Das Thema, mit welchem sich diese Arbeit auseinandersetzt, soll die Gewalt gegen Kinder im antiken Rom sein. Der Schwerpunkt dieser Ausarbeitung ist zweigeteilt, zuerst wird das Verhältnis der Gewalt gegenüber Kindern in der römischen familia näher betrachtet. Im Mittelpunkt dieser Thematik stehen die Quellen des Livius1, welcher über Gesetze und Bräuche zur Tötung bzw. Aussetzung von Missgeburten schreibt, und die des Valerius Maximus2, welcher der Nachwelt das Züchtigungsrecht überlieferte. Danach folgt die Auseinandersetzung mit dem Lehrer-Schüler-Verhältnis bezüglich des Themas zu dieser Zeit, in dessen Mittelpunkt die Brüll- und Prügelpädagogik steht. Durch das Abstecken der Thematik bleiben verschiedene andere Betrachtungsmöglichkeiten außen vor. Wie beispielsweise die Bearbeitung der Problematik der Opferdarbringung, das Tötungsrecht3 bezüglich Kinder. Wenn man sich mit dem Thema Gewalt gegen Kinder beschäftigt, stößt man unweigerlich auf die schon in der Antike unter den Geschichtsschreibern und Philosophen entfachte ethische und moralische Diskussion, ob das entstehende Kind im Mutterleib ein Ding oder Wesen sei. Daraus erklärt sich auch, dass man je nach Standpunkt den Akt der Abtreibung als Gewalt gegen das Kind betrachtet oder nicht. Diese Arbeit befasst sich ausschließlich mit der Gewalt gegen Kinder ab dem Zeitpunkt ihrer Geburt. Die Schlussbetrachtung soll ein Vergleich der Ansichten über das Thema der Hausarbeit der Antike und der heutigen Zeit sein. Gewalt gegen Kinder gilt als Bestandteil der römischen (lateinischen) Erziehung. Diese unterscheidet sich zwar von der griechischen Erziehung, doch ist die römische eng an sie angelehnt. Die Erziehung in Rom resultiert aus der Nachahmung der Vorfahren4. Die Gewalt gegen Kinder ist ein Teil, ein Charakteristikum der römischen Erziehung, was auch in der Ausarbeitung deutlich werden soll. Die Begrifflichkeit der Gewalt soll nicht aus heutiger Sicht empfunden werden, sondern als Begriff, der durch die zurückgebliebene Altertümlichkeit geprägt worden ist. Diese Arbeit soll zudem die Thematik nicht bewerten, sondern klar und präzise darstellen, wie sie in Quellen und Literatur überliefert worden ist.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Gewalt gegenüber Kindern in der römischen familia
- 01. Stellung des Kindes in der römischen familia
- 02. patria potestas - die väterliche Gewalt
- 03. Kindesaussetzung und Kindestötung
- III. Das römische Lehrer-Schüler-Verhältnis
- IV. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Gewalt gegen Kinder im antiken Rom. Der Fokus liegt zweigeteilt auf der Gewalt innerhalb der römischen Familie (familia) und dem Lehrer-Schüler-Verhältnis. Die Arbeit analysiert römische Gesetze und Bräuche, insbesondere bezüglich Kindestötung und Züchtigung. Sie beleuchtet die Stellung des Kindes in der familia und die Macht des pater familias. Der Vergleich antiker und moderner Ansichten zum Thema Gewalt gegen Kinder bildet den Abschluss.
- Gewalt gegen Kinder in der römischen familia
- Die patria potestas und ihre Auswirkungen auf Kinder
- Kindesaussetzung und Kindestötung im antiken Rom
- Das Lehrer-Schüler-Verhältnis und die Anwendung von Gewalt
- Vergleich der antiken und modernen Ansichten zur Gewalt gegen Kinder
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Gewalt gegen Kinder im antiken Rom ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie grenzt den Fokus auf die Gewalt in der familia und im Lehrer-Schüler-Verhältnis ab und erwähnt die ethisch-moralischen Debatten der Antike bezüglich des ungeborenen Kindes, wobei die Arbeit sich auf Gewalt nach der Geburt konzentriert. Die Einleitung betont die Darstellung der Thematik basierend auf Quellen und Literatur, ohne wertende Beurteilung.
II. Gewalt gegenüber Kindern in der römischen familia: Dieses Kapitel untersucht die Gewalt gegen Kinder im Kontext der römischen Familie. Es beleuchtet die Stellung des Kindes innerhalb der familia, welches, obwohl rechtlich unter der Gewalt des pater familias stand, auch als etwas Heiliges betrachtet wurde, wie Geburtsriten und Zauber belegen. Die Diskussion der patria potestas verdeutlicht die weitreichende Macht des Vaters über Leben und Tod seiner Kinder, inklusive der Möglichkeiten der Aussetzung oder Tötung von Kindern. Der Text hebt den ambivalenten Blick der Antike auf Kinder hervor – zwischen Nutzen, Zuneigung und dem Recht des Vaters auf absolute Autorität. Die Zusammenfassung verschiedener Quellen verdeutlicht die unterschiedlichen Facetten der Familienstrukturen und der Gewaltverhältnisse innerhalb dieser Strukturen.
Schlüsselwörter
Gewalt gegen Kinder, antikes Rom, römische familia, patria potestas, Kindesaussetzung, Kindestötung, Lehrer-Schüler-Verhältnis, Erziehung, Altertum, Quellen, Literatur.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Gewalt gegen Kinder im antiken Rom
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht Gewalt gegen Kinder im antiken Rom. Der Fokus liegt auf Gewalt innerhalb der römischen Familie (familia) und im Lehrer-Schüler-Verhältnis. Analysiert werden römische Gesetze und Bräuche, insbesondere bezüglich Kindestötung und Züchtigung. Die Stellung des Kindes in der familia und die Macht des pater familias werden beleuchtet. Ein Vergleich antiker und moderner Ansichten zum Thema Gewalt gegen Kinder bildet den Abschluss.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Gewalt gegen Kinder in der römischen familia, die patria potestas und ihre Auswirkungen auf Kinder, Kindesaussetzung und Kindestötung im antiken Rom, das Lehrer-Schüler-Verhältnis und die Anwendung von Gewalt sowie ein Vergleich der antiken und modernen Ansichten zur Gewalt gegen Kinder.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, drei Hauptkapitel und eine Schlussbetrachtung. Die Einleitung führt in das Thema ein und skizziert den Aufbau. Kapitel II untersucht Gewalt innerhalb der römischen Familie, Kapitel III das Lehrer-Schüler-Verhältnis. Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse zusammen und vergleicht antike und moderne Perspektiven.
Was wird in Kapitel II ("Gewalt gegenüber Kindern in der römischen familia") behandelt?
Kapitel II beleuchtet die Stellung des Kindes in der römischen Familie, die weitreichende Macht des Vaters (patria potestas) über Leben und Tod seiner Kinder, Kindesaussetzung und Kindestötung. Es wird der ambivalente Blick der Antike auf Kinder – zwischen Nutzen, Zuneigung und der absoluten Autorität des Vaters – hervorgehoben. Die Zusammenfassung verschiedener Quellen verdeutlicht die unterschiedlichen Facetten der Familienstrukturen und der Gewaltverhältnisse.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf römischen Gesetzen, Bräuchen und verschiedenen Quellen (die genauen Quellen sind nicht im vorliegenden Auszug genannt), die die unterschiedlichen Facetten der Familienstrukturen und Gewaltverhältnisse beleuchten. Die Darstellung erfolgt auf Basis der Quellen und Literatur, ohne wertende Beurteilung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Gewalt gegen Kinder, antikes Rom, römische familia, patria potestas, Kindesaussetzung, Kindestötung, Lehrer-Schüler-Verhältnis, Erziehung, Altertum, Quellen, Literatur.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Gewalt gegen Kinder im antiken Rom und analysiert die römische Gesetzgebung und Bräuche im Kontext der Familie und des Lehrer-Schüler-Verhältnisses. Sie zielt darauf ab, ein umfassendes Bild der damaligen Verhältnisse zu liefern und einen Vergleich mit modernen Ansichten zu ermöglichen.
- Quote paper
- Andrea Franz (Author), 2004, Gewalt gegen Kinder in der römischen familia und das römische Lehrer-Schüler-Verhältnis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55214