Zurzeit des Expressionismus wird die Großstadt für etwa die Hälfte aller Deutschen zum Lebensraum. Die Menschen waren somit gezwungen, sich mit den veränderten Lebensbedingungen und der fortschreitenden Industrialisierung auseinander zu setzten. Der Erfahrungsbereich der Großstadt spielt in der Literatur und vor allem der Lyrik insofern eine wichtige Rolle, da der Expressionismus ohne die unmittelbare Großstadterfahrung der Schriftsteller nicht möglich gewesen wäre. Das Phänomen der Großstadt bietet den Künstlern eine schier unerschöpfliche Vielfalt an Themen und Bildern, auf die sie in ihren Werken zurückgreifen können. Gegenstand dieses Buches ist die Darstellung der Großstadt in der Lyrik des Expressionismus, welche exemplarisch an den gleichnamigen Gedichten der Berliner Frühexpressionisten Georg Heym «Die Stadt» (1911) und Alfred Lichtenstein «Die Stadt» (1913) untersucht wird. Zunächst wird die literaturhistorische Epoche des Expressionismus mit ihren Besonderheiten und sozialgeschichtlichen Bedingungen beschrieben. Um einen besseren Eindruck über die Lebensbedingungen und Erfahrungsbereiche der beiden Berliner Lyriker zu erhalten, wird im weiteren Verlauf die sozialgeschichtliche Situation Berlins um die Jahrhundertwende näher betrachtet. Dabei spieltvor allem die immer mehr ansteigende Bevölkerungszahl sowie die Bedinugngen unter denen die Bevölkerung Berlins leben musste, eine große Rolle. Infolgedessen werden die formalen Eigenheiten bzw. die Umsetzung der veränderten Wahrnehmungsbedingungen im Hinblick auf die formale Gestaltung Heyms und vor allem Lichtensteins Lyrik untersucht. Hier ist besonders der Reihungsstil bzw. der Simultanstil in Lichtenssteins Gedicht herauszustellen. Im Anschluss daran wird zum einen die Darstellung der Großstadt und zum anderen die Darstellung des «neuen» Menschen in der Großstadt einer eingehenden Analyse unterzogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Deutsche Großstadtlyrik
- Expressionismus – Ein Überblick
- Die Großstadt Berlin
- Heyms und Lichtensteins «<
>» - Formale Eigenheiten der Großstadtlyrik Heyms und Lichtensteins
- Die Darstellung der Großstadt
- Der «neue» Mensch der Stadt
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Darstellung der Großstadt in der Lyrik des Expressionismus. Sie untersucht exemplarisch die gleichnamigen Gedichte „Die Stadt“ von Georg Heym (1911) und Alfred Lichtenstein (1913). Die Arbeit analysiert die literaturhistorische Epoche des Expressionismus mit ihren Besonderheiten und sozialgeschichtlichen Bedingungen und betrachtet die sozialgeschichtliche Situation Berlins um die Jahrhundertwende. Darüber hinaus werden die formalen Eigenheiten der Lyrik von Heym und Lichtenstein untersucht, insbesondere im Hinblick auf die veränderten Wahrnehmungsbedingungen in der Großstadt. Die Arbeit befasst sich auch mit der Darstellung der Großstadt selbst und der Darstellung des „neuen“ Menschen in der Großstadt.
- Expressionismus und die Großstadt
- Die sozialgeschichtliche Situation Berlins um die Jahrhundertwende
- Formale Eigenheiten der Großstadtlyrik
- Darstellung der Großstadt in der Lyrik
- Darstellung des „neuen“ Menschen in der Großstadt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Relevanz der Großstadt für die Lyrik des Expressionismus. Sie stellt die beiden zentralen Gedichte „Die Stadt“ von Heym und Lichtenstein vor und skizziert den Aufbau der Arbeit. Das Kapitel „Deutsche Großstadtlyrik“ bietet einen Überblick über den Expressionismus, beleuchtet dessen Entstehung und charakteristische Merkmale, und betrachtet die besondere Bedeutung der Großstadt für die Epoche. Das Kapitel „Heyms und Lichtensteins «<
Schlüsselwörter
Expressionismus, Großstadtlyrik, Georg Heym, Alfred Lichtenstein, Berlin, Jahrhundertwende, industrielle Produktion, soziale Veränderungen, formale Eigenheiten, „neuer“ Mensch.
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- Britta Wertenbruch (Author), 2006, Die Darstellung der Großstadt in der Lyrik des Expressionismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55328