Häufig wird der romantischen Naturbetrachtung eine gewisse Irrationalität vorgeworfen, doch man sollte in diesem Zusammenhang eher von einer eigenen Rationalität sprechen. Die romantische Haltung erstrebt die ganzheitliche philosophische Durchdringung der Natur, wobei es vor allem um die Beschreibung des Geistes und der lebendigen Kräfte in bzw. hinter der Natur geht. Jedoch erreicht der Mensch keinen endgültigen Zugang zum absoluten Ursprung und Antrieb der Natur.
Diese Arbeit bietet eine klar aufgebaute und gut argumentierende Darstellung zur Bedeutung des Irrationalen in der Spätromantik, am Beispiel von J.v. Eichendorffs „Marmorbild“. Der Roman wird hinsichtlich des Zusammenspiels von Psyche und Natur analysiert und interpretiert. Metamorphose, Analogie- und Reihenbildung gehören dabei zu den romantischen Mustern der Naturbeschreibung.
Nach einer allgemeinen Einführung in den Zusammenhang von Natur und Psyche, sowie einer begründenden Stellungnahme, weshalb sich das „Marmorbild“ für eine derartige Untersuchung besonders eignet, werden einzelne Symbole und Motive exemplarisch herausgegriffen und gedeutet; wie beispielsweise das Reisemotiv, der Traum sowie die Darstellung von Tageszeiten und Wetterlagen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zusammenhang von Natur und Psyche
- Allgemein
- Warum eignet sich das „Marmorbild\" als Beispiel?
- Analyse vom „,Marmorbild”
- Das Reisen und der Frühling
- Der Traum
- Das Marmorbild
- Der Lustgarten
- Der Maskenball
- Das Gewitter
- Die Morgendämmerung
- Schluss/Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Verblendung des Protagonisten Florio in der Novelle „Das Marmorbild“ durch das Zusammenspiel von Natur und Psyche. Sie analysiert, wie die Natur Florios Wahrnehmung beeinflusst und ihn bis an den Rand des Wahnsinns treibt.
- Zusammenspiel von Natur und Psyche
- Naturauffassung der Romantik
- Psychoanalytische Interpretation der Novelle
- Verwirrung und Verblendung des Protagonisten
- Einfluss der Natur auf die menschliche Wahrnehmung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit vor: Florio wird durch das Zusammenspiel von Natur und Psyche in der Novelle „Das Marmorbild“ in die Irre geführt. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen des Zusammenhangs von Natur und Psyche erläutert. Hierbei werden die Naturauffassung der Romantik und die psychoanalytische Literaturwissenschaft beleuchtet.
Die Analyse des „Marmorbildes“ untersucht die verschiedenen Szenen der Novelle und deren Bedeutung für Florios Verwirrung. Es werden u.a. das Reisen und der Frühling, der Traum, das Marmorbild selbst, der Lustgarten, der Maskenball, das Gewitter und die Morgendämmerung analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Romantik, Natur, Psyche, Verblendung, Wahrnehmung, Traum, Phantasie, Synästhesie, Psychoanalyse und die Novelle „Das Marmorbild“ von Joseph von Eichendorff.
- Quote paper
- Nicole Nette (Author), 2003, Das Marmorbild von J. v. Eichendorff - Verblendung des Florio durch das Zusammenspiel von Natur und Psyche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54363