Demokratie als staatliche Herrschaftsform ist nicht voraussetzungslos, sondern setzt demokratische Substanz voraus, insbesondere Demokraten, die die Staatsform mit Leben füllen und ideologische Deformationen erkennen und ihnen Widerstand entgegensetzen können. Dazu ist politische Urteilskraft vonnöten, die nur in einem langwierigen Prozess der Aneignung kultureller Traditionen des Abendlandes und der Aufklärung sublimiert werden kann. Die nachfolgenden Ausführungen problematisieren die Gefahren von Staatsvergottung und Kurzfristdenken für Demokratie und politische Urteilskraft.
Inhaltsverzeichnis
- Demokratie und Politische Urteilskraft
- Einführung
- Von der Substanz leben
- Illusion der Mündigkeit
- Demokratie-Lernen versus Politik-Lernen
- Einführung
- Unschärfen sozialwissenschaftlicher Forschung
- Politikwissenschaft als Integrationswissenschaft
- Demokratie als Herrschaftsmoral
- Geschichtsvergessenheit überwinden
- Bürgerleitbilder
- Einführung
- Desinteressierte
- Reflektierte Zuschauer
- Interventionsbürger
- Aktivbürger
- Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Frage der Demokratie und politischer Urteilskraft im Kontext der politischen Bildung. Der Autor untersucht dabei die Herausforderungen der Demokratie in der Moderne, insbesondere die Gefahren von Staatsvergottung und Kurzfristdenken. Darüber hinaus beleuchtet er die Rolle des mündigen Bürgers und die Kontroverse zwischen Demokratie- und Politik-Lernen in der politischen Bildung.
- Die Gefahren von Staatsvergottung und Kurzfristdenken für Demokratie und politische Urteilskraft
- Die Rolle des mündigen Bürgers in der Massendemokratie
- Die Kontroverse zwischen Demokratie- und Politik-Lernen in der politischen Bildung
- Die Bedeutung von politischer Urteilskraft für das Verständnis von Demokratie und politischen Prozessen
- Die Bedeutung von politischer Bildung für die Förderung der aktiven Teilhabe an der Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
Demokratie und Politische Urteilskraft
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit den Herausforderungen der Demokratie in der Moderne. Der Autor analysiert die Kritik an der Demokratie aus verschiedenen Perspektiven, insbesondere die Kritik von Hans-Hermann Hoppe und Alexis de Tocqueville. Darüber hinaus thematisiert er den Zusammenhang zwischen Demokratie und politischer Urteilskraft und beleuchtet die Gefahren von Staatsvergottung und Kurzfristdenken.
Illusion der Mündigkeit
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept des mündigen Bürgers und dessen Rolle in der modernen Demokratie. Der Autor hinterfragt das Ideal des mündigen Bürgers im Hinblick auf die empirische Realität und beleuchtet den Zusammenhang zwischen Staatsblindheit und der Abnahme der individuellen Eigenverantwortung.
Demokratie-Lernen versus Politik-Lernen
Das dritte Kapitel untersucht die Kontroverse zwischen Demokratie- und Politik-Lernen in der politischen Bildung. Der Autor beleuchtet die Argumentation von Gerhard Himmelmann, der für einen weitreichenden Demokratiebegriff plädiert, und setzt diesen Ansatz in Bezug zu Kritikern, die eine Hypertrophierung des Demokratiebegriffs befürchten. Darüber hinaus befasst sich das Kapitel mit den Unschärfen sozialwissenschaftlicher Forschung und den unterschiedlichen Zugriffen auf den Untersuchungsgegenstand „Politik“.
Bürgerleitbilder
Das vierte Kapitel analysiert verschiedene Leitbilder von Bürgern und deren Auswirkungen auf die politische Kultur. Der Autor stellt verschiedene Typen von Bürgern vor, wie beispielsweise Desinteressierte, Reflektierte Zuschauer, Interventionsbürger und Aktivbürger, und analysiert ihre jeweiligen Stärken und Schwächen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Konzepte des Textes sind Demokratie, politische Urteilskraft, Staatsvergottung, Kurzfristdenken, mündiger Bürger, Demokratie-Lernen, Politik-Lernen, Staatsblindheit, Bürgerleitbilder, politische Kultur. Der Text beschäftigt sich mit den Herausforderungen der Demokratie in der Moderne und den Möglichkeiten politischer Bildung, die aktive Teilhabe an der Demokratie zu fördern.
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- Christian Schwießelmann (Author), 2015, Demokratie und politische Urteilskraft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/540502