Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wann die Veröffentlichung von Personenbildnissen in dem sozialen Netzwerk „Instagram“ eine Verletzung des Rechts am eigenen Bild darstellt. Dabei wird insbesondere erörtert, inwieweit eine Verantwortlichkeit für Bilder mit anderen Personen besteht. Zudem wird die Rechtsprechung bei der Verwendung von Bildnissen, auf welchem nur andere Personen abgebildet sind, sowie die Rechtslage bei Fotos von Kindern untersucht.
Soziale Netzwerke wurden im Rahmen der Digitalisierung zu dem Hauptkommunikationsmittel in unserem Alltag. So wurde aus dem Fotoalbum der Großmutter eine der größten Netzwerkplattformen „Instagram“, mit mehr als 9 Millionen Nutzern in Deutschland und mehr als 500 Millionen Nutzern weltweit. Soziale Netzwerke schaffen eine Kommunikationsform zwischen interpersonaler Kommunikation und Massenmedien und erleichtern hierdurch die Teilhabe am öffentlichen Diskurs. Allerdings verschwimmen durch sie auch die Grenzen zwischen Privat- und Öffentlichkeitssphäre. So ergeben sich aus den Veränderungen innerhalb der Kommunikationsformen neue Herausforderungen für den Schutz des eigenen Privatlebens. Dazu gehören als häufigste Rechtsverstöße in sozialen Netzwerken Urheberrechtsverletzungen und Verletzungen des Rechtes am eigenen Bild. Dies basiert auf der Möglichkeit des schnellen und einfachen Hochladens von Fotos und Videos auf „Instagram“, welches die Nutzer dazu verleitet, Bilder, auf denen sowohl Bekannte als auch Unbekannte abgebildet sind, öffentlich zugänglich zu machen. Hierbei wird von den Nutzern oft das Recht des Abgebildeten am eigenen Bild vergessen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kunsturhebergesetz
- 2.1 Bildnis von sich selbst
- 2.2 Gruppenfoto
- 2.3 Bildnis von Kindern
- 3. Rechtsfolge
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rechtslage bezüglich der Veröffentlichung von Personenbildnissen auf Instagram im Kontext des Kunsturhebergesetzes (KUG). Der Fokus liegt auf der Klärung der Verantwortlichkeit bei der Veröffentlichung von Bildern, die neben dem Uploader auch andere Personen zeigen. Die Arbeit beleuchtet die rechtlichen Implikationen verschiedener Szenarien.
- Recht am eigenen Bild im Kontext sozialer Medien
- Verantwortlichkeit bei Gruppenfotos auf Instagram
- Einwilligung zur Veröffentlichung von Bildnissen
- Rechtslage bei Bildnissen von Kindern
- Auswirkungen der Nutzungsbedingungen von Instagram
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas heraus, indem sie den weitverbreiteten Gebrauch sozialer Netzwerke wie Instagram und die damit verbundenen Herausforderungen für den Schutz der Privatsphäre betont. Sie hebt die zunehmende Anzahl von Urheberrechts- und Persönlichkeitsrechtsverletzungen hervor, die durch das einfache Hochladen von Fotos und Videos entstehen. Der Fokus wird auf die Frage gelenkt, wann die Veröffentlichung von Personenbildnissen auf Instagram eine Rechtsverletzung darstellt, insbesondere im Hinblick auf die Mitverantwortung für Bilder, die weitere Personen zeigen. Die Einleitung formuliert die Forschungsfrage und skizziert den Aufbau der Arbeit.
2. Kunsturhebergesetz: Dieses Kapitel erläutert die grundlegenden Bestimmungen des Kunsturhebergesetzes (KUG) von 1907, das den Schutz vor ungewollter Verbreitung von Bildnissen regelt. Es bildet die rechtliche Grundlage für die weiteren Ausführungen der Arbeit und beschreibt den Schutz des Einzelnen vor der unerlaubten Verbreitung seines Bildnisses. Das KUG stellt den zentralen rechtlichen Rahmen dar, innerhalb dessen die weiteren Kapitel die spezifischen Problemstellungen im Kontext von Instagram untersuchen.
2.1 Bildnis von sich selbst: Dieses Unterkapitel befasst sich mit der Rechtslage bei der Veröffentlichung von Selfies oder Bildern, die nur den jeweiligen Nutzer zeigen. Es untersucht den Umfang der stillschweigenden oder expliziten Einwilligung, die der Nutzer durch das Hochladen von Bildern auf Instagram dem Plattformbetreiber erteilt. Die Rolle der Nutzungsbedingungen von Instagram und deren Auswirkungen auf die Rechte des Nutzers werden eingehend analysiert. Der Schwerpunkt liegt auf der Auslegung der Nutzungsbedingungen und der damit verbundenen Haftungsfragen für Urheberrechts- und Datenschutzverletzungen.
2.2 Gruppenfoto: Dieses Unterkapitel analysiert die komplexere Situation von Gruppenfotos, die neben dem Uploader auch andere Personen abbilden. Es diskutiert die Voraussetzungen, unter denen die Veröffentlichung solcher Fotos zulässig ist und die Bedeutung der Einwilligung aller abgebildeten Personen. Der §22 KUG und die Frage der Erkennbarkeit der abgebildeten Personen im Bild werden ausführlich behandelt. Die Unterscheidung zwischen ausdrücklicher und konkludenter Einwilligung wird erläutert, und es werden Beispiele für Situationen gegeben, in denen eine Einwilligung gegeben oder nicht gegeben sein kann. Die Diskussion umfasst auch die Dauer des Schutzes des Rechts am eigenen Bild.
Schlüsselwörter
Kunsturhebergesetz (KUG), Recht am eigenen Bild, Bildnis, Instagram, soziale Netzwerke, Gruppenfoto, Einwilligung, Veröffentlichung, Urheberrecht, Datenschutz, Nutzungsbedingungen, Haftung, Erkennbarkeit.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Recht am eigenen Bild auf Instagram
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Rechtslage bezüglich der Veröffentlichung von Personenbildnissen auf Instagram im Kontext des Kunsturhebergesetzes (KUG). Der Fokus liegt auf der Klärung der Verantwortlichkeit bei der Veröffentlichung von Bildern, die neben dem Uploader auch andere Personen zeigen. Die Arbeit beleuchtet die rechtlichen Implikationen verschiedener Szenarien, wie z.B. Selfies, Gruppenfotos und Bilder von Kindern.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie das Recht am eigenen Bild im Kontext sozialer Medien, die Verantwortlichkeit bei Gruppenfotos, die Einwilligung zur Veröffentlichung von Bildnissen, die Rechtslage bei Bildnissen von Kindern und die Auswirkungen der Instagram-Nutzungsbedingungen. Sie analysiert das Kunsturhebergesetz (KUG) und dessen Relevanz für die Veröffentlichung von Bildern auf Instagram.
Wie ist die Hausarbeit aufgebaut?
Die Hausarbeit ist in Kapitel unterteilt: Eine Einleitung, ein Kapitel zum Kunsturhebergesetz (mit Unterkapiteln zu Selfies, Gruppenfotos und Bildnissen von Kindern) und ein Kapitel zur Rechtsfolge. Jedes Kapitel fasst die wichtigsten Aspekte zusammen und analysiert die jeweilige Rechtslage.
Was wird im Kapitel zum Kunsturhebergesetz (KUG) behandelt?
Dieses Kapitel erläutert die grundlegenden Bestimmungen des KUG von 1907 zum Schutz vor ungewollter Verbreitung von Bildnissen. Es beschreibt den Schutz des Einzelnen vor unerlaubter Verbreitung seines Bildnisses und bildet die rechtliche Grundlage für die Analyse spezifischer Problemstellungen auf Instagram.
Wie wird die Rechtslage bei Selfies behandelt?
Das Unterkapitel zu Selfies untersucht den Umfang der stillschweigenden oder expliziten Einwilligung, die der Nutzer durch das Hochladen auf Instagram dem Plattformbetreiber erteilt. Die Rolle der Nutzungsbedingungen und deren Auswirkungen auf die Rechte des Nutzers werden analysiert, mit Schwerpunkt auf der Auslegung der Nutzungsbedingungen und den damit verbundenen Haftungsfragen.
Wie wird die Rechtslage bei Gruppenfotos behandelt?
Das Unterkapitel zu Gruppenfotos analysiert die komplexere Situation, wenn neben dem Uploader weitere Personen abgebildet sind. Es diskutiert die Voraussetzungen für die Zulässigkeit der Veröffentlichung, die Bedeutung der Einwilligung aller abgebildeten Personen, §22 KUG, die Erkennbarkeit der Personen und die Unterscheidung zwischen ausdrücklicher und konkludenter Einwilligung. Die Dauer des Schutzes des Rechts am eigenen Bild wird ebenfalls behandelt.
Welche Rolle spielt die Einwilligung bei der Veröffentlichung von Bildern?
Die Einwilligung aller abgebildeten Personen ist ein zentrales Thema der Hausarbeit. Die Arbeit unterscheidet zwischen ausdrücklicher und konkludenter Einwilligung und erläutert die Bedeutung der Einwilligung für die Zulässigkeit der Veröffentlichung von Bildnissen auf Instagram.
Welche Rolle spielen die Nutzungsbedingungen von Instagram?
Die Nutzungsbedingungen von Instagram spielen eine wichtige Rolle bei der Beurteilung der Rechtslage. Die Hausarbeit analysiert die Auswirkungen der Nutzungsbedingungen auf die Rechte der Nutzer und die Haftungsfragen im Zusammenhang mit Urheberrechts- und Datenschutzverletzungen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Kunsturhebergesetz (KUG), Recht am eigenen Bild, Bildnis, Instagram, soziale Netzwerke, Gruppenfoto, Einwilligung, Veröffentlichung, Urheberrecht, Datenschutz, Nutzungsbedingungen, Haftung, Erkennbarkeit.
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- Lara Werner (Author), 2018, Das Kunsturhebergesetz und Instagram. Wann wird das Recht am eigenen Bild verletzt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/542464