1. Einleitung
Den Anstoß für die folgende Arbeit gaben die Erfahrungen während meines Blockpraktikums in einer Kasseler Grundschule.
Im Rahmen dieses Praktikums bot sich mir erstmalig die Möglichkeit, einen Einblick in einen durch Wochenplanunterricht geprägten Schulalltag zu bekommen.
Auch bei meiner Hospitation in einer weiteren Grundschule durch die Schulpraktischen Studien konnte ich den Einsatz des Wochenplans beobachten. In den beiden Klassen erlebte ich die Gestaltung eines rhythmisierten Vormittags, geprägt durch immer wiederkehrende Elemente wie das Klassengespräch im Morgenkreis, die selbsttätige Arbeit der Kinder und die Vorstellung verschiedener Arbeiten. Im gesamten Schulalltag fiel mir immer wieder ganz besonders die selbständige Arbeit der Kinder mit Hilfe ihrer Wochenpläne, aber auch während der Ausübung der freien Tätigkeiten auf. Die Lehrperson erlebte ich in einer helfenden und beratenden Funktion, in einer für mich zunächst ungewohnten Rolle.
Auch wenn die Praktika schon einige Zeit vergangen sind, hat mich dieser von Offenheit und Vielfalt geprägte Unterricht so sehr begeistert, dass ich den Wunsch verspürte, mich insbesondere mit dem Thema "Wochenplanunterricht" näher auseinander zusetzen.
Besonders der Vergleich mit anderen Hospitationen und auch mit meiner eigenen Grundschulzeit, welche geprägt waren durch einen gleichschrittigen und überwiegend frontal vom Lehrer geführten Unterricht, machten mich neugierig auf die Möglichkeiten, die der Wochenplanunterricht (vor allem für die Kinder) bieten kann. Darüber hinaus war und ist es für mich von großer Bedeutung, dass ich mich einem Thema widme, welches sich direkt auf die Arbeit in der Grundschule bezieht.
Aus diesen Gründen weckte die Theorie des Wochenplanunterrichts, aber auch die aktuelle Situation in den Grundschulen, im Hinblick darauf, ob und wie der Wochenplan eingesetzt wird, mein Interesse. Ich beschloss daher, meine wissenschaftliche Hausarbeit über diese Thematik zu verfassen.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Wochenplan als Form des offenen Unterrichts
- Die Öffnung von Schule und Unterricht
- Der pädagogische Auftrag der Grundschule
- Die veränderte Lebenswelt der Kinder
- Die Binnendifferenzierung als Reaktion auf die veränderte Kindheit
- Die Ansätze der Reformpädagogik zur Öffnung von Schule und Unterricht
- Einführung
- Die Ansätze von Maria Montessori
- Die Ansätze von Hugo Gaudig/Otto Scheibner
- Die Ansätze von Helen Parkhurst
- Die Ansätze von Peter Petersen
- Die Ansätze von Celestin Freinet
- Resümee über die Ansätze der Reformpädagogik
- Der Wochenplan im offenem Unterricht
- Das unterschiedliche Verständnis von Wochenplanunterricht
- Der Wochenplan und seine verschiedenen Formen
- Der offene Wochenplanunterricht
- Die freie Arbeit im Rahmen des Wochenplans
- Die Einführung des Wochenplans in der Grundschule
- Einführung des Wochenplans im Anfangsunterricht
- Einführung des Wochenplans als Quereinstieg
- Der formaler Aufbau eines offenen Wochenplans
- Aufgaben für den Wochenplan
- Organisation des Wochenplanunterrichts
- Einführung
- Die Klassenraumgestaltung
- Das Arbeitsmaterial
- Das Schülerverhalten
- Die Lehrerrolle
- Differenzierung im Wochenplanunterricht
- Differenzierte Lernhilfen
- Ergebnissicherung und Kontrollmöglichkeiten
- Probleme der Kinder beim Wochenplanunterricht
- Der Wochenplanunterricht in der schulischen Praxis
- Einführung
- Ergebnisse und Interpretation der Umfrage
- Bilanz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit setzt sich zum Ziel, die Bedeutung des Wochenplanunterrichts in der Grundschule zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung des offenen Unterrichts und die Ansätze der Reformpädagogik, die die Grundlage für den Einsatz des Wochenplans bilden. Der Fokus liegt auf der Frage, wie der Wochenplan die Bedürfnisse der Kinder im heutigen Schulalltag berücksichtigt und welche Vorteile er im Vergleich zu traditionellen Unterrichtsformen bietet.
- Die Öffnung von Schule und Unterricht als pädagogisches Ziel
- Der pädagogische Auftrag der Grundschule im Wandel
- Die Bedeutung der Binnendifferenzierung im Kontext der veränderten Lebenswelt der Kinder
- Der Wochenplan als Instrument des offenen Unterrichts
- Die Organisation und Durchführung des Wochenplanunterrichts in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Hausarbeit führt in die Thematik des Wochenplanunterrichts ein und begründet die Relevanz des Themas. Im Anschluss wird die Forderung nach Öffnung von Schule und Unterricht dargestellt, die den Rahmen für die Diskussion des Wochenplans bildet. Im zweiten Kapitel werden die Ansätze der Reformpädagogik analysiert, die das Konzept des offenen Unterrichts und damit auch den Wochenplan prägen. Kapitel 3 befasst sich mit der Praxis des Wochenplanunterrichts, indem verschiedene Formen des Wochenplans vorgestellt und die Bedeutung der freien Arbeit im Zusammenhang mit dem Wochenplan erläutert werden. Die Kapitel 4 und 5 gehen auf die Einführung des Wochenplans in der Grundschule ein und geben konkrete Hinweise zur Organisation des Wochenplanunterrichts.
Schlüsselwörter
Offener Unterricht, Wochenplan, Reformpädagogik, Binnendifferenzierung, freie Arbeit, Grundschule, Schülerzentrierung, Selbstständigkeit, Kompetenzentwicklung, Methodenvielfalt.
- Quote paper
- Christina Damm (Author), 2001, Die Wochenplanarbeit in der Grundschule zwischen Anspruch und Realität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/5413