Im Verlauf meiner Hausarbeit möchte ich herausarbeiten, ob verhaltensgestörte Kinder von ca. 6 bis 13 Jahren in der Lage sind, sich mithilfe ihrer Fantasie besser kennen und ihr Verhalten verstehen zu lernen und so positive Verhaltensänderungen erreichen können.
Reizvoll ist dieses Thema für mich, da ich den Standpunkt vertrete, dass Verhaltenstörungen bei Kindern nicht grundlos entstehen und ich an einer ressourcenorientierten Lösung interessiert bin.
Mein Leitgedanke ist, dass auch Kinder mit herausforderndem Verhalten ein Potenzial an Fantasie haben. Problematisch ist, dass die eigene Fantasie der Kinder in unserer heutigen Gesellschaft kaum noch gefordert und wenig gefördert wird. Heutige Kinder brauchen sich keine Spielzeuge auszudenken, da es eine Fülle davon zu kaufen gibt. Rollenspiele sind zugunsten des PCs oder der Play Station in den Hintergrund gerückt. Dabei ist es gerade die eigene Fantasie, in und mit der Kinder die Welt entdecken!
Mein Ziel ist, herauszustellen, dass schwierige Kinder der heutigen Zeit Gründe für ihr abweichendes Verhalten haben und dass sie in der Lage sind, ihre teilweise erheblichen Defizite bezüglich Anpassungsfähigkeit, Entspannung, Selbstregulierung usw. durch die Arbeit mit ihrer eigenen Fantasie in Fantasiereisen evtl. auszugleichen.
Im 1. Kapitel setze ich mich mit Verhaltensstörungen im Allgemeinen auseinander. Danach lege ich mögliche Ursachen aus soziologischer und pädagogischer Sicht dar, was mir wichtig erscheint, da Sozialpädagogik sowohl den soziologischen als auch den pädagogischen Aspekt beinhaltet.
Am Ende des 1. Kapitels stelle ich den sozialpädagogischen Umgang mit Verhaltensstörungen bei Kindern dar und leite dann über zum Aspekt Fantasie, der bislang in Bezug auf Verhaltensstörungen wenig Aufmerksamkeit erlangte, aus meiner Sicht aber eine wichtige Ressource verhaltensgestörter Kinder darstellt.
Im 2. Kapitel untersuche ich, in wie fern Fantasie bei verhaltensgestörten Kindern präsent und nutzbar ist. Dies beziehe ich im 3. Kapitel speziell auf die Methode Fantasiereise aus sozialpädagogischer Sicht, um im 4. Kapitel zu analysieren, in wie weit eine Integration verhaltensgestörter Kinder durch Fantasiereise erreicht werden kann, aber auch, wo sie an ihre Grenzen stößt. Dies zeige ich im Anschluss an einem Praxisbeispiel genauer.
Abschließend resümiere ich meine Erkenntnisse noch einmal und formuliere ein Gesamtergebnis.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verhaltensstörungen bei Kindern
- Begriffsklärung
- Klassifikation von Kindern mit Verhaltensstörungen
- Ursachen
- Soziologischer Aspekt
- Pädagogische Sicht
- Sozialpädagogischer Umgang mit Verhaltensstörungen
- Fantasie als wichtige Ressource verhaltensgestörter Kinder
- Auch verhaltensgestörte Kinder haben Fantasie
- Möglichkeiten zur Nutzung der Ressource Fantasie
- Fantasiereise mit verhaltensgestörten Kindern?
- Definition Fantasiereise
- Ziele und Wirkungsebenen
- Entwicklung des Menschen
- Anforderungen an den/die AnleiterIn
- Ablauf
- Mögliche Probleme
- Gezielte Förderung verhaltensgestörter Kinder durch Fantasiereise
- Integration verhaltensgestörter Kinder durch Fantasiereise
- Ein Praxisbeispiel
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit „Fantasiereise als Integrationshilfe für verhaltensgestörte Kinder“ untersucht, ob verhaltensgestörte Kinder im Alter von sechs bis dreizehn Jahren durch Fantasiereisen zu einem besseren Selbstverständnis und positiven Verhaltensänderungen gelangen können. Die Arbeit plädiert für einen ressourcenorientierten Ansatz, der die natürlichen Ressourcen des Kindes nutzt und ihm so die Möglichkeit gibt, sich selbst zu helfen. Hierbei liegt der Fokus auf der Förderung des Selbstwertgefühls und der Steigerung der Entspannung bei hyperaktiven Kindern sowie der Ermutigung introvertierter Kinder zur Selbstausdruck.
- Verhaltensstörungen bei Kindern und deren Ursachen
- Die Rolle der Fantasie bei verhaltensgestörten Kindern
- Die Methode der Fantasiereise als sozialpädagogisches Instrument
- Die Integration verhaltensgestörter Kinder durch Fantasiereisen
- Die Grenzen der Fantasiereise und praktische Anwendungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff der Verhaltensstörung und seiner Definition. Es werden verschiedene Klassifikationssysteme vorgestellt und die Ursachen von Verhaltensstörungen aus soziologischer und pädagogischer Perspektive beleuchtet. Der sozialpädagogische Umgang mit Verhaltensstörungen wird ebenfalls diskutiert.
Das zweite Kapitel untersucht die Rolle der Fantasie bei verhaltensgestörten Kindern und zeigt auf, dass auch diese Kinder über ein großes Potenzial an Fantasie verfügen.
Das dritte Kapitel widmet sich der Methode der Fantasiereise aus sozialpädagogischer Sicht. Die Definition, Ziele, Wirkungsebenen und der Ablauf einer Fantasiereise werden erläutert, sowie die Anforderungen an den Anleiter und mögliche Probleme.
Das vierte Kapitel analysiert die Integration verhaltensgestörter Kinder durch Fantasiereisen und zeigt anhand eines Praxisbeispiels, wie diese Methode in der Praxis umgesetzt werden kann.
Schlüsselwörter
Verhaltensstörungen, Kinder, Fantasie, Fantasiereise, Integration, Sozialpädagogik, Ressourcenorientierung, Selbstwert, Entspannung, Hyperaktivität, Introversion, Praxisbeispiel.
- Quote paper
- Katharina Bormann (Author), 2006, Fantasiereise als Integrationshilfe für verhaltensgestörte Kinder, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54064