Die Menschen der heutigen Zeit widmen sich immer mehr der Frage nach dem Sinn. Sie tun dies nicht nur, weil die technischen Entwicklungen sie nicht mehr so fesseln wie noch vor knapp 100 Jahren, sondern weil sie den Sinn in ihrem Leben oder in ihrer Arbeit nicht mehr sehen. Sie identifizieren sich immer weniger mit ihrer Tätigkeit und daraus resultiert ein Gefühl der Sinnlosigkeit und Orientierungslosigkeit. Die zunehmende Komplexität der Arbeitsprozesse und die damit verbundene Zerlegung der Arbeit in einzelne Teilbereiche, lässt die Menschen oft nicht mehr erkennen, welchen Anteil sie an einem fertigen Produkt oder einer fertigen Dienstleistung haben. Sie sehen den Sinn in ihrer Tätigkeit nicht mehr. Dies kann sogar soweit gehen, dass der Mitarbeiter innerlich kündigt, also seine Leistung auf ein gerade noch akzeptiertes Minimum zurückfährt und nur noch „Dienst nach Vorschrift“ macht.
Diese Entwicklung ist für die Unternehmen sehr kostspielig, da so das wertvolle, im Unternehmen gebundene Human Kapital nicht optimal genutzt wird. Vor allem im Dienstleistungsbereich kann diese Ressourcenverschwendung verheerende Folgen haben, da hier der Faktor Arbeit den größten Anteil an der Wertschöpfungskette darstellt. Je weniger Input die Mitarbeiter geben, desto weniger oder qualitativ minderwertiger Output entsteht. Die Arbeitskraft ist im Dienstleistungssektor ein entscheidender, in vielen Bereichen sogar der entscheidenste profit impact.
Es gilt also, sich wieder mehr an das „Human“ in Human Kapital zu erinnern und die Mitarbeiter auch in ihrer individuellen Persönlichkeit wahrzunehmen und zu unterstützen. Die Aufgabe der Führungskräfte ist es, es den Mitarbeitern zu ermöglichen, wieder einen Sinn in ihrer Arbeit zu sehen beziehungsweise dafür zu sorgen, dass sie ihn gar nicht erst verlieren. Ausgeprägte persönliche und soziale Kompetenzen müssen deshalb in Zukunft bei der Führungskräfteauswahl und -schulung immer mehr an Bedeutung gewinnen, um den Sinnverlust der Mitarbeiter zu verhindern und Folgeerscheinungen, wie die innere Kündigung, gar nicht erst entstehen zu lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Definition von Dienstleistung
- Führungsaufgaben im Dienstleistungssektor
- Sinn
- Begriffsdefinition
- Abgrenzung zum Zweck
- Innere Kündigung
- Abgrenzung zur formalen Kündigung
- Symptome
- Mögliche Ursachen
- Zusammenfassung
- Sinngebung in der Arbeitswelt
- Ausgangssituation
- Zukünftige Entwicklung und mögliche Problemfelder
- Konsequenzen bei fehlender Sinngebung
- Für das Unternehmen
- Für den Mitarbeiter
- Zusammenfassung
- Synthese - Sinnstiftung zur Vermeidung der inneren Kündigung
- Möglichkeiten
- Grenzen
- Konzept zur Sinnstiftung
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit der Bedeutung von Sinngebung in der Arbeitswelt, insbesondere im Kontext der inneren Kündigung. Sie analysiert die Ursachen und Folgen von Sinnverlust im Arbeitsleben und untersucht die Rolle von Führungskräften bei der Sinnstiftung. Der Fokus liegt dabei auf dem Dienstleistungssektor, da hier der Faktor Arbeit einen besonders großen Einfluss auf die Wertschöpfung hat.
- Definition und Bedeutung von Sinn in der Arbeitswelt
- Ursachen und Folgen der inneren Kündigung
- Rolle von Führungskräften bei der Sinnstiftung
- Konzepte und Möglichkeiten zur Vermeidung von innerer Kündigung
- Relevanz des Themas für Unternehmen im Dienstleistungssektor
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Thema der inneren Kündigung als Folge von Sinnverlust in der Arbeitswelt einführt und die Relevanz der Thematik herausstellt. Im zweiten Kapitel werden die theoretischen Grundlagen gelegt, indem der Begriff Dienstleistung, die speziellen Anforderungen an Führungskräfte im Dienstleistungsbereich sowie die Themen Sinn und innere Kündigung definiert werden. Kapitel 3 beleuchtet die wachsende Bedeutung der Sinngebung in der Arbeitswelt und analysiert die Konsequenzen von fehlendem Sinn für Unternehmen und Mitarbeiter. Im vierten Kapitel werden schließlich Möglichkeiten und Grenzen der Sinnstiftung durch Führungskräfte aufgezeigt. Es wird ein Konzept vorgestellt, das Führungskräften bei der Unterstützung von Mitarbeitern in der Sinnsuche helfen soll.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Sinngebung, innere Kündigung, Führungskräfte, Dienstleistungssektor, Motivation, Arbeitszufriedenheit, Wertschöpfung, Human Kapital, Konzept zur Sinnstiftung.
- Quote paper
- Kathrin Bohlen (Author), 2006, Sinngebung in der Arbeitswelt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56538