Im Rahmen des Proseminars: ,,Frühneuzeitliche Klassiker der politischen Theorie - Von Morus bis Montesquieu" habe ich mich in Form eines Referates und dieser Hausarbeit näher mit Thomas Hobbes und seiner Schrift ,,Leviathan" beschäftigt. Der ,,Leviathan" dürfte so ziemlich das bekannteste Werk von Thomas Hobbes sein, man betrachte nur die zahlreichen, noch heute bekannten, Zitate wie z.B.: ,,Bellum omnium in omnes", ,,Homo homini lupus" oder ,,Wissen ist Macht".
Hobbes beschreibt in dieser Arbeit, wie seiner Meinung nach ein guter Staat aussehen soll. Er schildert den Weg vom Naturzustand zu einem starken Staat. Dabei geht er stets von einem negativen Menschenbild aus und fordert deshalb einen mächtigen Staat. Mit ein Grund für seine radikalen Ansichten, mag die Ermordung König Heinrichs IV. von Frankreich gewesen sein; durch dieses Ereignis wurden Hobbes staatstheroretische Auffassungen sicherlich beeinflusst. Des weiteren kannte Hobbes die Geschichte des Peloponnesischen Krieges, was möglicherweise auch Wirkung auf das pessimistische Menschenbild Hobbes′ hatte.
Hobbes stellte sich also die Frage nach der richtigen Staatsordung, was sicherlich an den zeitlichen Umständen, in denen er lebte lag.1 So wird im ersten Teil der vorliegenden Arbeit näher auf die historische Situation im England des 16. und 17. Jahrhunderts eingegangen, bevor ein Blick auf die Biographie von Thomas Hobbes geworfen wird. Ferner werden die Herkunft und Bedeutung des Namens ,,Leviathan" beleuchtet. [...]
Inhaltsverzeichnis
- England zu Zeiten Thomas Hobbes'
- Das Leben des Thomas Hobbes
- Hobbes' Methode
- Der Name „Leviathan"
- Leviathan - Entwicklung vom Naturzustand zum starken Staat
- Hobbes' Machtbegriff
- Hobbes' Menschenbild und der Naturzustand
- Notwendigkeit der Staatsgründung
- Vom Staat
- Die Rechte des höchsten Herrschers im Staat
- Rechte des Untertanen
- Vom christlichen Staat
- Das Reich der Finsternis
- Hobbes' heutige Bedeutung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit Thomas Hobbes und seiner Schrift „Leviathan", welche die Entwicklung eines starken Staates vom Naturzustand aus beschreibt. Die Arbeit beleuchtet sowohl die historische Situation Englands im 16. und 17. Jahrhundert als auch Hobbes' Biographie und die Bedeutung des Namens „Leviathan". Der Hauptteil der Arbeit analysiert den Inhalt der Schrift und fokussiert dabei auf die zentralen Kapitel 10 bis 21, die Hobbes' Menschenbild, den Naturzustand, die Naturrechte, die Notwendigkeit einer Staatsgründung und die Rechte der einzelnen Mitglieder des Staates darstellen.
- Die politische Philosophie von Thomas Hobbes
- Der Naturzustand und seine Folgen
- Die Notwendigkeit eines starken Staates
- Die Rolle des Souveräns und die Rechte des Untertanen
- Die Bedeutung von Hobbes' Werk für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- England zu Zeiten Thomas Hobbes': Dieser Abschnitt beleuchtet die politische und gesellschaftliche Situation Englands im 17. Jahrhundert, geprägt von Konflikten zwischen Krone und Parlament sowie zwischen verschiedenen religiösen Strömungen. Die Arbeit beschreibt die Ereignisse, die zur Ermordung König Karls I. führten und zur Gründung des Commonwealth unter Oliver Cromwell.
- Das Leben des Thomas Hobbes: Dieses Kapitel widmet sich der Biographie von Thomas Hobbes, seinem Werdegang als Wissenschaftler und seine Auseinandersetzung mit den Lehren der Scholastik und der Naturwissenschaften. Es werden seine wichtigsten Schriften und seine Zeit in Paris, wo er den „Leviathan" verfasste, beleuchtet.
- Hobbes' Methode: Dieser Abschnitt beschreibt Hobbes' wissenschaftliche Methode, die stark von den Naturwissenschaften geprägt war. Er setzte sich mit Descartes, Galilei, Kepler und Newton auseinander und versuchte, die Geisteswissenschaften mit den Naturwissenschaften in Verbindung zu bringen. Hobbes sah die Geometrie als einzig exakte Wissenschaft und versuchte, politische Probleme mit geometrischen Methoden zu lösen.
- Der Name „Leviathan": Dieses Kapitel erklärt die Bedeutung des Namens „Leviathan" und seine symbolische Bedeutung in der Bibel und anderen mythologischen Traditionen. Hobbes verwendet den Leviathan als Metapher für den starken Staat, der Schutz vor Anarchie und Bürgerkrieg bietet.
- Leviathan - Entwicklung vom Naturzustand zum starken Staat: Dieser Abschnitt behandelt Hobbes' Theorie des Naturzustandes, in dem der Mensch nur nach seinem eigenen Nutzen strebt und in ständiger Angst vor dem Tod lebt. Aus dieser Situation heraus leitet Hobbes die Notwendigkeit einer Staatsgründung ab, die durch einen Vertrag zustande kommt, in dem die Individuen ihre Rechte an einen Souverän abtreten.
- Hobbes' Machtbegriff: Dieser Abschnitt analysiert Hobbes' Machtbegriff und zeigt, dass Macht für ihn ein relativer Begriff ist, der sich auf die Mittel zur Erlangung eines zukünftigen Guts bezieht. Hobbes unterscheidet verschiedene Arten von Macht, darunter die natürliche Macht, die in den angeborenen Eigenschaften eines Menschen liegt, und die Macht, die durch die Mittel zur Erweiterung des eigenen Ansehens und der eigenen Macht erlangt wird.
- Hobbes' Menschenbild und der Naturzustand: Dieses Kapitel beschreibt Hobbes' pessimistisches Menschenbild, das von der Annahme ausgeht, dass der Mensch nur nach seinem eigenen Nutzen strebt und in einem dauernden Wettkampf mit seinen Mitmenschen steht. Dieser Wettkampf führt zum Naturzustand, in dem jeder ein Recht auf alles hat und in ständiger Angst vor dem Tod lebt.
- Notwendigkeit der Staatsgründung: Dieser Abschnitt erklärt, wie Hobbes die Notwendigkeit der Staatsgründung aus dem Naturzustand ableitet. Er argumentiert, dass nur ein starker Staat den Krieg aller gegen alle verhindern und Frieden in der Gesellschaft gewährleisten kann. Hobbes beschreibt die Naturrechte und die wichtigsten Naturgesetze, die zur Grundlage des Staatsvertrags werden.
- Vom Staat: Dieses Kapitel behandelt Hobbes' Theorie des Staates als einer künstlichen Konstruktion, die durch einen Vertrag zwischen den Individuen entsteht. Der Staat wird als ein „großer Leviathan" oder ein „sterblicher Gott" dargestellt, der die Macht der Individuen bündelt, um Frieden und Sicherheit zu gewährleisten. Hobbes argumentiert, dass der Souverän absolute Macht besitzt und die Untertanen ihm gegenüber keine Rechte mehr geltend machen können.
- Die Rechte des höchsten Herrschers im Staat: Dieser Abschnitt beschreibt die Rechte des Souveräns, die Hobbes in seiner Schrift auflistet. Der Souverän hat das Recht, über die Meinung der Untertanen zu bestimmen, das Eigentum zu regulieren, als oberster Richter zu fungieren und über Krieg und Frieden zu entscheiden.
- Rechte des Untertanen: Dieses Kapitel behandelt die Rechte der Untertanen, die Hobbes in seiner Schrift erwähnt. Der Einzelne hat das Recht auf Selbsterhaltung und darf sich nicht selbst verletzen oder töten. Er hat das Recht auf natürliche Furchtsamkeit und muss nicht am Krieg teilnehmen, wenn er dazu aufgefordert wird. Der Bürger hat auch das Recht, über seine Rechte und Pflichten informiert zu werden.
- Vom christlichen Staat: Dieser Abschnitt behandelt Hobbes' Argumentation, dass die unumschränkte Souveränität des Staates auch mit der christlichen Lehre vereinbar ist. Hobbes versucht, seine politische Theorie mit der Bibel zu begründen, um ihr eine größere Wirkung auf das Volk zu verleihen.
- Das Reich der Finsternis: In diesem Kapitel beschreibt Hobbes das Gegenbild eines christlichen Reiches, das er als „Reich des Teufels" bezeichnet. Dieses Reich wird von Betrügern und Irrlehren geprägt, die die politische Ordnung und die christliche Lehre untergraben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Naturzustand, den starken Staat, die Staatsgründung, den Souverän, die Rechte des Untertanen, das Menschenbild von Thomas Hobbes, die Legitimation von Herrschaft, die politische Stabilität und die Bedeutung von Hobbes' Werk für die heutige Zeit.
- Quote paper
- Beate Sewald (Author), 2002, Thomas Hobbes, Leviathan - Vom Naturzustand zum starken Staat, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5494
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