Die immer höheren Kosten in Gesundheitswesen sind größtenteils der alternden Gesellschaft zuzuordnen. In diesem Zusammenhang werden in dieser Arbeit zwei konkurrierende Theorien zu Veränderung des Gesundheitszustandes bei Erhöhung der Lebenserwartung erklärt und diskutiert. Es handelt sich dabei um die Kompressions- und die Medikalisierungsthese. Diese beiden Thesen beschreiben in ihrer ursprünglichen Definition nur die Veränderungen im Bereich der Lebensqualität und damit die Veränderung des Gesundheitszustandes. Beide Thesen sind in diesem Bereich partiell bestätigt worden.
Ein hohes Alter in guter Gesundheit zu erreichen, ist ein hohes individuelles und gesellschaftliches Ziel. Die Grundlagen für ein gesundes Altern werden früh im Lebensverlauf gelegt, dennoch wird der Gesundheitszustand jedes Einzelnen von verschiedene Aspekten und Umständen entscheidend beeinflusst. Der Erhalt guter Gesundheit im Alter ist also individuell und kann entsprechende Konsequenzen für die gesellschaftlichen und auch persönlichen Ausgaben haben. Das deutsche Gesundheitssystem zeichnet sich im internationalen Vergleich durch einen guten Zugang zur Gesundheitsversorgung, einen umfassenden Leistungskatalog und einem hohen Versorgungsstandard aus.
Durch ständig verbesserte Versorgung, steigenden Lebensqualität und damit verbundene hohen Lebenserwartung sind natürlich auch die Zahlen von älteren und chronisch erkrankten Menschen gestiegen. Dies bedeutet eine höhere Inanspruchnahme medizinischer Leistungen, was wiederum zwangsläufig die Kosten im Gesundheitswesen steigen lässt. Viele Gesundheitsökonomen warnen aus diesem Grund schon seit Jahren vor einer Kostenexplosion.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorien zu Veränderung des Gesundheitszustandes bei Erhöhung der Lebenserwartung
- Die Morbiditätskompressionsthese
- Voraussetzungen der Kompressionsthese
- Medizinische bzw. epidemiologische Belege der Kompressionsthese
- Die Morbiditätsexpansionsthese (Medikalisierungsthese)
- Die Morbiditätskompressionsthese
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der steigenden Lebenserwartung auf die Gesundheitskosten. Sie analysiert zwei konkurrierende Theorien: die Morbiditätskompressionsthese und die Medikalisierungsthese. Ziel ist es, die jeweiligen Argumente und den Einfluss demografischer Entwicklungen auf die Gesundheitsausgaben zu beleuchten.
- Auswirkungen der steigenden Lebenserwartung auf die Gesundheitskosten
- Analyse der Morbiditätskompressionsthese
- Analyse der Medikalisierungsthese
- Bewertung des Einflusses medizinisch-technischen Fortschritts
- Bedeutung präventiver Maßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Frage nach den Kosten im Gesundheitswesen im Kontext der steigenden Lebenserwartung. Sie beschreibt den idealtypischen Zustand zwischen Gesundheit und Krankheit und betont die Bedeutung gesunder Lebenswelten und hochwertiger Versorgung. Der demografische Wandel, mit steigenden Anteilen älterer Menschen und chronisch Erkrankter, wird als wesentlicher Faktor für steigende Gesundheitskosten identifiziert. Weitere Einflussfaktoren wie medizinisch-technischer Fortschritt, Teuerung und soziale Lage werden kurz angerissen.
Theorien zu Veränderung des Gesundheitszustandes bei Erhöhung der Lebenserwartung: Dieses Kapitel präsentiert und diskutiert zwei konkurrierende Theorien zur Veränderung des Gesundheitszustandes im Kontext steigender Lebenserwartung: die Kompressions- und die Medikalisierungsthese. Es wird betont, dass beide Theorien Veränderungen der Lebensqualität beschreiben und partiell bestätigt wurden.
Die Morbiditätskompressionsthese: Dieses Kapitel erläutert die Kompressionsthese, die davon ausgeht, dass Krankheit und Behinderung auf die Zeit vor dem Tod komprimiert werden. Der Fokus liegt auf den Arbeiten von Fries (1980) und der Annahme, dass Menschen bis ins hohe Alter gesund bleiben. Es werden Studien genannt, die eine Kompression der Morbidität belegen, und die positiven Auswirkungen auf die Gesundheitsausgaben diskutiert. Die optimistischste Einschätzung geht sogar von einem Ausgleich der finanziellen Auswirkungen der Alterung durch die Kompression der Krankheit vor dem Tod aus.
Voraussetzungen der Kompressionsthese: Dieser Abschnitt beschreibt die zwei zentralen Annahmen der Kompressionsthese nach Fries. Die erste Annahme betont die Rolle der Prävention (durch Verhaltensänderungen und staatliche Maßnahmen) bei der Verzögerung von chronischen Erkrankungen. Die zweite Annahme besagt, dass konsequente Prävention das Alter beim Auftreten chronischer Krankheiten so weit hinauszögert, dass manche Individuen diese ganz vermeiden.
Medizinische bzw. epidemiologische Belege der Kompressionsthese: Dieses Kapitel behandelt die medizinischen und epidemiologischen Belege für die Kompressionsthese. Ideal wären prospektive Studien, die die Probandengruppen über einen längeren Zeitraum beobachten. Der Abschnitt erwähnt weitere Aspekte, die die Kompressionsthese stützen könnten, und die Notwendigkeit weiterer Forschung in diesem Bereich.
Schlüsselwörter
Lebenserwartung, Gesundheitskosten, Morbiditätskompression, Medikalisierung, demografischer Wandel, Prävention, Gesundheitspolitik, Gesundheitsökonomie, chronische Erkrankungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Auswirkungen der steigenden Lebenserwartung auf die Gesundheitskosten
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der steigenden Lebenserwartung auf die Gesundheitskosten und analysiert zwei konkurrierende Theorien: die Morbiditätskompressionsthese und die Medikalisierungsthese. Ziel ist es, die jeweiligen Argumente und den Einfluss demografischer Entwicklungen auf die Gesundheitsausgaben zu beleuchten.
Welche Theorien werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Morbiditätskompressionsthese und die Morbiditätsexpansionsthese (Medikalisierungsthese). Die Kompressionsthese besagt, dass Krankheit und Behinderung auf die Zeit vor dem Tod komprimiert werden, während die Medikalisierungsthese eine Ausweitung der Morbidität annimmt.
Was sind die zentralen Annahmen der Morbiditätskompressionsthese?
Die Kompressionsthese basiert auf zwei zentralen Annahmen: Erstens, Prävention (durch Verhaltensänderungen und staatliche Maßnahmen) verzögert chronische Erkrankungen. Zweitens, konsequente Prävention verzögert das Auftreten chronischer Krankheiten so weit, dass manche Individuen diese ganz vermeiden.
Welche Belege gibt es für die Morbiditätskompressionsthese?
Die Arbeit erwähnt Studien, die eine Kompression der Morbidität belegen. Ideal wären prospektive Langzeitstudien. Es werden jedoch auch weitere Aspekte genannt, die die Kompressionsthese stützen könnten, und die Notwendigkeit weiterer Forschung in diesem Bereich betont.
Welche Faktoren beeinflussen die Gesundheitskosten neben den diskutierten Theorien?
Neben den Theorien werden weitere Einflussfaktoren wie medizinisch-technischer Fortschritt, Teuerung und soziale Lage als relevant für steigende Gesundheitskosten identifiziert. Der demografische Wandel mit steigenden Anteilen älterer Menschen und chronisch Erkrankter wird als wesentlicher Faktor genannt.
Welche Rolle spielt Prävention?
Prävention spielt eine zentrale Rolle, insbesondere im Kontext der Morbiditätskompressionsthese. Verhaltensänderungen und staatliche Maßnahmen zur Prävention werden als entscheidend für die Verzögerung chronischer Erkrankungen angesehen.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit der Arbeit wird im HTML-Dokument nicht explizit zusammengefasst, jedoch werden die Ergebnisse der Analyse der beiden Theorien und deren Einfluss auf die Gesundheitskosten dargestellt. Es wird deutlich, dass beide Theorien Veränderungen der Lebensqualität beschreiben und partiell bestätigt wurden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Lebenserwartung, Gesundheitskosten, Morbiditätskompression, Medikalisierung, demografischer Wandel, Prävention, Gesundheitspolitik, Gesundheitsökonomie, chronische Erkrankungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zu den Theorien der Veränderung des Gesundheitszustandes bei erhöhter Lebenserwartung (inkl. Unterkapiteln zur Kompressionsthese und ihren Voraussetzungen und Belegen sowie zur Medikalisierungsthese), und ein Fazit.
- Quote paper
- Marie Albrecht (Author), 2018, Sind hohe Kosten im Gesundheitswesen eine Frage des Alters?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/542495