Egon Erwin Kisch hat für viele eine Vorbildfunktion, wenn es um Reportagen geht. Als „Rasender Reporter“- ein Titel, der ihm irrtümlicherweise anhaften blieb, seit er eine Sammlung seiner Reportagen unter diesem Titel herausgegeben hatte - machte er sich einen Namen. Und das, obwohl er eben nicht wie ein rasender Reporter blitzschnell seine Texte verfasste um sie möglichst brandaktuell in die Presse zu geben, sondern oft sehr lange an ihnen herumfeilte.
Mit dem Beruf des Reporters ist – über die schnelle Berichterstattung hinaus - die Vorstellung verbunden, dass er sich nur auf Tatsachen beruft, sofern es sich um einen seriösen Reporter handelt. Gerade Kisch, der für seine Reportagen berühmt geworden ist und der oft beteuerte, es gehe ihm um die „Wahrheit“, wurde aber oft vorgeworfen, nicht immer bei der Wahrheit geblieben zu sein.
Da der Begriff der „Wahrheit“ häufig mit Objektivität verwechselt wird und ‚Wahrheit’ meiner Ansicht nach immer nur subjektiv sein kann, möchte ich mit der vorliegenden Arbeit herausfinden, was Kisch meinte, wenn er von ‚Wahrheit’ sprach. Vorrangig sollen dabei seine theoretischen Texte Beachtung finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kischs Terminologie
- Reporter
- Reportieren
- Schriftsteller
- Kunst und Künstler
- Wahrheit und Wirklichkeit vs. Unwahrheit / Lüge und Fiktion
- Aufgabe von Reportage und Kunst
- Kischs Stil
- Fazit
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Egon Erwin Kischs Reportagetheorie und untersucht seine Auffassung von Wahrheit in seinen theoretischen Texten. Im Fokus steht die Entwicklung seiner Terminologie und die Einordnung des "Reporters" innerhalb seines Kontextes. Die Arbeit beleuchtet Kischs Verständnis von Wahrheit im Journalismus und seine Abgrenzung von Objektivität.
- Kischs Definition des Reporters und seine Entwicklung über die Zeit
- Die Rolle der Wahrheit und Wirklichkeit in Kischs Reportagen
- Der Vergleich zwischen guten und schlechten Reportern nach Kisch
- Kischs Stil und seine Bedeutung für die Reportage
- Die Funktion der Reportage in der Gesellschaft nach Kisch
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Arbeit ein und beschreibt die Forschungsfrage, die sich mit Kischs Verständnis von „Wahrheit“ in seinen Reportagen beschäftigt. Sie betont Kischs Ruf als „rasender Reporter“ und den Widerspruch zwischen diesem Bild und seiner tatsächlich sorgfältigen Arbeitsweise. Die Arbeit konzentriert sich auf Kischs theoretische Schriften, um seine Auffassung von Wahrheit zu verstehen, und stellt die subjektive Natur von „Wahrheit“ heraus.
Kischs Terminologie: Dieses Kapitel analysiert wichtige Begriffe in Kischs theoretischen Texten, die mit seiner Auffassung von Wahrheit in Verbindung stehen. Es untersucht Begriffe wie „Reporter“, „Reportieren“, „Schriftsteller“, „Kunst/Künstler“, und „Wahrheit und Wirklichkeit vs. Unwahrheit und Lüge“. Die Analyse verfolgt einen schrittweisen und chronologischen Ansatz, um die Entwicklung von Kischs Denken zu beleuchten und die Wechselwirkungen zwischen den Begriffen aufzuzeigen. Die Definition des „Reporters“ wird im Laufe des Kapitels differenziert betrachtet, beginnend mit einer frühen, umfassenden Definition und dann über die Jahre hinweg, mit einer Verlagerung der Bedeutung in Richtung Schriftsteller.
2.1 Reporter: Dieser Abschnitt befasst sich eingehend mit Kischs Verständnis des "Reporters". Es wird die anfängliche Gleichsetzung des Reporters mit jedem Journalisten, der Fakten recherchiert, analysiert, sowie Kischs spätere Differenzierung zwischen "guten" und "schlechten" Reportern. Die Arbeit beleuchtet Kischs Wertschätzung des Reporters im Gegensatz zu anderen journalistischen Rollen und die Entwicklung seiner Definition des "Reporters" über die Zeit, mit einem Fokus auf seine Verbindung zum Berufsstand des Zeitungsschreibers und dem späteren Einfluss von Schriftstellern auf seine Definition.
2.1.1 Exkurs: Eigenschaften eines Reporters: Dieser Exkurs differenziert zwischen guten und schlechten Reportern nach Kischs Kriterien. Es werden die Eigenschaften beider Kategorien untersucht. Dies trägt zum Gesamtverständnis von Kischs Reportagetheorie und seiner Auffassung von journalistischer Qualität bei.
Schlüsselwörter
Egon Erwin Kisch, Reportage, Wahrheit, Wirklichkeit, Journalismus, Reporter, Schriftsteller, Objektivität, Subjektivität, Reportagetheorie, Milieustudie, Kunst, Tatsachenbericht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse von Egon Erwin Kischs Reportagetheorie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Egon Erwin Kischs Reportagetheorie und untersucht seine Auffassung von Wahrheit in seinen theoretischen Texten. Der Fokus liegt auf der Entwicklung seiner Terminologie, insbesondere des Begriffs "Reporter", und seiner Einordnung innerhalb des journalistischen Kontextes. Die Arbeit beleuchtet Kischs Verständnis von Wahrheit im Journalismus und seine Abgrenzung von Objektivität.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Kischs Definition des Reporters und deren Entwicklung über die Zeit, die Rolle von Wahrheit und Wirklichkeit in seinen Reportagen, den Vergleich zwischen guten und schlechten Reportern nach Kisch, Kischs Stil und dessen Bedeutung für die Reportage sowie die Funktion der Reportage in der Gesellschaft nach Kisch.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Analyse von Kischs Terminologie (inkl. Unterkapitel zu "Reporter" und einem Exkurs zu den Eigenschaften guter und schlechter Reporter), ein Kapitel zur Aufgabe von Reportage und Kunst, ein Kapitel zu Kischs Stil, ein Fazit und einen Ausblick. Die Einleitung führt in die Forschungsfrage ein und betont Kischs sorgfältige Arbeitsweise im Gegensatz zu seinem Image als "rasender Reporter".
Was wird unter Kischs Terminologie untersucht?
Das Kapitel zur Terminologie analysiert wichtige Begriffe wie "Reporter", "Reportieren", "Schriftsteller", "Kunst/Künstler" und "Wahrheit und Wirklichkeit vs. Unwahrheit und Lüge". Die Analyse verfolgt einen chronologischen Ansatz, um die Entwicklung von Kischs Denken und die Wechselwirkungen zwischen den Begriffen aufzuzeigen. Die Definition des "Reporters" wird dabei differenziert betrachtet, von einer frühen, umfassenden Definition bis hin zu einer späteren Verlagerung der Bedeutung in Richtung Schriftsteller.
Wie wird der Begriff "Reporter" bei Kisch definiert?
Kischs Verständnis des "Reporters" entwickelt sich im Laufe seiner Schriften. Anfänglich wird der Reporter mit jedem Journalisten gleichgesetzt, der Fakten recherchiert. Später differenziert Kisch zwischen "guten" und "schlechten" Reportern, wobei er den Reporter im Gegensatz zu anderen journalistischen Rollen wertschätzt. Seine Definition des "Reporters" wird durch seine Verbindung zum Berufsstand des Zeitungsschreibers und den Einfluss von Schriftstellern geprägt.
Welche Kriterien unterscheidet Kisch bei guten und schlechten Reportern?
Ein Exkurs im Kapitel zur Terminologie differenziert zwischen guten und schlechten Reportern nach Kischs Kriterien. Die Eigenschaften beider Kategorien werden untersucht, um ein umfassenderes Verständnis von Kischs Reportagetheorie und seiner Auffassung von journalistischer Qualität zu ermöglichen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Egon Erwin Kisch, Reportage, Wahrheit, Wirklichkeit, Journalismus, Reporter, Schriftsteller, Objektivität, Subjektivität, Reportagetheorie, Milieustudie, Kunst, Tatsachenbericht.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird gegeben?
Die Zusammenfassung der Kapitel gibt einen Überblick über die einzelnen Kapitel, beginnend mit der Einleitung, welche die Forschungsfrage und die Arbeitsweise der Analyse beschreibt. Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Punkte der Kapitel zur Terminologie (inkl. Unterkapitel), zur Aufgabe von Reportage und Kunst und zum Stil Kischs zusammen.
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- Natalie Gorris (Author), 2004, Wahrheit wie ich sie sehe. Die Reportagetheorie von Egon Erwin Kisch. Eine Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56673