Diese Hausarbeit soll sich mit dem Thema Krone und Parlament in der Restaurationszeit 1660-1678 zur Vorbereitung auf die Thematik Glorious Revolution 1688/89 in England auseinandersetzen. Zusammenfassend sollen Krone und Parlament gemeinsam im Rahmen der gegebenen Zeit dargestellt werden. Die Restaurationszeit steht unter dem Aspekt der Entstehungsgeschichte der konstitutionellen Monarchie sowie des späteren Verfassungsrechts in England. Die englische Verfassung ist nicht durch ein bestimmtes Dokument fixiert, vielmehr besteht sie aus einer Reihe von Gesetzen, Regelungen und mündlich tradierten Konventionen. Von daher gilt diese Verfassung als eine Ungeschriebene. Die Grundlagen für das Staatssystem der konstitutionellen Monarchie bilden zum einen die Magna Charta (lat. Magna Carta libertatum) aus dem Jahre 1215 und zum anderen das Modellparlament von 1295. Die Große Urkunde der Freiheiten ist die schriftliche Fixierung der Rechte des Adels und der Kirche. Die Magna Charta gilt als Grundstein der konstitutionellen Freiheitsrechte Englands, die die Kontrolle des Königs durch 25 Barone, die Steuererhebung nach gemeinsamer Beratung und den allgemeinen Rechtsschutz aller Bürger regelte. Die Magna Charta wurde 1628 in der Petition of Right und 1689 in der Bill of Rights untermauert. Zusammen bildeten sie die Basis für den Vorrang des Parlaments vor der Krone und schrieben für England das Prinzip des Rechtsstaates fest. Das Modellparlament setzte sich aus Vertretern der Grafschaften, der Städte und der hohen Geistlichkeit zusammen, deren Aufgabenfelder Steuerbewilligung, Gesetzesinitiative und die oberste Gerichtsbarkeit waren. Das Modellparlament entwickelte sich im 13. Jahrhundert zu einer festen und regelmäßig tagenden Institution, welche sich im 14. Jahrhundert in das House of Lords und House of Commons unterteilte. Die heutige englische Verfassung definiert sich jedoch nicht nur aus den oben genannten Grundlagen. Der Magna Charta folgte 1628 die Petition of Right, 1679 der Habeas Corpus Act, 1689 die Bill of Rights (Staatsgrundgesetz), 1701 der Act of Settlement (Regelung der Thronfolge Englands), 1707 die Acts of Union (Schaffung des Vereinigten Königreiches Großbritannien), 1911 und 1949 die Parliaments Acts und 1931 das Westminster Statut (Dominien erhält faktischen Souveränität). Das Westminster Statut gilt als wichtiger Schritt vom Empire zum Commonwealth. Zusammen bilden diese Gesetze das heutige englische Verfassungsrecht.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Das Parlament
- III. Die Krone zu Beginn der Stuartmonarchie
- IV. Der Bürgerkrieg 1642-1649
- V. Das Lord Protektorat der Cromwells 1653-1659
- VI. Die Restauration 1660-1678
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Beziehung zwischen Krone und Parlament in der Restaurationszeit von 1660 bis 1678 in England. Sie untersucht, wie sich die Machtverhältnisse zwischen Monarchie und Parlament im Kontext der Entstehungsgeschichte der konstitutionellen Monarchie in England entwickelten. Die Arbeit dient der Vorbereitung auf die Thematik der Glorious Revolution 1688/89 und betrachtet Krone und Parlament im gemeinsamen Rahmen ihrer Zeit.
- Die Entwicklung des Parlaments und seiner Rolle in der englischen Gesellschaft
- Die Machtansprüche der Krone und ihre Konflikte mit dem Parlament
- Die Entstehung der konstitutionellen Monarchie in England und die Bedeutung der Magna Charta
- Die Auswirkungen des Bürgerkriegs und des Protektorats auf das Verhältnis von Krone und Parlament
- Die Rolle der Petition of Rights und anderer wichtiger Rechtsakte in der Gestaltung der englischen Verfassung
Zusammenfassung der Kapitel
- I. Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit, Krone und Parlament in der Restaurationszeit, vor und erläutert den historischen Kontext. Sie beleuchtet die Bedeutung der Restauration für die Entwicklung der konstitutionellen Monarchie in England.
- II. Das Parlament: Dieses Kapitel beschreibt die Ursprünge des englischen Parlaments und dessen Entwicklung vom mittelalterlichen Feudalismus bis zur Etablierung des House of Commons und House of Lords. Es werden die Aufgaben und die Macht des Parlaments im Laufe der Geschichte dargestellt.
- III. Die Krone zu Beginn der Stuartmonarchie: Dieses Kapitel analysiert die Regierungszeit der ersten Stuartmonarchen, Jakob I. und Karl I., und beleuchtet die Konflikte zwischen Krone und Parlament. Es werden die absolutistischen Bestrebungen der Krone und die Reaktion des Parlaments, insbesondere mit der Petition of Rights, dargestellt.
- IV. Der Bürgerkrieg 1642-1649: Dieses Kapitel behandelt den englischen Bürgerkrieg, der aus den Auseinandersetzungen zwischen Krone und Parlament resultierte. Es beleuchtet die Ursachen des Konflikts und die Rolle des Parlaments im Kampf gegen den König.
- V. Das Lord Protektorat der Cromwells 1653-1659: Dieses Kapitel beschreibt die Herrschaft des Lord Protektors Oliver Cromwell nach dem Sturz der Monarchie. Es analysiert die politische und gesellschaftliche Situation während dieser Zeit und die Versuche Cromwells, ein neues Staatssystem zu etablieren.
- VI. Die Restauration 1660-1678: Dieses Kapitel behandelt die Restauration der Monarchie mit Karl II. Es untersucht die politische und gesellschaftliche Situation unter der Herrschaft Karls II. und die Herausforderungen, die sich im Verhältnis zwischen Krone und Parlament stellten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Krone und Parlament in der Restaurationszeit, die Entwicklung der konstitutionellen Monarchie in England, die Bedeutung der Magna Charta und der Petition of Rights, die Konflikte zwischen König und Parlament, den englischen Bürgerkrieg, das Protektorat der Cromwells, und die politische und gesellschaftliche Situation in England während dieser Zeit.
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- Andrea Franz (Author), 2004, Krone und Parlament in der Restaurationszeit 1660-1678, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55217