In der zweiten Phase der Weimarer Republik wurde Deutschland von einer „Amerikanismus-Welle“ überschwemmt. Die USA wurden sowohl Vorbild für die wirtschaftliche, als auch für die politische Entwicklung Deutschlands. Auch der Bereich der Kultur wurde zunehmend von amerikanischen Trends, wie Musik, Kino und Massensport geprägt. Fraglich ist, ob Egon Erwin Kisch in seinen Reportagen über das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“, die er auf seinen Reisen 1929 verfasste, auf die „Amerikanismus-Welle“ aufgesprungen ist, oder ob der Autor, der bereits 1919 Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs und 1925 Mitglied der KPD war ein weitaus kritischere Einstellung zu den Vereinigten Staaten hatte. Daher werde ich mich in der vorliegenden Arbeit mit der Fragestellung auseinandersetzen, von welchem Amerikabild die Reportagen Egon Erwin Kischs in dem Band „Paradies Amerika“ geprägt sind.
Kapitel 2 skizziert die politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung in der Weimarer Republik, sowie auf das Amerikabild und die Widerstände gegen die Amerikanisierung. Im dritten Kapitel werde ich sowohl auf die Entstehung des Reportagebandes „Paradies Amerika“ eingehen, als auch auf das Reportagekonzept von Egon Erwin Kisch zwischen 1926 und 1932. Daran anschließend werde ich das Amerikabild in den Reportagen untersuchen, wobei ich mich auf zwei thematische Schwerpunkte konzentrieren werde. Die Arbeit endet mit Kapitel 5, in dem ich meine wesentlichen Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst darstellen werde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Weimarer Republik
- Die drei Phasen der Weimarer Republik
- Das Amerikabild in der ersten Phase der Weimarer Republik
- Die Amerikanisierung Deutschlands in der zweiten Phase der Weimarer Republik
- Die kapitalistische Utopie Henry Fords
- Kultur in der Weimarer Republik
- Die Neue Sachlichkeit
- Neue Sachlichkeit und Reportage
- Widerstände gegen den Amerikanismus
- Entstehung des Reportagebandes „Paradies Amerika“ und Kischs Reportagekonzept
- Kisch Reportagekonzept zwischen 1926 und 1932
- Zur Entstehung des Reportagebandes „Paradies Amerika“
- Das Amerikabild in den Reportagen in „Paradies Amerika“
- Der Zusammenhang von Verbrechen und Politik
- Die Fahrt ins Paradies und seine Präsidenten
- Die Verhältnisse in den amerikanischen Gefängnissen
- Das Amerika der Gegensätze
- Kritik an den Arbeits- und Sozialverhältnisse am Beispiel der Ford-Reportage
- Der Zusammenhang von Verbrechen und Politik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, von welchem Amerikabild die Reportagen Egon Erwin Kischs in dem Band „Paradies Amerika“ geprägt sind. Sie analysiert Kischs Amerikabild im Kontext der Weimarer Republik und beleuchtet die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Einflüsse der Zeit.
- Die politische und wirtschaftliche Situation der Weimarer Republik
- Die amerikanische Einflussnahme auf Deutschland
- Die „Amerikanismus-Welle“ in der Weimarer Republik
- Die Entstehung des Reportagebandes „Paradies Amerika“
- Die Darstellung des Amerikabildes in Kischs Reportagen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 bietet einen Überblick über die politische, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Weimarer Republik, insbesondere die zweite Phase von 1924 bis 1929. Es beleuchtet das Amerikabild dieser Zeit und die Widerstände gegen die zunehmende Amerikanisierung.
Kapitel 3 geht auf die Entstehung des Reportagebandes „Paradies Amerika“ ein und analysiert Kischs Reportagekonzept im Zeitraum zwischen 1926 und 1932.
Kapitel 4 untersucht das Amerikabild in den Reportagen des Bandes „Paradies Amerika“, wobei der Fokus auf den Themenkomplex „Verbrechen und Politik“ sowie auf der Kritik an den Arbeits- und Sozialverhältnissen liegt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind die Weimarer Republik, das Amerikabild, die Reportage, Egon Erwin Kisch, „Paradies Amerika“, Amerikanisierung, Kritik an Arbeits- und Sozialverhältnissen, und die Darstellung des Amerikabildes in Kischs Reportagen. Die Arbeit befasst sich mit den komplexen Wechselwirkungen zwischen Politik, Wirtschaft, Kultur und der Darstellung des Amerikabildes in der Weimarer Republik.
- Quote paper
- Juliane Ranft (Author), 2005, Das Amerikabild in den Reportagen von Egon Erwin Kisch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/56012