Das Ziel eines Staates sollte es sein, einen effizienten Einsatz der gegebenen Ressourcen, eine möglichst homogene Einkommensverteilung und einen hohen Beschäftigungsstand bei vertretbarer Preisstabilität zu gewährleisten. Man kann also die Effektivität des öffentlichen Sektors an dem Grad der Lösung des Allokations-, Distributions-, und Stabilitätsproblems feststellen.
Ausgehend von der Beurteilung zweier extremer Staatsformen, nämlich der mit einer vollkommen zentralisierten und der mit einer weitgehend dezentralisierten Organisation, kommt man zu dem Schluß, daß eine Zwischenform beider Modelle die beste Lösung darstellt. In einer Föderation, in der neben einer Zentralregierung auch dezentrale Regierungseinheiten existieren, können die Vorteile beider Extrema kombiniert und gewichtige Nachteile ausgeschaltet werden.
Es entsteht die Theorie des fiskalischen Föderalismus, die sich mit einer sinnvollen Aufteilung der staatlichen Aufgaben, Ausgaben und Einnahmen in einem politischen System mit mindestens zwei staatlichen Ebenen beschäftigt.
Im Rahmen dieser Hausarbeit sollen praktische Erfahrungen, die in Föderationen mit unterschiedlichem Zentralisierungsgrad gemacht wurden gegenübergestellt werden. Es sollen Erkenntnisse gewonnen werden, die der Bestimmung einer optimalen Struktur des öffentlichen Sektors hinsichtlich der Zuordnung von Entscheidungsbefugnissen und Verantwortlichkeiten auf zentrale und dezentrale gesellschaftliche Ebenen dienen können.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Problemstellung
- Gang der Untersuchung
- Die Bundesrepublik Deutschland
- Die Finanzverfassung
- Die Verteilung der Aufgaben
- Die Verteilung der Ausgaben
- Die Verteilung der Einnahmen
- Die Rolle der Gemeinden
- Die Veränderungen im Laufe der Zeit
- Die Entwicklung zwischen 1949 und 1990
- Die besondere Situation nach der deutschen Wiedervereinigung
- Bestandsaufnahme und Beurteilung
- Die Ausgabenseite
- Die Einnahmenseite
- Der Finanzausgleich
- Beurteilung
- Forderungen des Sachverständigenrates
- Die Finanzverfassung
- Die USA
- Der Hintergrund
- Zentralistische Tendenzen
- Revenue Sharing
- Federal Grants
- Mandates
- Bewertung
- New Federalism
- Schlußbetrachtung
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Analyse des fiskalischen Föderalismus in zwei Ländern mit unterschiedlichem Zentralisierungsgrad: Deutschland und den USA. Ziel der Untersuchung ist es, Erkenntnisse über die optimale Struktur des öffentlichen Sektors hinsichtlich der Zuordnung von Entscheidungsbefugnissen und Verantwortlichkeiten auf zentrale und dezentrale gesellschaftliche Ebenen zu gewinnen.
- Verteilung von Aufgaben, Ausgaben und Einnahmen in föderalen Systemen
- Entwicklung und Herausforderungen des Fiskalföderalismus in Deutschland und den USA
- Zentralisierungstendenzen in föderalen Staaten
- Bewertung der Effizienz und der Auswirkungen von verschiedenen Modellen des Fiskalföderalismus
- Überlegungen zur Gestaltung einer gemeinsamen europäischen Fiskalpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Problemstellung und den Gang der Untersuchung. Im zweiten Kapitel wird die Finanzverfassung der Bundesrepublik Deutschland analysiert. Dabei werden die Verteilung der Aufgaben, Ausgaben und Einnahmen zwischen Bund und Ländern sowie die Rolle der Gemeinden beleuchtet. Weiterhin wird die Entwicklung der Finanzverfassung im Laufe der Zeit, insbesondere im Hinblick auf die deutsche Wiedervereinigung, dargestellt. Die Bestandsaufnahme und Beurteilung der aktuellen Situation zeigt die Herausforderungen des deutschen Fiskalföderalismus, insbesondere die zunehmende Zentralisierung und Abhängigkeit der Länder vom Bund. Die Forderungen des Sachverständigenrates für eine Reform der Finanzverfassung werden ebenfalls erläutert.
Im dritten Kapitel wird der Fiskalföderalismus in den Vereinigten Staaten von Amerika betrachtet. Dabei werden die historischen Hintergründe, die Entwicklung der Zentralisierungstendenzen und die Bewertung der Auswirkungen auf die staatliche Autonomie und die Effizienz der öffentlichen Ausgaben analysiert. Das Konzept des "New Federalism" wird ebenfalls vorgestellt.
Die Schlußbetrachtung fasst die Erfahrungen aus den beiden untersuchten Föderationen zusammen und stellt Überlegungen zur Gestaltung einer gemeinsamen europäischen Fiskalpolitik an.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Fiskalföderalismus, die Finanzverfassung, die Verteilung von Aufgaben, Ausgaben und Einnahmen, Zentralisierungstendenzen, die Bundesrepublik Deutschland, die USA, die Europäische Union, die Effizienz des öffentlichen Sektors, die Autonomie der Länder und die Gestaltung einer gemeinsamen europäischen Fiskalpolitik.
- Quote paper
- Mirja Schüler (Author), 1999, Fiskalpolitische Erfahrungen in Föderationen mit gemeinsamer Währung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5639
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.