"Sine coniuge caelebs"hat Pygmalion in den Metamorphosen des Ovidius gelebt. Der begabte Künstler hat "Ohne Gemahlin, allein" ein Leben geführt, weil er von der Unsittlichkeit der Propoetiden abgeschreckt wurde. Professor Higgins war auch in dem Werk "Pygmalion" von Bernard Shaw unverheiratet, aus dem das Musical "My Fair Lady" entstanden ist. Der Professor zeigt ein erschreckendes Bild darüber, wenn jemand "eine Frau in seinem Leben lässt". Beide Junggesellen lieben nur ihre Arbeit über alles. Jedoch erleben sie am Ende der Werke eine große Metamorphose, wonach sie nicht mehr ohne Frau leben können. Diese Metamorphose soll im Folgenden unter die Lupe genommen werden.
Das Wort Metamorphose stammt dabei von dem griechischen meta = um und morphose = gestalten, verwandeln. In der griechischen Mythologie ist Morpheus der Gott der Träume. Er gilt als Traumdämon und hat die Fähigkeit, sich in ein beliebiges menschliches Lebewesen zu verwandeln und den Menschen im Traum zu erscheinen. "Im Glauben der Griechen gab es Vorstellung, dass Götter, aber auch zauberkundige Menschen sich oder andere Menschen verwandeln könnten. Metamorphosen waren ein beliebter Gegenstand der hellenistischen Dichtung. In ihrer Nachfolge stand Ovid mit seinen Metamorphosen libri" (Bücher der Verwandlungen) (Irmscher, 2013, S. 372). Diese "Bibel der Antike" war Ovids bedeutendstes Werk, das das kulturelle Gedächtnis der Nachwelt tief geprägt hat.
Ausgehend von dieser Bibel ergibt sich der Aufbau der Arbeit deshalb wie folgt: Zunächst wird im ersten Teil näher auf das Leben und Werk Ovids, speziell auf seine Überlieferung des Pygmalion-Mythos eingegangen, was eine Übersetzung der Passage einschließt. Hieran schließt sich eine Analyse des Charakters des Professors Higgins aus dem Musical "My Fair Lady" an, wobei besonders auf dessen Charakterentwicklung eingegangen wird. Die Entwicklungen beider Charaktere, Pygmalion und Prof. Higgins, wird anschließend vergleichend gegenübergestellt, und auf ihre persönliche Metamorphose hin abschließend untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ovid: Pygmalion
- Leben und Werke Ovids
- Übersetzung des Mythos
- Verhalten Pygmalions
- Metamorphose in der Kunstgeschichte
- Einfluss von Ovids Pygmalion auf die spätere Kunst und Literatur
- My Fair Lady - der Film
- Handlung in „My Fair Lady“
- Definition Musical
- Charakterisierung Higgins
- Ursprung des Namens von Eliza
- Entwicklung von Higgins Verhalten
- Higgins Metamorphose: Werk verändert Schöpfer
- Musikalische Färbung von „My Fair Lady“
- Handlung betont durch die Musik
- Vergleich der Charakterisierungen von Pygmalion und Prof. Higgins
- Schlussfolgerung: Die vollbrachte Metamorphose
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Vergleich der Metamorphosen des Pygmalion aus Ovids Metamorphosen und der Figur des Professor Higgins aus dem Musical „My Fair Lady“. Dabei soll untersucht werden, wie sich die beiden Charaktere durch ihre Interaktion mit ihren Schöpfungen verändern und wie diese Veränderungen in den jeweiligen Werken dargestellt werden.
- Die Bedeutung der Metamorphose in der griechischen Mythologie und Literatur
- Die Rolle der Liebe und der Kunst in der Metamorphose
- Die Entwicklung der Figuren Pygmalion und Professor Higgins im Verlauf der Geschichten
- Der Einfluss von Ovids Pygmalion auf die spätere Kunst und Literatur
- Die musikalische Gestaltung und ihre Bedeutung in „My Fair Lady“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die beiden Figuren Pygmalion und Professor Higgins sowie die Metamorphosen, die sie erleben, einander gegenüber. Im ersten Kapitel wird der Mythos des Pygmalion aus Ovids Metamorphosen beleuchtet. Dabei wird zunächst auf das Leben und Werk des römischen Dichters Ovid eingegangen. Anschließend wird Ovids Beschreibung des Pygmalion-Mythos analysiert und die Bedeutung der Metamorphose für die Figur des Pygmalion herausgestellt. Außerdem wird der Einfluss von Ovids Pygmalion auf die spätere Kunst und Literatur betrachtet. Das zweite Kapitel widmet sich dem Musical „My Fair Lady“ und seiner Hauptfigur Professor Higgins. Es werden die Handlung des Musicals, die Definition des Genres, die Charakterisierung von Professor Higgins und die Entstehung des Namens von Eliza analysiert. Des Weiteren wird die Entwicklung von Higgins Verhalten im Laufe des Musicals untersucht und der Prozess seiner Metamorphose betrachtet, bei der er durch sein Werk verändert wird. Der Einfluss der Musik auf die Handlung des Musicals wird ebenfalls diskutiert. Im dritten Kapitel werden die Charakterisierungen von Pygmalion und Professor Higgins miteinander verglichen. Dabei werden Parallelen und Unterschiede zwischen den beiden Figuren aufgezeigt und ihre Metamorphosen im Kontext der jeweiligen Werke analysiert. Die Schlussfolgerung fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und beleuchtet die Bedeutung der Metamorphose für beide Figuren und die jeweiligen Werke.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Metamorphose, Pygmalion, Ovid, "My Fair Lady", Professor Higgins, Kunst, Liebe, Literatur und Musik.
- Quote paper
- Christina Nagy (Author), 2018, "Sine coniuge caelebs" und "Let a Woman in Your Life". Ovid's Pygmalion-Metamorphose und "My Fair Lady" im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/540447