[...] IFRS 3 sowie die überarbeiteten IAS 36 und IAS 38 sind verpflichtend für alle Unternehmenszusammenschlüsse nach dem 31.03.2004 anzuwenden. IAS 22, sowie SIC-9, SIC-22, SIC-28 treten somit außer Kraft. Mit den neuen Regelungen hat das IASB eine grundlegende Änderung in der bisherigen Bilanzierung und Bewertung des Goodwill sowie Unternehmenszusammenschlüssen vollzogen. Beispielsweise dürfen Unternehmenserwerbe nur noch nach der Erwerbsmethode (Purchase Method) dargestellt werden. Die Bilanzierung und Bewertung von immateriellen Vermögenswerten wurde konkretisiert. Darüber hinaus darf Goodwill nicht mehr planmäßig abgeschrieben werden, sondern muss einem jährlichen Werthaltigkeitstest (Impairment Test) unterzogen werden. Die Abkehr von der planmäßigen Abschreibung des Goodwill hat fundamentale Folgen für nationale und internationale Konzerne, denn die Bilanzposition Goodwill stellt eine Schlüsselgröße im Konzernabschluss dar. So betrug im Jahr 2002 der Goodwill der HDAX-Unternehmen durchschnittlich 36 % des bilanziell erfassten Eigenkapitals. Mit der Neufassung des Standards sollten zwei wesentliche Ziele erreicht werden: Einerseits sollte die Qualität der Rechnungslegung im Vergleich zu den vorherigen Vorschriften verbessert werden und andererseits eine Konvergenz zu den US-GAAP hergestellt werden. Das IASB hat jedoch in seinen Vorschriften eine deutliche Annäherung an die entsprechenden Regeln nach US GAAP (SFAS 141, 142) vollzogen, jedoch keine vollständige Übereinstimmung erzielt. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Darstellung und Würdigung der Neuregelungen des Impairment Tests des Goodwill nach IFRS 3 bzw. IAS 36. Dabei wird der Ablauf des Impairment Test für den Goodwill schrittweise systematisch beschrieben sowie die jeweiligen konzeptionellen Unterschiede in SFAS 142 erläutert. Kapitel 2 stellt die mit der Grundkonzeption des Impairment-Only-Ansatzes sowie dessen allgemeiner Vorgehensweise dar. Der Gegenstand des dritten Kapitels ist die Ermittlung des Buchwertes einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit sowie die Verteilung des Goodwill. Im Kapitel 4 wird auf die Ermittlung der Vergleichswerten sowie damit verbundenen Schwierigkeiten eingegangen. Dies wird anhand eines Zahlenbeispiels im Anhang veranschaulicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Einleitung
- Gang der Untersuchung
- Grundkonzeption und allgemeiner Ablauf der Folgebilanzierung des Goodwill nach dem Impairment-Only-Ansatz
- Grundlagen des Impairment-Only-Ansatzes
- Allgemeiner Ablauf des Impairment-Only-Ansatzes
- Ermittlung der Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten
- Strukturierung von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten als Ausgangspunkt der Werthaltigkeitsprüfung
- Verteilung von Vermögenswerten auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten
- Verteilung des Geschäfts- oder Firmenwertes auf zahlungsmittelgenerierende Einheiten
- Ermittlung der Vergleichswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten
- Ermittlung des Nettoveräußerungspreises (fair value less cost to sell)
- Ermittlung des Nutzungswerts
- Abgrenzung des Begriffs
- Schätzung der künftigen Cashflows
- Ermittlung des Diskontierungssatzes
- Berücksichtigung der Minderheitsanteile
- Ermittlung und Verteilung des Wertminderungsaufwands
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Impairment-Testing-Methode nach IFRS 3 und IAS 36 (revised 2004). Die Arbeit analysiert die grundlegenden Konzepte und den Ablauf der Folgebilanzierung von Goodwill unter dem Impairment-Only-Ansatz. Ein Schwerpunkt liegt auf der Ermittlung der Buch- und Vergleichswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie der Berechnung und Verteilung des Wertminderungsaufwands.
- Folgebilanzierung von Goodwill nach dem Impairment-Only-Ansatz
- Ermittlung der Buchwerte zahlungsmittelgenerierender Einheiten
- Ermittlung der Vergleichswerte (Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert)
- Berechnung und Verteilung des Wertminderungsaufwands
- Anwendung von IFRS 3 und IAS 36
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Dieses einführende Kapitel erläutert die Hintergründe der Veröffentlichung von IFRS 3 und den überarbeiteten IAS 36 und IAS 38 im Jahr 2004. Es hebt die damit einhergehende grundlegende Änderung in der Bilanzierung und Bewertung von Goodwill hervor, insbesondere die Abkehr von der planmäßigen Abschreibung und die Einführung des jährlichen Werthaltigkeitstests. Der Einfluss dieser Änderung auf Konzernabschlüsse wird hervorgehoben, und die Zielsetzung der neuen Standards – Verbesserung der Rechnungslegungsqualität und Konvergenz zu US-GAAP – wird dargelegt. Der Vergleich mit US-GAAP (SFAS 141, 142) zeigt eine Annäherung, aber keine vollständige Übereinstimmung.
Grundkonzeption und allgemeiner Ablauf der Folgebilanzierung des Goodwill nach dem Impairment-Only-Ansatz: Dieses Kapitel beschreibt die grundlegenden Prinzipien des Impairment-Only-Ansatzes für die Bilanzierung von Goodwill. Es erläutert den Ablauf des Prozesses, beginnend mit der Identifizierung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und der Bestimmung ihrer Buchwerte. Der Schwerpunkt liegt auf der systematischen Darstellung des Bewertungsprozesses und den damit verbundenen methodischen Herausforderungen.
Ermittlung der Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten: Hier wird detailliert die Methodik zur Bestimmung der Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten beschrieben. Die Strukturierung dieser Einheiten als Ausgangspunkt der Werthaltigkeitsprüfung wird ebenso behandelt wie die Verteilung von Vermögenswerten und des Geschäfts- oder Firmenwertes auf diese Einheiten. Das Kapitel konzentriert sich auf die pragmatischen Aspekte der Zuordnung und die damit verbundenen Herausforderungen bei komplexen Unternehmensstrukturen.
Ermittlung der Vergleichswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten: Dieses Kapitel widmet sich der Bestimmung der Vergleichswerte, bestehend aus dem Nettoveräußerungspreis (fair value less cost to sell) und dem Nutzungswert. Die Ermittlung des Nettoveräußerungspreises und die verschiedenen Methoden zur Schätzung des Nutzungswerts (einschließlich der Prognose zukünftiger Cashflows und der Bestimmung des Diskontierungssatzes) werden ausführlich dargestellt. Die Berücksichtigung von Minderheitsanteilen stellt einen weiteren wichtigen Aspekt dar.
Ermittlung und Verteilung des Wertminderungsaufwands: Das Kapitel beschreibt den Prozess der Ermittlung und Verteilung des Wertminderungsaufwands, der sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert und dem niedrigeren Vergleichswert ergibt. Die methodischen Schritte und die Zuordnung des Wertminderungsaufwands auf die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten werden im Detail erläutert. Die Bedeutung einer korrekten Durchführung dieses Schrittes für die Genauigkeit des Konzernabschlusses wird betont.
Schlüsselwörter
Impairment Testing, IFRS 3, IAS 36, Goodwill, Folgebilanzierung, Impairment-Only-Ansatz, Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, Buchwert, Vergleichswert, Nettoveräußerungspreis, Nutzungswert, Wertminderungsaufwand, Cashflows, Diskontierungssatz.
FAQ: Folgebilanzierung von Goodwill nach dem Impairment-Only-Ansatz
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit analysiert die Impairment-Testing-Methode nach IFRS 3 und IAS 36 (revised 2004) und konzentriert sich auf die Folgebilanzierung von Goodwill unter dem Impairment-Only-Ansatz. Die Arbeit beleuchtet die Ermittlung der Buch- und Vergleichswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie die Berechnung und Verteilung des Wertminderungsaufwands.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt die Folgebilanzierung von Goodwill nach dem Impairment-Only-Ansatz, die Ermittlung der Buchwerte zahlungsmittelgenerierender Einheiten, die Ermittlung der Vergleichswerte (Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert), die Berechnung und Verteilung des Wertminderungsaufwands und die Anwendung von IFRS 3 und IAS 36.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einführung, Grundkonzeption und allgemeiner Ablauf der Folgebilanzierung, Ermittlung der Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, Ermittlung der Vergleichswerte, Ermittlung und Verteilung des Wertminderungsaufwands und eine Zusammenfassung. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Impairment-Only-Ansatzes.
Was wird unter „zahlungsmittelgenerierenden Einheiten“ verstanden?
Zahlungsmittelgenerierende Einheiten sind die kleinsten Einheiten, für die separate Finanzinformationen ermittelt werden können und deren Wert eigenständig geprüft werden muss. Die Strukturierung und die Zuordnung von Vermögenswerten und Goodwill zu diesen Einheiten sind zentrale Aspekte der Analyse.
Wie werden die Buchwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ermittelt?
Die Ermittlung der Buchwerte umfasst die Strukturierung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die Verteilung von Vermögenswerten und des Geschäfts- oder Firmenwerts auf diese Einheiten. Das Kapitel konzentriert sich auf die pragmatischen Aspekte der Zuordnung und die Herausforderungen bei komplexen Unternehmensstrukturen.
Wie werden die Vergleichswerte bestimmt?
Die Vergleichswerte setzen sich aus dem Nettoveräußerungspreis (fair value less cost to sell) und dem Nutzungswert zusammen. Die Arbeit beschreibt detailliert die Ermittlung des Nettoveräußerungspreises und die Methoden zur Schätzung des Nutzungswerts, einschließlich der Prognose zukünftiger Cashflows und der Bestimmung des Diskontierungssatzes. Die Berücksichtigung von Minderheitsanteilen wird ebenfalls behandelt.
Wie wird der Wertminderungsaufwand ermittelt und verteilt?
Der Wertminderungsaufwand ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert und dem niedrigeren Vergleichswert. Die Arbeit beschreibt die methodischen Schritte und die Zuordnung des Wertminderungsaufwands auf die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Die Bedeutung einer korrekten Durchführung für die Genauigkeit des Konzernabschlusses wird hervorgehoben.
Welche Rolle spielen IFRS 3 und IAS 36?
IFRS 3 und IAS 36 (revised 2004) bilden die rechtliche Grundlage für die beschriebenen Methoden. Die Arbeit analysiert den Einfluss dieser Standards auf die Bilanzierung und Bewertung von Goodwill, insbesondere die Abkehr von der planmäßigen Abschreibung und die Einführung des jährlichen Werthaltigkeitstests.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Impairment Testing, IFRS 3, IAS 36, Goodwill, Folgebilanzierung, Impairment-Only-Ansatz, Zahlungsmittelgenerierende Einheiten, Buchwert, Vergleichswert, Nettoveräußerungspreis, Nutzungswert, Wertminderungsaufwand, Cashflows, Diskontierungssatz.
- Quote paper
- Elena Wasiljewa (Author), 2006, Impairment Testing nach IFRS 3 und IAS 36, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56730