Ziel dieser Arbeit ist es, Schadenaufwandsenkungspotentiale durch mögliche Ansatzpunkte des aktiven Schadenmanagements darzustellen. Insbesondere werden hier die wichtigsten Schadenpositionen Mietwagen-, Reparatur- und Sachverständigenkosten betrachtet.
In der Gewinn- und Verlustrechnung der Schaden- und Unfallversicherungsunternehmen sind Schadenaufwendungen der größte Aufwandsposten. So entfiel im Jahr 2005 eine Summe von 39,8 Milliarden Euro auf den Ausgleich von Versicherungsfällen. Das entspricht einer Erhöhung von 1 % im Vergleich zum Vorjahr. Im selben Zeitraum sanken die Beiträge insgesamt auf 55 Milliarden Euro. Davon entfielen auf die Kfz-Versicherung etwa 21,9 Milliarden Euro (40 %). Prognosen zufolge werden sich die Beitragseinnahmen in der kompletten Kfz-Versicherung um ca. 3 % verringern und somit 21,9 Milliarden Euro erreichen. Obwohl die Schadenquoten erstmals seit längerem wieder gestiegen sind, sind die Schadenbedarfe noch immer rückläufig. In der Krafthaftpflichtversicherung ist der Schadenbedarf noch einmal um 1,5 % gesunken. Ursächliche für diese Ergebnisse ist u.a. die seit 2001 zu beobachtende geprägte Stagnation in der Entwicklung der Bestandsrisiken. Auch für 2005 ist ein weiterer Tiefpunkt bezüglich der Bestandszuwächse aufgrund der konjunkturellen und demographisch vorgegebenen Entwicklung zu rechnen.
Die Kfz-Versicherer werden bei halbiertem versicherungstechnischem Gewinn noch mit schwarzen Zahlen abschließen (660 Millionen Euro), was wohl mit der anhaltenden verhaltenen Konjunktur und die dadurch entstehenden geringeren Schadenaufwendungen in Zusammenhang zu bringen ist. Insgesamt ist mit einer Verschlechterung der Combined Ratio von 94,5 auf 97 % zu rechnen.
Die Folge war ein verstärktes Bemühen, die Schaden-Kosten-Quote zu verbessern. Aus diesem Grund erhöhten auf der einen Seite seit dem Jahr 2000 mindestens 90 % der Gesellschaften in der Kfz-Haftpflichtversicherung die Prämien um wenigstens 5 %. Von diesen 90 % verteuerten ca. 30 % ihre Beiträge um mindestens 10 %.
Gleichzeitig versuchen die Assekuranzen ihre Verwaltungskosten zu senken, die durch zeitintensive und komplexe Prozesse bei der Bearbeitung von Schäden entstehen. Hierfür nutzten sie verstärkt die Vorteile des Schadenmanagements und eine gezielte Präventionspolitik.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Ziel dieser Arbeit
- 1.3 Gang der Arbeit
- 2 Schadenmanagement und Kfz-Versicherung
- 2.1 Aktives Schadenmanagement
- 2.2 Bedeutung des Schadenmanagement in der Kfz-Versicherung
- 3 Ansatzpunkte für ein aktives Schadenmanagement
- 3.1 Schadenbearbeitung im Rahmen des Schadenmanagements
- 3.2 Ausgewählte Ansatzpunkte für ein aktives Schadenmanagement
- 3.2.1 Erstkontakt zum Geschädigten durch Maßnahmen der GDV Dienstleitungs- GmbH & Co. KG
- 3.2.1.1 Zentralruf der Autoversicherer
- 3.2.1.2 Notrufsäulen-Netz
- 3.2.2 Mietwagenkosten
- 3.2.2.1 Rahmenbedingungen
- 3.2.2.2 (missing subchapter)
- 3.2.2.3 HUK-Empfehlungen zur Mietwagenabrechnung
- 3.2.2.4 Regulierungsabkommen
- 3.2.2.5 Kostentableaus
- 3.2.2.6 Versicherungseigene Autovermietung (carpartner)
- 3.2.3 Reparaturkosten
- 3.2.3.1 Rahmenbedingungen
- 3.2.3.2 Bindung an eine Reparaturwerkstatt bei Kasko-Policen
- 3.2.3.3 Senkung der Reparaturkosten durch Einbau von Gebrauchtteilen
- 3.2.3.4 Werkstattmanagement
- 3.2.3.5 motorcare Service GmbH (motorcare)
- 3.2.4 Sachverständigenkosten
- 3.2.4.1 Rahmenbedingungen
- 3.2.4.2 Sachverständigenhonorare
- 3.2.4.3 Car Expert Kfz-Sachverständigen GmbH
- 4 Ansätze zu einem verbesserten aktiven Schadenmanagement am Beispiel des österreichischen Spalttarifs
- 5 Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das aktive Schadenmanagement in der Kfz-Versicherung. Ziel ist es, Ansatzpunkte für ein verbessertes und effizienteres Schadenmanagement aufzuzeigen. Die Arbeit analysiert verschiedene Aspekte der Schadenabwicklung und beleuchtet Möglichkeiten zur Kostenreduktion und zur Optimierung der Kundenzufriedenheit.
- Aktives Schadenmanagement in der Kfz-Versicherung
- Kostenoptimierung bei der Schadenabwicklung
- Kundenzufriedenheit im Schadenfall
- Analyse verschiedener Ansatzpunkte für ein aktives Schadenmanagement
- Verbesserungspotenziale im Schadenmanagement
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des aktiven Schadenmanagements in der Kfz-Versicherung ein, beschreibt die Problemstellung und das Ziel der Arbeit sowie den Aufbau der folgenden Kapitel. Sie legt die Grundlage für die detailliertere Auseinandersetzung mit den verschiedenen Aspekten des Schadenmanagements in den darauffolgenden Kapiteln.
2 Schadenmanagement und Kfz-Versicherung: Dieses Kapitel definiert das aktive Schadenmanagement und erläutert seine Bedeutung im Kontext der Kfz-Versicherung. Es werden die zentralen Herausforderungen und Ziele eines effizienten Schadenmanagements beleuchtet und der Zusammenhang zwischen Kostenkontrolle, Kundenzufriedenheit und dem Unternehmenserfolg hergestellt. Der Fokus liegt auf der Darstellung des aktiven Ansatzes im Vergleich zu passiven Strategien.
3 Ansatzpunkte für ein aktives Schadenmanagement: Dieses Kapitel analysiert detailliert verschiedene Ansatzpunkte für ein aktives Schadenmanagement. Es untersucht die Schadenbearbeitung, den Erstkontakt zum Geschädigten (inklusive Zentralruf und Notrufsäulen), die Regulierung von Mietwagenkosten, die Optimierung der Reparaturkosten (einschließlich des Gebrauchtteile-Einsatzes und Werkstattmanagements) und die Kostenkontrolle bei Sachverständigen. Für jeden Bereich werden konkrete Beispiele und Maßnahmen vorgestellt, um ein effektiveres und kosteneffizienteres Vorgehen zu ermöglichen.
4 Ansätze zu einem verbesserten aktiven Schadenmanagement am Beispiel des österreichischen Spalttarifs: Dieses Kapitel befasst sich mit der Anwendung und den Auswirkungen eines spezifischen Modells, des österreichischen Spalttarifs, auf das aktive Schadenmanagement. Es analysiert, inwiefern dieser Tarif zur Verbesserung des Schadenmanagements beitragen kann und welche spezifischen Anpassungen oder Optimierungen in Betracht gezogen werden sollten.
Schlüsselwörter
Aktives Schadenmanagement, Kfz-Versicherung, Kostenoptimierung, Kundenzufriedenheit, Schadenbearbeitung, Mietwagenkosten, Reparaturkosten, Sachverständigenkosten, GDV, HUK, motorcare, österreichischer Spalttarif.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Aktives Schadenmanagement in der Kfz-Versicherung
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich umfassend mit dem aktiven Schadenmanagement in der Kfz-Versicherung. Sie beinhaltet eine Einleitung, die Problemstellung und Zielsetzung definiert. Es werden verschiedene Ansatzpunkte für ein verbessertes und effizienteres Schadenmanagement analysiert, einschließlich der Schadenbearbeitung, Mietwagenkosten, Reparaturkosten und Sachverständigenkosten. Ein besonderes Beispiel hierfür ist die Analyse des österreichischen Spalttarifs. Die Arbeit schließt mit einem Resümee.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit untersucht detailliert folgende Aspekte: Aktives Schadenmanagement in der Kfz-Versicherung, Kostenoptimierung bei der Schadenabwicklung, Kundenzufriedenheit im Schadenfall, Analyse verschiedener Ansatzpunkte für ein aktives Schadenmanagement und Verbesserungspotenziale im Schadenmanagement. Konkrete Beispiele umfassen den Zentralruf der Autoversicherer, Notrufsäulen-Netz, die Regulierung von Mietwagenkosten, den Einsatz von Gebrauchtteilen bei Reparaturen, Werkstattmanagement und die Kostenkontrolle bei Sachverständigen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Das Hauptziel der Arbeit ist es, Ansatzpunkte für ein verbessertes und effizienteres Schadenmanagement in der Kfz-Versicherung aufzuzeigen. Es geht darum, Möglichkeiten zur Kostenreduktion und zur Optimierung der Kundenzufriedenheit zu analysieren und konkrete Maßnahmen vorzustellen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung (mit Problemstellung, Zielsetzung und Gang der Arbeit), Schadenmanagement und Kfz-Versicherung, Ansatzpunkte für ein aktives Schadenmanagement (mit detaillierten Unterkapiteln zu Schadenbearbeitung, Mietwagenkosten, Reparaturkosten und Sachverständigenkosten), Ansätze zu einem verbesserten aktiven Schadenmanagement am Beispiel des österreichischen Spalttarifs und Resümee.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Aktives Schadenmanagement, Kfz-Versicherung, Kostenoptimierung, Kundenzufriedenheit, Schadenbearbeitung, Mietwagenkosten, Reparaturkosten, Sachverständigenkosten, GDV, HUK, motorcare, österreichischer Spalttarif.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist klar strukturiert mit einem Inhaltsverzeichnis, das die Kapitel und Unterkapitel detailliert auflistet. Zusätzlich enthält sie eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, die den Inhalt prägnant darstellt. Die Zielsetzung und die wichtigsten Themenschwerpunkte werden ebenfalls explizit genannt.
Welche konkreten Beispiele werden genannt?
Konkrete Beispiele beinhalten den Zentralruf der Autoversicherer, das Notrufsäulen-Netz, die HUK-Empfehlungen zur Mietwagenabrechnung, die motorcare Service GmbH und die Car Expert Kfz-Sachverständigen GmbH. Die Arbeit analysiert auch den österreichischen Spalttarif als ein spezifisches Modell für ein verbessertes Schadenmanagement.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich mit dem Thema Schadenmanagement in der Kfz-Versicherung beschäftigen, einschließlich Versicherungsgesellschaften, Schadenregulierern, Sachverständigen und Personen, die sich wissenschaftlich mit diesem Thema auseinandersetzen.
- Quote paper
- Melanie Lünzer (Author), 2004, Aktives Schadenmanagement in der Kfz-Versicherung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56540