Die folgende Arbeit wird den Veränderungsprozess in der Anzeigengestaltung anhand eines Vergleichs zweier Werbeanzeigen der Marke „Nivea“ der Firma Beiersdorf veranschaulichen. Dabei werden Rückschlüsse aus der Entstehungsgeschichte und den Funktionen des Bildes gezogen. Außerdem wird der Wandel dieser Art der Bildkommunikation mit Hilfe der allgemeinen Entwicklung der Werbung aufgezeigt, insbesondere unter Berücksichtigung des Wandels des visuellen Erscheinungsbildes von Anzeigen. Dabei dürfen aber auch die psychologischen Aspekte der
Informationsaufnahme, -wahrnehmung und -speicherung nicht vergessen werden, die starken Einfluss auf die Werbewirkung und damit auf die Gestaltung von Werbeanzeigen ausüben.
In dieser Arbeit soll im Folgenden herausgefunden werden, ob eine deutliche Dominanz von Bildern in der Anzeigenwerbung nachzuweisen ist. Dabei muss aber auch die frühere Gestaltungsweise berücksichtigt werden. Des Weiteren wird analysiert werden, ob die Entwicklung der Bildkommunikation in der Anzeigenwerbung parallel zum geschichtlichen bzw. zum gesellschaftlichen Wandel verlaufen ist. Jedoch beeinflusst eine Veränderung der generellen Bildverwendung auch die Auswahl der Motive. Im Laufe dieser Arbeit soll demnach auch herausgefunden werden, inwiefern sich die Bildinhalte der frühen Werbung von denen der heutigen unterscheiden. Schließlich stellt sich die Frage welche Konsequenzen die Bildkommunikation für den Text hat und ob in Zukunft überhaupt eine reine Bildkommunikation möglich sein wird.
Zunächst muss in Kapitel 2 der Arbeit die Kommunikation und deren Ablauf beschrieben werden. Der klassische Begriff wird dann durch den der persuasiven Kommunikation erweitert, weil dieser die Ausgangsbasis für die Beschreibung des Werbeprozesses bietet. Dabei werden die beiden Begriffsbestimmungen voneinander abgegrenzt. Schließlich erfolgt eine weitere Unterscheidung und zwar die zwischen persuasiver und manipulativer Kommunikation.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffserklärungen
- 2.1 Was ist Kommunikation?
- 2.2 Der Kommunikationsprozess
- 2.3 Persuasive Kommunikation
- 2.4 Fazit
- 3. Visuelle Kommunikation
- 3.1 Was sind visuelle Kommunikation und Bildkommunikation?
- 3.2 Überblick über das Gebiet und die verschiedenen Formen der visuellen Kommunikation
- 3.3 Fazit
- 4. Das Bild als Mittel der visuellen Kommunikation
- 4.1 Was ist ein Bild?
- 4.2 Geschichte und Funktionen des Bildes
- 4.3 Bilder als Zeichen - Die Bildsemiotik
- 4.4 Fazit
- 5. Wahrnehmung und Informationsverarbeitung
- 5.1 Funktionsweise der visuellen Wahrnehmung
- 5.1.1 Aktivierungstechnologien
- 5.1.2 Wahrnehmungstechnologien
- 5.1.3 Klimatechnologien
- 5.1.4 Verständnistechnologien
- 5.1.5 Gedächtnistechnologien
- 5.1.6 Die Farbwelt - ein elementares Stilmittel
- 5.1.7 Einfluss von Bewegungsdarstellung, Größe und Motiv
- 5.2 Die Informationsspeicherung und -verarbeitung
- 5.2.1 Der „bottom-up-Prozess“
- 5.2.2 Der „top-down-Prozess“
- 5.3 Bildliche Informationsverarbeitung mit Hilfe von Schemata
- 5.3.1 Die Schematheorie
- 5.3.2 Emotionen als eine Art von Schemata
- 5.4 Unterschiede bei der verbalen und nonverbalen Informationsverarbeitung?
- 5.5 Fazit
- 6. Werbung als visuelles Kommunikationsmittel
- 6.1 Was ist Werbung?
- 6.2 Geschichte der Werbung
- 6.3 Entwicklung des visuellen Erscheinungsbildes der Werbung
- 6.4 Informationsüberlastung
- 6.5 Fazit
- 7. Bildkommunikation in den Nivea-Anzeigen von 1994 und 1912
- 7.1 Bildbeschreibung der Anzeige von 1912
- 7.2 Bildanalyse und Interpretation der Anzeige von 1912
- 7.3 Bildbeschreibung der Anzeige von 1994
- 7.4 Bildanalyse und Interpretation der Anzeige von 1994
- 7.5 Vergleich
- 7.6 Fazit und Präzisierung der Annahmen
- 8. Die Entwicklung der Bildkommunikation in der Anzeigenwerbung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Bildkommunikation in der Anzeigenwerbung. Das Hauptziel ist es, die Dominanz von Bildern in der modernen Anzeigenwerbung aufzuzeigen und deren Entwicklung im Kontext des gesellschaftlichen und historischen Wandels zu analysieren. Dabei wird der Wandel der Bildinhalte und die Interaktion zwischen Bild und Text untersucht.
- Entwicklung der Bildkommunikation in der Anzeigenwerbung
- Der Einfluss gesellschaftlicher und historischer Veränderungen auf die Bildsprache der Werbung
- Die Interaktion zwischen Bild und Text in der Anzeigenwerbung
- Psychologische Aspekte der visuellen Wahrnehmung und Informationsverarbeitung im Kontext der Werbung
- Analyse der Bildsprache anhand von Beispielen aus der Nivea-Werbung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit auf die Entwicklung der Bildkommunikation in der Anzeigenwerbung, begründet die Auswahl der Werbung als Untersuchungsgegenstand und skizziert die methodischen Ansätze. Sie hebt die Bedeutung des Wandels in der Anzeigengestaltung hervor und kündigt die Analyse zweier Nivea-Anzeigen an, um diesen Wandel zu veranschaulichen. Die Einleitung führt die zentralen Forschungsfragen ein, die sich mit der Dominanz von Bildern, dem parallelen Wandel von Bildkommunikation und gesellschaftlicher Entwicklung sowie den Veränderungen von Bildinhalten und den Konsequenzen für den Text befassen.
2. Begriffserklärungen: Dieses Kapitel legt die Grundlagen für das Verständnis der visuellen Kommunikation, indem es die Begriffe Kommunikation, Kommunikationsprozess und persuasive Kommunikation definiert und voneinander abgrenzt. Es bildet die theoretische Basis für die spätere Analyse der Werbewirkung und der Gestaltung von Werbeanzeigen, indem es die verschiedenen Arten der Kommunikation voneinander abgrenzt.
3. Visuelle Kommunikation: Dieses Kapitel bietet eine allgemeine Einführung in das Feld der visuellen Kommunikation, indem es visuelle und Bildkommunikation definiert und einen Überblick über verschiedene Formen visueller Kommunikation liefert. Es dient als Brücke zwischen den grundlegenden Kommunikationskonzepten und der spezifischen Analyse von Bildern in der Werbung.
4. Das Bild als Mittel der visuellen Kommunikation: Dieses Kapitel befasst sich umfassend mit dem Bild als Werkzeug der visuellen Kommunikation. Es definiert den Bildbegriff, beleuchtet die historische Entwicklung und die Funktionen von Bildern und führt in die Bildsemiotik ein, um die Bedeutung von Bildern in der Kommunikation zu verstehen. Der Fokus liegt auf der Vorbereitung der anschließenden Analyse der Anzeigengestaltung.
5. Wahrnehmung und Informationsverarbeitung: Dieses Kapitel erweitert die Bildsemiotik durch psychologische Erkenntnisse. Es beschreibt den Prozess der visuellen Wahrnehmung und Informationsverarbeitung, von der Aktivierung bis zur Speicherung, unter Einbezug kognitiver Strukturen (Schemata). Der Vergleich zwischen verbaler und bildlicher Informationsverarbeitung ist hier zentral, um die Wirkung von Bildern in der Werbung zu verstehen.
6. Werbung als visuelles Kommunikationsmittel: Dieses Kapitel definiert Werbung im Kontext der vorherigen Kapitel über Kommunikation und beleuchtet die historische und gesellschaftliche Entwicklung der Werbung, insbesondere die Entwicklung ihrer visuellen Gestaltung. Der Einfluss der Informationsüberlastung wird ebenfalls diskutiert, um die aktuelle Situation der Anzeigenwerbung zu kontextualisieren.
Schlüsselwörter
Visuelle Kommunikation, Bildkommunikation, Anzeigenwerbung, Nivea, Bildanalyse, Wahrnehmung, Informationsverarbeitung, Semiotik, Werbewirkung, historische Entwicklung, gesellschaftlicher Wandel, persuasive Kommunikation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Entwicklung der Bildkommunikation in der Anzeigenwerbung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Bildkommunikation in der Anzeigenwerbung. Der Fokus liegt auf der zunehmenden Dominanz von Bildern in der modernen Werbung und deren Entwicklung im Kontext gesellschaftlicher und historischer Veränderungen. Analysiert wird der Wandel der Bildinhalte und die Interaktion zwischen Bild und Text.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Entwicklung der Bildkommunikation in der Anzeigenwerbung, Einfluss gesellschaftlicher und historischer Veränderungen auf die Bildsprache der Werbung, Interaktion zwischen Bild und Text in der Anzeigenwerbung, psychologische Aspekte der visuellen Wahrnehmung und Informationsverarbeitung im Kontext der Werbung und Analyse der Bildsprache anhand von Beispielen aus der Nivea-Werbung (1912 und 1994).
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Das Hauptziel ist es, die Dominanz von Bildern in der modernen Anzeigenwerbung aufzuzeigen und deren Entwicklung im Kontext des gesellschaftlichen und historischen Wandels zu analysieren. Dabei wird der Wandel der Bildinhalte und die Interaktion zwischen Bild und Text untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit ist in acht Kapitel gegliedert: Einleitung, Begriffserklärungen (Kommunikation, Kommunikationsprozess, persuasive Kommunikation), Visuelle Kommunikation, Das Bild als Mittel der visuellen Kommunikation, Wahrnehmung und Informationsverarbeitung (visuelle Wahrnehmung, Informationsverarbeitung, Schemata, verbal vs. nonverbal), Werbung als visuelles Kommunikationsmittel, Bildkommunikation in den Nivea-Anzeigen von 1994 und 1912 (Bildbeschreibung, -analyse und -interpretation, Vergleich), Die Entwicklung der Bildkommunikation in der Anzeigenwerbung.
Wie werden die Nivea-Anzeigen analysiert?
Die Arbeit analysiert zwei Nivea-Anzeigen aus den Jahren 1912 und 1994. Für jede Anzeige werden Bildbeschreibungen, Bildanalysen und Interpretationen erstellt, die anschließend verglichen werden, um den Wandel der Bildkommunikation in der Werbung zu veranschaulichen.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf Theorien der visuellen Kommunikation, Bildsemiotik, der psychologischen Wahrnehmung und Informationsverarbeitung (inkl. Schematheorie) sowie der Werbewirkungsforschung. Die Begrifflichkeiten der Kommunikation (Kommunikationsprozess, persuasive Kommunikation) werden explizit definiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Visuelle Kommunikation, Bildkommunikation, Anzeigenwerbung, Nivea, Bildanalyse, Wahrnehmung, Informationsverarbeitung, Semiotik, Werbewirkung, historische Entwicklung, gesellschaftlicher Wandel, persuasive Kommunikation.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Inhaltsanalyse der ausgewählten Nivea-Anzeigen, gestützt durch die theoretischen Grundlagen der visuellen Kommunikation, der Semiotik und der Psychologie der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung. Der Vergleich der beiden Anzeigen ermöglicht die Analyse des Wandels in der Bildsprache der Werbung im Laufe der Zeit.
- Quote paper
- BA Social Sciences Jenny Heerdegen (Author), 2004, Visuelle Kommunikation. Entwicklung der Bildkommunikation in der Anzeigenwerbung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54612