In der Wettbewerbstheorie und -politik wird der Wettbewerb als ein systembegründendes Prinzip der Marktwirtschaft gesehen. Die Literatur setzt oft sogar Marktwirtschaft mit Wettbewerbswirtschaft gleich, was im weiteren Sinn aussagt, dass Wettbewerb in allen (volkswirtschaftlichen) Bereichen einer Marktwirtschaft auftreten sollte. Ein Grundkonsens über die eigentliche Bedeutung und Funktion des Wettbewerbs lässt sich aus den gesellschaftlichen Grundrechten der Freiheit, des Wohlstands und der Verteilungsgerechtigkeit ableiten. Nur eine wettbewerbliche Organisation der Märkte sichert deren Teilnehmern hinreichend große Handlungsspielräume und Wahlmöglichkeiten (Freiheitsfunktion), verhindert das Entstehen / Bestehen von nicht leistungsgerechten Einkommen (Verteilungsfunktion) und zwingt die Marktteilnehmer zur Anpassung an Datenänderungen, zur Verbesserung des Faktoreinsatzes und zur Realisierung von Fortschritt (Anpassungs-, Allokations- und Fortschrittsfunktion).
Der Wettbewerb weist jedoch eine Tendenz zur Selbstauflösung auf, da die Marktteilnehmer in der Regel versuchen, die Freiheitsspielräume anderer unangemessen einzuschränken, sich Verteilungsvorteile auf Kosten anderer zu verschaffen oder sich dem Anpassungs- und Fortschrittsdruck zu entziehen. Er muss daher durch wettbewerbs-politische Maßnahmen und regulierende Strategien des Staates geschützt und gefördert werden, was in diesem Zusammenhang auch den wichtigsten Aufgabenbereich der Wettbewerbspolitik darstellt.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Aufbau und Überblick
- 2. GRUNDLAGEN DER WETTBEWERBSPOLITIK
- 2.1. Einordnung, Zielsetzung und Funktionen
- 2.2. Leitbilder der Wettbewerbspolitik
- 2.3. Wettbewerbsbeschränkendes Marktverhalten
- 2.3.1. Kartelle und abgestimmte Verhaltensweisen
- 2.3.2. Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung
- 2.3.3. Konzentration und Fusionen
- 2.4. Die Gestaltung der Wettbewerbspolitik
- 3. WETTBEWERBSPOLITISCHE MAẞNAHMEN UND STAATLICHE REGULIERUNG
- 3.1. Verbot von kollusivem Marktverhalten
- 3.2. Missbrauchsaufsicht marktbeherrschender Unternehmen
- 3.3. Kontrolle von Unternehmenszusammenschlüssen
- 3.4. Bereiche staatlicher Regulierung
- 3.4.1. Wettbewerbliche Ausnahmebereiche
- 3.4.2. Natürliche Monopole und Marktversagen
- 4. SCHLUSSBEMERKUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Grundlagen der Wettbewerbspolitik und deren Regulierung. Ziel ist es, die Bedeutung des Wettbewerbs als systembegründendes Prinzip der Marktwirtschaft zu beleuchten und die Notwendigkeit staatlicher Eingriffe zur Wahrung und Förderung des Wettbewerbs zu erklären.
- Bedeutung des Wettbewerbs für die Marktwirtschaft
- Wettbewerbsbeschränkende Marktverhaltensweisen
- Instrumente der Wettbewerbspolitik
- Staatliche Regulierung und ihre Grenzen
- Natürliche Monopole und Marktversagen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Problemstellung vor: Der Wettbewerb, obwohl als grundlegendes Prinzip der Marktwirtschaft angesehen, neigt zur Selbstauflösung. Marktteilnehmer versuchen, ihre Handlungsspielräume auszuweiten, was zu ungerechter Verteilung und Hemmnissen für Fortschritt führt. Daher muss der Wettbewerb durch staatliche Maßnahmen geschützt und gefördert werden. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil.
2. Grundlagen der Wettbewerbspolitik: Dieses Kapitel behandelt die Einordnung, Zielsetzung und Funktionen der Wettbewerbspolitik. Es werden Leitbilder der Wettbewerbspolitik vorgestellt und wettbewerbsbeschränkende Marktverhaltensweisen wie Kartelle, Missbrauch marktbeherrschender Stellungen und Konzentrationen analysiert. Es wird die Notwendigkeit staatlicher Intervention zur Gestaltung des Wettbewerbs begründet.
3. Wettbewerbspolitische Maßnahmen und staatliche Regulierung: In diesem Kapitel werden konkrete Maßnahmen der Wettbewerbspolitik und staatliche Regulierungsinstrumente erörtert. Es werden das Verbot von Kartellen und abgestimmten Verhaltensweisen, die Missbrauchsaufsicht marktbeherrschender Unternehmen und die Kontrolle von Unternehmenszusammenschlüssen behandelt. Der Fokus liegt auf den Bereichen staatlicher Regulierung, inkl. wettbewerblicher Ausnahmebereiche und dem Umgang mit natürlichen Monopolen und Marktversagen.
Schlüsselwörter
Wettbewerbspolitik, Regulierung, Marktwirtschaft, Wettbewerb, Kartelle, Marktbeherrschung, Fusionen, staatliche Intervention, natürliche Monopole, Marktversagen.
Häufig gestellte Fragen zu "Grundlagen der Wettbewerbspolitik"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Grundlagen der Wettbewerbspolitik. Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und die wichtigsten Themen, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Stichwortverzeichnis. Der Text analysiert die Bedeutung des Wettbewerbs für die Marktwirtschaft, wettbewerbsbeschränkende Verhaltensweisen, Instrumente der Wettbewerbspolitik und die staatliche Regulierung, einschließlich natürlicher Monopole und Marktversagen.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in vier Kapitel: 1. Einleitung (mit Problemstellung und Überblick), 2. Grundlagen der Wettbewerbspolitik (Einordnung, Zielsetzung, Leitbilder, wettbewerbsbeschränkende Marktverhaltensweisen), 3. Wettbewerbspolitische Maßnahmen und staatliche Regulierung (Verbot von Kartellen, Missbrauchsaufsicht, Kontrolle von Fusionen, staatliche Regulierungsbereiche, natürliche Monopole), und 4. Schlussbemerkung.
Was ist die Zielsetzung des Dokuments?
Ziel des Dokuments ist es, die Bedeutung des Wettbewerbs als systembegründendes Prinzip der Marktwirtschaft zu beleuchten und die Notwendigkeit staatlicher Eingriffe zur Wahrung und Förderung des Wettbewerbs zu erklären. Es untersucht die Grundlagen der Wettbewerbspolitik und deren Regulierung.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die wichtigsten Themenschwerpunkte sind: Die Bedeutung des Wettbewerbs für die Marktwirtschaft, wettbewerbsbeschränkende Marktverhaltensweisen (wie Kartelle und Missbrauch marktbeherrschender Stellungen), Instrumente der Wettbewerbspolitik, staatliche Regulierung und deren Grenzen, sowie natürliche Monopole und Marktversagen.
Welche wettbewerbsbeschränkenden Marktverhaltensweisen werden behandelt?
Das Dokument behandelt Kartelle und abgestimmte Verhaltensweisen, den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung und Konzentrationen (Fusionen) als wettbewerbsbeschränkende Marktverhaltensweisen.
Welche Rolle spielt die staatliche Regulierung?
Das Dokument betont die Notwendigkeit staatlicher Intervention zur Gestaltung und Wahrung des Wettbewerbs. Es analysiert verschiedene staatliche Regulierungsinstrumente und deren Anwendung in verschiedenen Bereichen, einschließlich des Umgangs mit natürlichen Monopolen und Marktversagen. Die Grenzen staatlicher Regulierung werden ebenfalls thematisiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Wettbewerbspolitik, Regulierung, Marktwirtschaft, Wettbewerb, Kartelle, Marktbeherrschung, Fusionen, staatliche Intervention, natürliche Monopole, Marktversagen.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Das Dokument ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen in der Wettbewerbspolitik auf strukturierte und professionelle Weise.
- Quote paper
- Jörg Staller (Author), 2002, Wettbewerbspolitik und Regulierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5630