The Challenger Disaster
1 EINLEITUNG
Am 12. April 1981 wurde das Space-Shuttle-Programm der NASA mit dem Start der „Co-lumbia“ eröffnet. Von Beginn an zeigten sich technische Mängel wie z.B. der Verlust von Hitzeschutzkacheln, die eine potenzielle Gefährdung der Astronauten darstellten. Das Schwesterschiff der „Columbia“, die „Challenger“, war seit dem 30. August 1983 im Einsatz. Am 28. Januar 1986 sollte die „Challenger“ zu ihrem 25. Flug aufbrechen.(1) Kurz nach dem Start explodierte das Space-Shuttle in 15000 Metern Höhe, wobei sieben Astronauten, darun-ter die Lehrerin Christa McAuliffe, ihr Leben ließen.(2)
Die Intention dieser schriftlichen Ausarbeitung zu einer am 12.01.2006 im Rahmen der Ver-anstaltung „Ausgewählte Probleme der Wirtschafts- und Unternehmensethik“ an der Univer-sität Kassel abgehaltenen Präsentation zum Thema der „Challenger“-Katastrophe liegt darin, die Ursachen der Katastrophe darzustellen und beteiligte Interessengruppen und deren Hand-lungsmotive aufzuzeigen. Die Betrachtung konzentriert sich dabei im Wesentlichen darauf, mögliche Konflikte zwischen den Zielsetzungen der identifizierten Interessengruppen heraus-zuarbeiten und moralische Dilemmata einzelner Entscheidungsträger zu beleuchten.
Als Einstieg in die Thematik soll zunächst ein Überblick über den Aufbau des Space-Shuttles gegeben werden, wobei an dieser Stelle bereits der Fokus auf die Festtreibstoffraketen gerich-tet werden soll, die in der Folge des Unglücks als Ausgangspunkt für die Katastrophe identi-fiziert wurden. Ein detaillierter Einblick in den technologischen Aufbau der Raketen zeigt dabei deren Zusammensetzung aus verschiedenen Segmenten, deren Verbindungselemente schließlich die Gummidichtungen enthielten, die Auslöser für die Explosion waren.
Der dritte Abschnitt dieser Arbeit soll in gebotener Kürze den Verlauf von, dem Katastro-phenflug der „Challenger“ zeitlich vorgelagerten, Shuttle-Missionen aufzeigen, bei denen es bereits zu Störungen im Ablauf und zu technischen Fehlfunktionen gekommen war. Auf diese Weise soll verdeutlicht werden, dass die Explosion der „Challenger“ nicht das erste Auftreten von Störungen innerhalb der Start- bzw. Flugroutinen des Shuttle-Programms darstellte.
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(1)vgl. Steinmann/Löhr (1994), S. 23
(2)vgl. Dutzmann (1986), S. 42, Steinmann/Löhr (1994), S.23
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Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- TECHNISCHER HINTERGRUND
- PROBLEME UND RISIKEN DES SHUTTLE-PROGRAMMS
- INVOLVIERTE INTERESSENGRUPPEN
- Interessen der US-Regierung
- Interessen der NASA
- Interessen amerikanischer Rüstungskonzerne
- Interessen von Morton Thiokol
- CHRONOLOGISCHE ENTWICKLUNG DES O-RING-PROBLEMS
- Entdeckung von Lecks in der Hauptdichtung
- Frühe Hinweise auf eine Auswirkung der Temperatur
- Umgang mit dem Risiko
- Mangelnde Unterstützung durch das Management
- Temperaturvoraussage für Flug 51L
- Entscheidungsabläufe im Rahmen der Startfreigabe
- KONSEQUENZEN DER KATASTROPHE
- HANDLUNGSALTERNATIVEN DER BETEILIGTEN
- Handlungsalternativen der NASA
- Handlungsalternativen des Thiokol-Managements
- Handlungsalternativen der leitenden Ingenieure
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese schriftliche Ausarbeitung zielt darauf ab, die Ursachen der „Challenger“-Katastrophe darzustellen und beteiligte Interessengruppen sowie deren Handlungsmotive aufzuzeigen. Im Fokus stehen mögliche Konflikte zwischen den Zielsetzungen der identifizierten Interessengruppen und die moralischen Dilemmata einzelner Entscheidungsträger.
- Technischer Hintergrund des Space-Shuttles, insbesondere der Festtreibstoffraketen
- Analyse der Interessenkonflikte zwischen beteiligten Gruppen
- Chronologische Entwicklung des O-Ring-Problems und die Rolle der fehlgeschlagenen Dichtungsringe
- Konsequenzen der Katastrophe für die beteiligten Gruppen
- Mögliche Handlungsalternativen und deren Motivationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die „Challenger“-Katastrophe und deren Folgen vor, die die Ausarbeitung untersucht. Der Fokus liegt dabei auf den Ursachen der Katastrophe und der beteiligten Interessengruppen.
Kapitel 2 gibt einen Überblick über den Aufbau des Space-Shuttles, wobei die Festtreibstoffraketen als möglicher Ausgangspunkt der Katastrophe hervorgehoben werden. Die einzelnen Segmente der Raketen und deren Verbindungselemente werden detailliert beschrieben, wobei die Gummidichtungen als Auslöser für die Explosion identifiziert werden.
Kapitel 3 beleuchtet frühere Shuttle-Missionen, bei denen Störungen und technische Fehlfunktionen auftraten. Diese Darstellung soll verdeutlichen, dass die „Challenger“-Explosion nicht das erste Auftreten von Störungen im Shuttle-Programm darstellte.
Kapitel 4 befasst sich mit den verschiedenen Interessen der an dem Shuttle-Programm beteiligten Gruppen, wie der US-Regierung, der NASA, amerikanischen Rüstungskonzerne und Morton Thiokol. Die verschiedenen Intentionen und Motivationen der Beteiligten werden herausgearbeitet, wobei Konflikte zwischen diesen deutlich werden.
Schlüsselwörter
Space-Shuttle, Challenger-Katastrophe, Festtreibstoffraketen, O-Ring, Sicherheitsrisiken, Interessengruppen, Konflikte, Moral, Handlungsalternativen, NASA, Morton Thiokol, US-Regierung.
- Quote paper
- Michael Rummelsberger (Author), Jan Vockeroth (Author), 2006, Das "Challenger Disaster" - Entstehung und Konsequenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56962