülerInnen) ermöglichen.
Da der Begriff C³MS in der aktuellen Literatur aber vielfach für Portalsysteme (also CMS mit Schwerpunkt auf Communitytools) verwendet wird, soll im weiteren Verlauf dieser Arbeit ganz allgemein von Webbased Content Management Systemen (WCMS) die Rede sein, wobei mit Verwendung dieses Begriffs die oben angeführten Überlegungen mit einfließen sollen. Webbased Content Management Systeme deshalb, da sich die folgende Arbeit ausschließlich mit webbasierten Lösungen beschäftigt.
3 Theoretische Grundlagen WCMS
3.1 Einteilung von Informationen
Informationen und Inhalte einer Website bezeichnet man als Assets. Dies können Texte, Fotos, Grafiken, Videos oder andere Medienformate sein. Assets können grundsätzlich in drei Informationstypen eingeteilt werden:[28]
3.1.1 Statische Informationen
Statische Informationen werden, wie der Name vermuten lässt, nach ihrer Erstellung nicht mehr bearbeitet oder verändert. Sie besitzen hauptsächlich dokumentarischen Charakter. Auf einer Schulwebsite wäre ein statischer Inhalt zum Beispiel die Schulchronik.
3.1.2 Dynamische Informationen
Als dynamische Informationen werden Inhalte bezeichnet, die einen sehr hohen Grad an Aktualität aufweisen. Bei Informationen dieser Kategorie ist eine regelmäßige Überarbeitung des betreuenden Webmasters notwendig. Hier macht sich der Einsatz eines WCMS positiv bemerkbar, da diese meist ein automatisiertes Zeitmanagement für aktuelle Beiträge beinhalten. Im Schulbereich wären beispielsweise Termine oder auch Berichte über verschiedene Schulveranstaltungen dynamische Inhalte.
3.1.3 Semidynamische Informationen
Semidynamische Informationen sind eine Mischform aus dynamischen und statischen Inhalten. Diese unterliegen zwar auch einem gewissen Veränderungsbedarf, jedoch in größeren Zeitabständen. Im Schulsektor betrifft dies zum Beispiel die Schülerzahlen einer Schule, die sich nur einmal pro Jahr ändern.
3.2 Content Life Cycle
Die meisten WCMS berücksichtigen in ihrem konzeptionellen Aufbau das Prinzip des Content Life Cycle. „Der Content-Lifecycle beschreibt die Lebensphasen des Inhaltes eines Dokumentes.“[29] Diese können wie folgt eingeteilt werden:[30]
3.2.1 Inhalte erstellen
In dieser Phase erstellen Autoren unterschiedliche Objekte (Assets), die später den Inhalt (Content) der Webseite bilden sollen.
3.2.2 Kontrollieren und freigeben
Zu diesem Zeitpunkt wird der zuvor angefertigte Content auf gestalterische und inhaltliche Korrektheit (z.B. bei Bildern) geprüft. Dieser Vorgang wird auch Qualitätssicherung genannt. Im einfachsten Fall geschieht dies durch die AutorInnen des Contents selbst. Charakteristisch ist hierbei jedoch die Einführung einer Hierarchie, in der die Prüfung durch einen oder mehrere Mitarbeiter (Redakteure) erfolgen muss. Falls nur ein Redakteur den Content überprüft, spricht man von einem 4-Augen-Konzept. Grundsätzlich gilt, erst wenn der Inhalt durch zwei Personen (AutorIn und RedakteurIn) genehmigt
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Schematische Darstellung des Content Life Cycle.
wurde, kann die Seite zur Veröffentlichung weitergereicht werden. Bei einem negativen Prüfungsergebnis wird der Inhalt an die AutorInnen zur Überarbeitung zurückgegeben.[31]
3.2.3 Publizieren
Nachdem ein Content freigegeben wurde, wird dieser, falls notwendig, in das gewünschte Format portiert und unter einer festgelegten Adresse abgespeichert. Das Wichtigste bei diesem Prozess ist, dass die Inhalte für die Öffentlichkeit nun lesbar gemacht werden. Je nach Art des benutzten Verwaltungssystems und der Publikationstechnik kann diese Phase sehr aufwendig sein. Bei einer Veröffentlichung im Internet reicht es nicht, nur eine neue Webseite zu generieren und diese auf dem Webserver abzulegen, sondern es müssen zumindest Referenzen von dem Index der Website gesetzt werden, die einzelnen Teile der Webseite, welche neben dem reinen (HTML-)Text aus Bildern und anderen Objekten bestehen, müssen gespeichert und die Zugriffsrechte müssen so gesetzt werden, dass das Publikum die neue Webseite sehen kann.[32]
3.2.4 Archivieren
Da Informationen schnell überholt sind, muss sichergestellt werden, dass diese nach einer bestimmten Zeit einer Aufarbeitung zugeführt oder aber automatisch archiviert werden. Beim Archivieren muss ebenso wie beim Publizieren dafür Sorge getragen werden, dass der Content auch später noch zu Recherchezwecken vorhanden ist. Beispielsweise ist dies unerlässlich für alle rechtlich verbindlichen Inhalte. Zugleich, und dies ist einer der wichtigsten Punkte bei der Archivierung, muss darauf geachtet werden, dass durch die Archivierung Referenzen aus noch aktuellen Seiten nicht ungültig gemacht werden, bzw. zu einem Fehler führen.[33]
3.3 Komponenten von WCMS
Elementarer Bestandteil jedes Content Management Systems ist eine zentrale Datenbank. Eine Speicherung von Informationen in Form einzelner Dateien und Dateistrukturen garantiert keine systematische Aufbewahrung. Das Archiv sollte jedoch für alle UserInnen eines Systems schnell und bequem zugänglich sein.[34]
Ziel eines WCMS sollte es sein, den oben beschriebenen Content Life Cycle weitest gehend zu automatisieren und zu unterstützen. Dafür sind im Allgemeinen folgende sechs Komponenten in Web Content Management Systemen zu finden:
Assetmanagement
Workflowkomponente
Benutzerverwaltung
Zugriffsverwaltung
Importschnittstellen
Exportschnittstellen
Zentraler Bestandteil aller Web Content Management Systeme ist das Assetmanagement, welches für die Verwaltung der digitalen Assets verantwortlich ist. Texte, Sounds, Bilder, Videos, u.ä. werden getrennt von der schlussendlichen Darstellung auf der Website gespeichert und erfasst, dies erfolgt idealer Weise medienneutral. Eine effiziente Versionsverwaltung ist durch die zentrale Ablage der Daten möglich und die Assets sind in weiteren Publikationen einfach weiter verwendbar. Es ist möglich, Assets einzelne Attribute (Metadaten) zuzuordnen, die deren Publikation steuern oder Informationen über Versionierung und AutorIn enthalten. Automatismen sind in der Lage, Sitemaps, Indexseiten oder kontextbezogene Navigationselemente zu den aktuellen Inhalten zu erstellen.
Die Workflowkomponente ist ein weiterer zentraler Bestandteil. Sie ermöglicht ein dezentrales Arbeiten mit den verwalteten Assets unter Einbindung mehrerer MitarbeiterInnen. Sich stützend auf definierten Zugriffsrechten bewirkt sie eine Arbeitsumgebung, welche den Zugriff mehrerer Personen auf verschiedene Dokumente steuert und den redaktionellen Workflow auf der Website in einen rollenbezogenen Freigabezyklus umsetzt. Gemeinsam mit Workgroupfunktionalitäten, wie To-Do-Listen, Benachrichtigungen, Sperren und Ausleihen von Dokumenten, gewährleistet die Workflowkomponente die inhaltliche Qualität der Website.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Komponenten eines WCMS
Quelle: contentmanager.de
Benutzer- und Zugriffsverwaltung arbeiten sehr eng zusammen. Die über die Benutzerverwaltung erfassten UserInnen erhalten entsprechend ihrer Rolle im Workflow bestimmte Rechte im System.[35]
3.4 Merkmale von WCMS
WCM-Anwendungen zeichnen sich typischerweise durch folgende Merkmale aus.[36]
Benutzeroberfläche
Administrations- und Redaktionsprozesse lassen sich über ein grafisches Interface kontrollieren. Häufig wird eine Webbasierte Oberfläche angeboten, welche den Zugriff beliebigen Clients ohne Installation von Spezialsoftware über einen normalen Webbrowser ermöglicht.
Mediendatenbank
Verschiedene Inhaltstypen (Texte, Grafiken, Links, Dateien) können hier zentral bereitgehalten und archiviert werden. Eine Website beziehungsweise ein Beitrag kann dann dynamisch aus beliebigen Inhalten der Mediendatenbank generiert und zusammengesetzt werden.
Trennung von Inhalt und Layout
Es können HTML-Templates angefertigt und mit Platzhaltern für diverse Inhalte der Mediendatenbank versehen werden. Diese Schablonen können mehrfach verwendet werden und garantieren, falls für die gesamte Website im Einsatz, ein einheitliches Layout aller Seiten. Dies auch, wenn Inhalte verändert werden.
Workflow
Dokumente durchlaufen verschiedene Bearbeitungsschritte ("in Arbeit", "geprüft", "veröffentlicht", "gesperrt", etc.) und besitzen Veröffentlichungs- und Verfallsdaten. Jedem Bearbeitungsschritt sind entsprechende Zugriffsoperationen zugeordnet.
Zugriffsrechte
Es können unterschiedliche Rollen für BenutzerInnen (AdministratorIn, RedakteurIn, Gast, etc.) definiert werden. Jede dieser Rollen besitzt in den einzelnen Bearbeitungsschritten einen definierten Satz erlaubter Aktionen. Dadurch kann der Zugriff oder die Bearbeitung unterschiedlicher Dokumente durch verschiedene Benutzergruppen erlaubt oder verboten werden.
Versionskontrolle
Änderungen können korrigiert und gesamte ältere Versionen der Website oder einzelner Dokumente archiviert und wiederhergestellt werden.
Collaboration
Bei vielen WCMS sind Tools wie Messaging-Funktionen, Todo-Listen, Status-Reports, … integriert, welche die Zusammenarbeit zwischen den Redakteuren sowie die Koordinierung des Redaktionsprozesses unterstützen.
Publishing
Viele WCMS bieten außerdem einen integrierten Webserver und generieren die Seiten dynamisch im Moment des Requests[37]. Oder sie erlauben den Export „statischer“ Seiten per FTP auf andere Webserver.
Zusatztools
Je nach Anwendungsbereich und Zielgruppe bieten viele WCMS zudem Tools wie „Linkchecker“ und WYSIWYG-Editoren oder Funktionalitäten anderer Softwaregattungen. Beispiele wären intelligentes Management interner Links (Knowledge Management) oder Newsletter und Diskussionsforen. Oft sind solche Systeme auch über allgemeine APIs[38] oder Plugins um selbstgeschriebene Funktionen erweiterbar.
3.5 Entwicklung von WCMS
Die Entwicklung der Webbased Content Management Systeme lässt sich rückblickend in drei Abschnitte einteilen.[39]
3.5.1 Erste Generation
Im ersten Schritt stellten WCMS lediglich ein Werkzeug für ExpertInnen dar, die weiterhin für die Pflege der Inhalte einer Website zuständig waren. Die Erstellung und Bearbeitung der Inhalte erfolgte noch immer manuell, während die Daten tatsächlich schon in Datenbanken oder Dateisystemen abgelegt waren. Die eigentlichen Webseiten wurden bereits dynamisch generiert. Solche WCMS wurden zumeist in Skriptsprachen wie Perl programmiert.
3.5.2 Zweite Generation
Webbased Content Management Systeme der zweiten Generation ermöglichten es, technisch nicht-versierte RedakteurInnen in den Webpublishingprozess einzubinden. Zu den Assets kamen nun Meta-Informationen, über die sich beispielsweise Publikationszeiträume und automatisierte Navigationen erstellen und steuern ließen. Die Trennung von Inhalt und Layout wurde nun zu einer konsequent einzuhaltenden Vorgabe, während personalisierte Inhalte immer noch die Ausnahme darstellten. Viele Systeme führten jedoch schon erste Funktionen zu Benutzer- und Zugriffsteuerung auf der Seite ein.
3.5.3 Dritte Generation
Mit den heutigen Webbased Content Management Systemen versucht man sich an der Integration aller MitarbeiterInnen in einem Unternehmen. Der dazu notwendige Workflow-Mechanismus ist frei definierbar und Schnittstellen zu einer Vielzahl anderer im Unternehmen eingesetzten Systeme, wie z.B. Customer Relationsship Management, ermöglichen die Integration unterschiedlichster Inhalte. Die Personalisierung der Inhalte gilt in dieser Generation der Content Management Systeme als Schlüsselfunktion.
3.5.4 Zukünftige Systeme
Durch die wachsende Informationsflut wird in kommenden WCMS eine automatische Kategorisierung der Inhalte zunehmend wichtiger. So sollen in Hinkunft Informationen bereits von der WCM-Anwendung gesichtet und kategorisiert werden können.[40]
4 Webpublishing mit WCMS
„Der Webpublishing-Prozess wird von vielen Faktoren beeinflusst. Durch die Einführung eines CMS kann dieser Prozess sowohl in zeitlicher als auch qualitativer Hinsicht optimiert werden.“[41]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Vergleich Manuelles Webpublishing und WCMS. Quelle: nrg-network.de
Optimale Nutzung vorhandener Ressourcen
CMS sind darauf ausgelegt, auch dem technisch nicht versierten Anwender ohne Programmierkenntnisse einfachen Zugang zum Publishingprozess zu vermitteln. Inhalte können damit direkt von den RedakteurInnen ins Web gestellt werden. Dies hat außerdem den Vorteil, dass die Veröffentlichung direkt durch die auf den Content bezogen kompetente Person erfolgt und diese meist am besten weiß, wie der Content publiziert werden soll. Kommunikationsfehler zwischen ContenterstellerIn und PublisherIn können also vermieden werden.
Verkürzung des Time-to-Web
Ein CMS unterstützt den gesamten Content-Life-Cycle, also den Zyklus von der Erstellung der Inhalte bis zur Veröffentlichung im Web. Damit bietet das System die technische Unterstützung, Inhalte schneller zu veröffentlichen, als dies mit herkömmlicher Webprogrammierung möglich war.
Automatisierung von Inhalten
Durch die integrierten Authoring-Möglichkeiten eines CMS, werden viele Routineaufgaben, wie Erstellen von Sitemaps oder Navigation und Linkchecking, ohne manuelles Zutun vom System selbst erledigt. Damit können sich die MitarbeiterInnen auf die wesentlichen Aufgaben konzentrieren, nämlich das Erstellen und Publizieren der Inhalte.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Pflegeaufwand bei Manuellem Webpublishing und bei WCMS. Quelle: nrg-network.de
Trennung von Layout und Inhalt
Vorlagen (Templates) garantieren ein Mindestmaß an Layout-Qualität und ermöglichen ein einheitliches Design des Webauftritts.
Qualitätsmanagement
Mit zusätzlichen Features, wie dem Freigabezyklus werden viele Fehler von vornherein vermieden. Der im Workflow integrierte Freigabezyklus garantiert, dass ausschließlich bereits kontrollierte und freigegebene Inhalte im Web veröffentlicht werden.
Meta-Informationen
Durch die Speicherung von Meta-Informationen zu einem Inhalt, wie Autor oder Publikationszeiträume, können Websites zusätzlich automatisiert werden.
Dezentrale Bearbeitung
Websites entwickeln sich zunehmend zu Applikationen, die von verschiedenen Standorten und Plattformen aus erstellt und betreut werden. Der Trend geht dahin, dass die meisten CMS den Browser als Clientprogramm verwenden.
Zentrale Datenhaltung
Die Zentralisierung der Contents vereinfacht den gemeinsamen Zugriff mehrerer Personen auf eine gemeinsame Datenbasis und macht viele administrative Aufgaben, wie beispielsweise die Erstellung eines Backups, einfacher.
Zusammenfassend kann man manuelles Webpublishing und WCMS folgendermaßen gegenüberstellen:[42]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
5 WCMS für Schulen?
Ist nun der Einsatz von Webbased Content Management Systemen im schulischen Bereich sinnvoll?
Aufgrund der Übereinstimmung der im vorigen Kapitel beschriebenen Merkmale von WCMS und der besonderen schulischen Situation kann diese Frage mit einem klaren Ja beantwortet werden. Im Folgenden sollen die wichtigsten Vorteile des Einsatzes von WCMS im Schulbereich herausgegriffen und nochmals zusammengefasst werden.
Aktualität
Die Aktualität eine Website spielt wie bereits erwähnt gerade im Schulbereich eine sehr große Rolle. Eine „Schulhomepage“, die nicht regelmäßig aktuell gehalten wird, ist vor allem für SchülerInnen aber auch für LehrerInnen wenig interessant. Ganz abgesehen von dem Imageverlust eines Schulstandortes, welcher der Schule durch eine „verstaubte“ Webpräsentation zumindest mittelfristig entsteht.
WCMS bieten hier durch die einfache Contenterstellung (auch durch mehrere RedakteurInnen) zumindest die Möglichkeit, den Webauftritt leichter aktuell zu halten.
Arbeitsteilung
In der später noch ausführlicher beschriebenen Umfrage an Schulen, die bereits ein WCMS (TYPO3) einsetzen, wird von den Befragten als meist genannter Vorteil von WCMS die Möglichkeit der Arbeitsteilung und die damit verbundene Arbeitsentlastung für den verantwortlichen Webmaster angeführt.
Erweiterter Funktionsumfang
Eine „Schulplattform“, die über die reine Präsentation der Schule hinaus auch noch andere Funktionen im Bereich Schulkommunikation und Schulkollaboration abdecken soll, wird überhaupt erst durch den Einsatz eines WCMS möglich.
III Kriterienkatalog
für eine Webplattform für Schulen
Im vorigen Kapitel wurden wesentliche Argumente für den Einsatz eines WCMS als technisches Medium für die Realisierung einer Schulplattform genannt. Im Folgenden sollen theoretische Vorüberlegungen für die praktische Umsetzung einer Schulwebsite dargelegt werden. Bei diesen Überlegungen wird zunächst nicht von der technischen/finanziellen Seite (was ist machbar), sondern von einer „Wunschliste“ mit möglichen, sinnvollen Inhalten einer solchen Webplattform für Schulen ausgegangen. Als „Inhalt“ sollen hier neben reinem „Content“ (Texte, Bilder, Multimediainhalte,…) auch Funktionen und Dienste im Bereich Kommunikation und Kollaboration verstanden werden. In einem zweiten Schritt wird dann, ausgehend von diesen „gewünschten“ Inhalten und Funktionen, überlegt werden, welche Anforderungen an die Technik sich daraus ableiten.
Ausgegangen wurde bei diesen Überlegungen von der SekundarstufeI (Hauptschule, Gymnasium Unterstufe). Grundsätzlich lassen sich jedoch ein Großteil dieser Inhalte in adaptierter Form auch auf Volksschulen und SekundarstufeII übertragen.
Der Anforderungskatalog für das einzusetzende WCMS wurde anhand folgender Fragen erarbeitet.
1. Welche Informationen/Inhalte sollen auf der Schulwebsite abgebildet werden?
2. Welche Funktionen/Tools sollte ein eingesetztes System (WCMS) mitbringen, um die gewünschten Inhalte darstellen zu können?
3. Was ist im Bezug auf die Gestaltung/das Design einer Schulhomepage zu beachten?
4. Wie kann Barrierefreiheit so weit wie möglich umgesetzt werden?
5. Welche Anforderungen gelten im Bezug auf Usability?
6. Welche Überlegungen sind im Bezug auf die Sicherheit der ins Internet gestellten Informationen anzustellen?
7. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen müssen eingehalten werden?
8. Welche Kriterien gilt es seitens der einsetzbaren Technik zu berücksichtigen?
9. Was darf ein Schul-WCMS kosten?
[...]
[1] Ein Hinweis: Grundsätzlich wird in dieser Arbeit auf eine geschlechtsneutrale Sprache geachtet. Es wird jedoch um Verständnis gebeten, dass in Ausnahmefällen im Sinne einer besseren Lesbarkeit auf die geschlechtsneutrale Schreibweise (z.B. „SchülerInnenzahlen“) verzichtet wurde.
[2] Unter dem Begriff Homepage soll hier die gesamte Webpräsenz inklusive aller Unterseiten eines Webauftritts verstanden werden, nicht nur die ursprünglich mit dem Begriff „Homepage“ bezeichnete Startseite einer Website.
[3] Vgl. ANDERSON (2001): zitiert nach WALLER http://www.waller.co.uk/usability.htm, 17.02.2006
[4] Eine Begriffsklärung von „CMS“ folgt im Kapitel II.
[5] Vgl. BAUMGARTNER/HÄFELE/MAIER-HÄFELE (2004): Content Management Systeme in e-Education, S.113.
[6] Vgl. TISCHER (2004): Content Management Systeme (CMS) im Schulbereich, S.4.
[7] HTML ist die Abkürzung für Hyper Text Markup Language und ist „ein Dokumentenformat zur Auszeichnung von Hypertext im World Wide Web und wurde 1989 von Tim Berners-Lee am CERN in Genf festgelegt“ (WIKIPEDIA: http://de.wikipedia.org/wiki/Html, 18.02.2006).
[8] FTP ist die Abkürzung für File Transfer Protokol und bezeichnet ein Protokoll, welches die Übertragung von Dateien über das Internet regelt.
[9] Unter Server soll in diesem Zusammenhang ein auf einem vom Internet aus erreichbaren Computer laufendes Programm verstanden werden, welches die auf dem Server gespeicherten Inhalte auf Abfrage über das Internet zur Verfügung stellt und in einem Webbrowser darstellt.
[10] „Webbrowser oder Browser (engl. für "Stöberer") sind Computerprogramme zum Betrachten verschiedener Arten von Dokumenten. Vorwiegend werden sie verwendet, um HTML-Seiten aus dem Internet anzuzeigen“. (WIKIPEDIA: http://de.wikipedia.org/wiki/Webbrowser, 18.02.2006).
[11] „Webmaster (in der weiblichen Form sprechen manche auch von Webmistress) ist die gebräuchliche Bezeichnung für eine Person, die sich mit der Konzeption, der Programmierung und der Wartung einer Website beschäftigt.“ (WIKIPEDIA: http://de.wikipedia.org/wiki/Webmaster, 18.02.2006). Die in weiterer Folge verwendete Bezeichnung „Webmaster“ soll geschlechtsneutral verstanden werden.
[12] Content ist die englische Bezeichnung für Inhalt.
[13] Vgl. TISCHER (2004): Content Management Systeme (CMS) im Schulbereich, S.11.
[14] ROTHFUSS/RIED (2003): Content Management mit XML, S.14.
[15] Ebd., S.15.
[16] Ebd., S.16.
[17] Ebd.
[18] ZSCHAU (2003): Content Management Handbuch, S.51.
[19] Ebd.
[20] WIKIPEDIA: http://de.wikipedia.org/wiki/Enterprise_Content_Management#Web_Content_Management_.28WCM.29, 19.02.2006.
[21] ZSCHAU (2003): Content Management Handbuch, S.52.
[22] GOSSMER et al. (2005): Das PostNuke Kompedium, S.1.
[23] BAUER (2005): Entwicklung und Evaluierung einer e-Learning Plattform für Schulen mit Fallbeispiel, S16.
[24] BAUMGARTNER/HÄFELE/MAIER-HÄFELE (2004): Content Management Systeme in e-Education, S.15.
[25] Vgl. ebd., S.15.
[26] BAUER (2005): Entwicklung und Evaluierung einer e-Learning Plattform für Schulen mit Fallbeispiel, S17.
[27] KRISTÖFL et al.: Evaluation von Lernplattformen. http://www.bildung.at/statisch/bmbwk/lernplattformen_evaluation_und_ergebnisse_1_bis_3.pdf, 18.02.2006.
[28] Vgl. TISCHER (2004): Content Management Systeme (CMS) im Schulbereich, S.17ff.
[29] WIKIPEDIA: http://de.wikipedia.org/wiki/Web_Content_Lifecycle, 19.02.2006.
[30] Vgl. ebd., 19.02.2006.
[31] Vgl. WIKIPEDIA: http://de.wikipedia.org/wiki/Web_Content_Lifecycle, 19.02.2006.
[32] Vgl. ebd., 19.02.2006.
[33] Vgl. WIKIPEDIA: http://de.wikipedia.org/wiki/Web_Content_Lifecycle, 19.02.2006.
[34] Vgl. SPEISER (2002): Cross Media Publishing mit Content Management Systemen, S.24.
[35] Vgl. CONTENTMANAGER.DE:
http://www.contentmanager.de/magazin/artikel_16_komponenten_eines_web_content_management_systems.html, 19.02.2006
[36] Vgl. SCHMICK (2001): Content Management Systeme, S.46.
[37] Request: Engl. für Anfrage. Bezeichnet die Anfrage eines über das Internet verfügbaren Inhalts durch einen Webbrowser.
[38] API ist die engl. Abkürzung für Application Programming Interface und bezeichnet eine Programmierschnittstelle der Applikation zu anderen Softwaresystemen.
[39] Vgl. BÜCHNER et al. (2002): Web Content Management, S.75ff.
[40] Vgl. TISCHER (2004): Content Management Systeme (CMS) im Schulbereich, S.26.
[41] XENIS.CC: http://www.xenis.cc/xenis2/default.asp?contid=123&lid=3&show=t, 22.02.2006.
[42] BÜCHNER (2002) et al.: Web Content Management. S.81.
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