Was ist eigentlich Moral? Woran kann ich sehen, ob meine Handlungen moralisch sind? Wer legt fest, was moralisch ist und warum gilt überhaupt so etwas wie Moral? Ab welchem Punkt nennen wir etwas unmoralisch und wie soll ich überhaupt handeln? All diese Fragen beschäftigen den Menschen seit jeher, doch eindeutige Antworten gibt es kaum. Die Zehn Gebote der Bibel mögen vielleicht einen Anhaltspunkt geben, jedoch geben sie bei weitem keine Anleitung für tagtägliches sittliches Handeln, da sie durch ihre eingeschränkte Formulierung nicht einen Bruchteil der alltäglichen Situationen abdecken, in denen man sich die Frage nach dem moralischen Wert seiner Handlungen stellt.
Immanuel Kant begnügte sich nicht mit vagen Formulierungen und machte sich auf die Suche, nach einer allgemeingültigen und notwendigen Lösung für das Problem der scheinbar nicht zu begründenden Moral. Seine Formel ist bis heute in aller Munde: der Kategorische Imperativ, dessen Grundform besagt: „[...]: handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.“
In dieser Arbeit möchte ich nun untersuchen, auf welche Weise Kant die Formel des Kategorischen Imperativs in seinem Werk „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ (das Werk wird zukünftig im Text als „GMS“ abgekürzt) herleitet, welche verschiedenen Formen er entwickelt und inwieweit diese Gemeinsamkeiten aufweisen. Des weiteren werde ich versuchen, die Anwendbarkeit anhand Kants eigener Beispiele zu überprüfen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Entwicklung des Kategorischen Imperativs
- 2.1 Maxime
- 2.2 Pflichtbegriff & guter Wille
- 2.3 Hypothetischer Imperativ
- 2.4 Ableitung des Kategorischen Imperativs
- 3. Die Formeln des Kategorischen Imperativs
- 3.1 Allgemeine Formel
- 3.2 Naturgesetz-Formel
- 3.3 Zweck-an-sich-Formel
- 3.4 Autonomie-Formel
- 3.5 Reich der Zwecke-Formel
- 3.6 Zusammenhang der verschiedenen Auslegungen
- 5. Kants Sittlichkeitsprüfung
- 5.1 Maximenwiderspruch
- 5.2 Wollenswiderspruch
- 5.3 Prüfung der Beispiele
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Kants Herleitung des Kategorischen Imperativs in der „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“, analysiert dessen verschiedene Formulierungen und deren Gemeinsamkeiten. Die Anwendbarkeit des Kategorischen Imperativs wird anhand von Kants Beispielen geprüft.
- Herleitung des Kategorischen Imperativs
- Analyse der verschiedenen Formeln des Kategorischen Imperativs
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Formeln
- Der Begriff der Maxime und seine Bedeutung
- Anwendung des Kategorischen Imperativs anhand von Beispielen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die grundlegende Frage nach Moral und deren Definition. Sie thematisiert die Schwierigkeit, eindeutige Antworten auf Fragen nach moralischem Handeln zu finden und führt den Kategorischen Imperativ Kants als Versuch einer allgemeingültigen Lösung ein. Die Arbeit kündigt die Untersuchung von Kants Herleitung, den verschiedenen Formeln und deren Anwendbarkeit an.
2. Die Entwicklung des Kategorischen Imperativs: Dieses Kapitel erläutert zentrale Begriffe wie "Maxime", "Pflicht" und "guter Wille", die für das Verständnis von Kants Ethik unerlässlich sind. Die Maxime wird als subjektives Prinzip des Wollens definiert, im Gegensatz zum objektiven Prinzip, dem praktischen Gesetz. Der gute Wille wird als das einzige uneingeschränkt Gute dargestellt, im Gegensatz zum pflichtgemäßen Handeln, welches durch Neigungen beeinflusst sein kann und somit nicht moralisch wertvoll ist. Der Fokus liegt auf dem Unterschied zwischen Handeln aus Pflicht und pflichtgemäßem Handeln.
Schlüsselwörter
Kategorischer Imperativ, Maxime, Pflicht, guter Wille, praktische Vernunft, Moral, Ethik, Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, sittliches Handeln, Naturgesetz, Autonomie.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu: Kants Kategorischer Imperativ
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Immanuel Kants Kategorischen Imperativ, wie er in der „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ dargestellt wird. Sie untersucht dessen Herleitung, die verschiedenen Formulierungen (Formeln), deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede, sowie die Anwendung des Kategorischen Imperativs anhand von Beispielen. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, Kapitelzusammenfassungen, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten und Schlüsselwörter.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Kernthemen: die Entwicklung des Kategorischen Imperativs, die Erläuterung zentraler Begriffe wie Maxime, Pflicht und guter Wille, die verschiedenen Formeln des Kategorischen Imperativs (allgemeine Formel, Naturgesetz-Formel, Zweck-an-sich-Formel, Autonomie-Formel, Reich der Zwecke-Formel), den Zusammenhang der verschiedenen Formeln, Kants Sittlichkeitsprüfung (Maximenwiderspruch, Wollenswiderspruch) und die Anwendung des Kategorischen Imperativs anhand von Beispielen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel gegliedert. Kapitel 1 ist eine Einleitung. Kapitel 2 befasst sich mit der Entwicklung des Kategorischen Imperativs und erklärt grundlegende Begriffe. Kapitel 3 analysiert die verschiedenen Formeln des Kategorischen Imperativs. Ein weiteres Kapitel (Kapitel 5) widmet sich Kants Methode der Sittlichkeitsprüfung. Die Arbeit schließt mit einem Fazit (Kapitel 5).
Welche Schlüsselbegriffe werden verwendet?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Kategorischer Imperativ, Maxime, Pflicht, guter Wille, praktische Vernunft, Moral, Ethik, Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, sittliches Handeln, Naturgesetz und Autonomie.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, Kants Herleitung des Kategorischen Imperativs zu untersuchen, dessen verschiedene Formulierungen zu analysieren und deren Gemeinsamkeiten aufzuzeigen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Prüfung der Anwendbarkeit des Kategorischen Imperativs anhand von Kants eigenen Beispielen.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Es werden Zusammenfassungen der Einleitung und des Kapitels zur Entwicklung des Kategorischen Imperativs bereitgestellt. Die Einleitung stellt die grundlegende Frage nach Moral und führt den Kategorischen Imperativ als Lösungsansatz ein. Das Kapitel zur Entwicklung des Kategorischen Imperativs erläutert zentrale Begriffe wie Maxime, Pflicht und guter Wille und den Unterschied zwischen Handeln aus Pflicht und pflichtgemäßem Handeln.
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- Anonym (Author), 2005, Zwischenprüfungsarbeit im Anschluss an das Seminar: Immanuel Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56461