Diese Arbeit widmet sich der Fragestellung, inwiefern sich Depressionen auf den sprachlichen Ebenen manifestieren und, wenn es eine solche Sprache der Depression gibt, wie sie sich von einer gesunden Sprache unterscheidet. Besonders die Multimodalität bestehend aus verbalen, paraverbalen und nonverbalen Kommunikationsmitteln scheinen hierbei von Interesse zu sein. Da die sprachliche Gestaltung insbesondere innerhalb von Psychotherapiegesprächen eine immanente Wichtigkeit aufweist, werden diese anhand geeigneter Literatur innerhalb des Forschungsgebiets näher analysiert.
Diese Untersuchung wird methodisch ausschließlich literaturbasiert vorgehen, da der Zugang zu Transkripten, Audio- und Videodaten aufgrund der sensiblen und personenbezogenen Inhalte durch den Datenschutz gedeckt ist. Die meisten zugrundeliegenden Arbeiten betrachteten dieses Phänomen aus der linguistischen, gesprächs- bzw. konversationsanalytischen oder ethnomethodologischen Perspektive, wobei Schnittstellen zur Psycholinguistik sowie zur Psychologie in der Natur des Untersuchungsgegenstandes liegen.
Nachdem der Untersuchungsgegenstand des Gesprächs und im Speziellen die Subkategorie des psychologischen Therapiegesprächs in Bezug auf sprachliche und interaktionale Gestaltung dargestellt wird, folgen eine grundlegende Typologisierung und Kategorisierung des Begriffs Depression aus medizinischer sowie psychologischer Perspektive inklusive der pathologischen Symptomatik. Anschließend werden ausgewählte Forschungsquellen analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG UND FRAGESTELLUNG
- 2. FORSCHUNGSGEGENSTAND
- I. Das Gespräch
- II. Das Therapiegespräch
- 3. DEPRESSION – DIE MEDIZINISCHE UND PSYCHOLOGISCHE DEFINITION
- 4. DEPRESSION AUS LINGUISTISCHER-KONVERSATIONSANALYTISCHER PERSPEKTIVE
- Verbale Parameter
- i. Lexikalische Gestaltung
- ii. Bildliche Darstellungen, Metaphern und Symbole
- iii. Pronomen und pronominaler Wechsel
- iv. Modalverben und Tempusformen
- v. Formulierungen und Reformulierungen
- vi. Generalisierungen und agensfreie Formulierungen
- II. Paraverbale Parameter
- i. Akzentuierung und Rhythmus
- ii. Intonation
- iii. Pausen
- III. Nonverbale Parameter
- i. Körperstellung, -haltung und -orientierung
- ii. Handbewegungsverhalten
- iii. Mimisches Verhalten
- 5. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- II. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie sich Depressionen sprachlich manifestieren und inwiefern sich die Sprache von depressiven Menschen von einer gesunden Sprache unterscheidet. Dabei werden die verschiedenen Ebenen der Kommunikation, also verbale, paraverbale und nonverbale Elemente, betrachtet. Der Fokus liegt auf der Analyse von Therapiegesprächen, da die sprachliche Gestaltung in diesem Kontext von besonderer Bedeutung ist.
- Die Untersuchung der sprachlichen Merkmale von Depressionen
- Die Analyse der Unterschiede zwischen der Sprache von depressiven Menschen und der Sprache von gesunden Menschen
- Die Rolle von Therapiegesprächen in der Erforschung der Sprache von Depressionen
- Die Bedeutung der multimodalen Kommunikation (verbale, paraverbale und nonverbale Elemente) für das Verständnis von Depressionen
- Die Relevanz der sprachlichen Analyse für die Diagnostik und Therapie von Depressionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und führt in das Thema Depression ein. Sie beleuchtet die steigende Anzahl depressiver Erkrankungen und die Bedeutung von Sprache in der Therapie dieser Störung. Das zweite Kapitel widmet sich dem Forschungsgegenstand, genauer dem Gespräch und dem Therapiegespräch. Das dritte Kapitel definiert Depression aus medizinischer und psychologischer Sicht. Das vierte Kapitel analysiert Depression aus linguistischer-konversationsanalytischer Perspektive, wobei verschiedene verbale, paraverbale und nonverbale Parameter untersucht werden.
Schlüsselwörter
Depression, Sprache, Therapiegespräch, Linguistik, Konversationsanalyse, verbale Parameter, paraverbale Parameter, nonverbale Parameter, multimodal, Diagnostik, Therapie.
- Quote paper
- Gordon Jung (Author), 2020, Sprache und Depression. Eine linguistische und gesprächsanalytische Untersuchung von Therapiegesprächen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/541381