„Alles schlüge Rom ihm ab, wenn kein Geld er brächte; wer die meisten Gelder gibt, hat die besten Rechte“ ist ein Zitat von Walther von Châtillon aus der moralisch-satirischen Dichtung der Carmina Burana (CB 42), indem er die römische Kurie anprangert. Das Zitat könnte man als Sinnbild für die Auffassung der Dichter der größten mittelalterlichen Sammlung von lateinischen und volkssprachigen Gedichten der Carmina Burana sehen. Die Vaganten, die mit Wander-, Bettler-, Trink-und Liebesliedern Sozialkritik betreiben und nach christlichen Idealen strebten.
Eine Antwort auf die Frage zu finden, wie sich diese Sozialkritik äußert bzw. welche Missstände in der moralisch-satirischen Dichtung der Carmina Burana beschrieben werden und warum gerade ein angesehener Kleriker wie Walther von Châtillon Romsatiren verfasst, ist Ziel dieser Hausarbeit. Als Quelle soll die Romsatire CB 42 aus der Edition (mit lateinischem Text): „Vagantendichtung“ von Herausgeber und Übersetzer Karl Langosch dienen. Allerdings muss man die Übersetzungen immer vor dem Hintergrund betrachten, dass sie mit dem Vorurteil die Carmina Burana stehe für das weltliche Mittelalter interpretiert wurden. Zu den Hauptwerken auf die ich mich beziehe, gehört der Artikel „Vaganten oder Vagabunden“ von Dietz Rüdiger Moser und das Werk „Päpste und Poeten“ von Thomas Haye in dem die notwendigen Informationen zu Walther von Châtillon und seinem Verhältnis zur Kurie zu finden sind.
Durchaus kritisch wird anhand dieses Gedichts CB 42 von Walther von Châtillon die Aussage von Dietz Rüdiger Moser betrachtet, dass die Vagantendichtung kein gebrochenes Verhältnis zur christlichen Kirche aufweist. Zunächst werde ich kurz den Begriff des Vaganten erläutern und auf den Dichter meiner Quelle beziehen. Daraufhin verdienen die Erwartungen des Papstes an die Studenten der ersten Universitäten eine kurze Betrachtung bevor ich dann auf das Verhältnis zwischen der römischen Kurie und Walther von Châtillon zu sprechen komme. Anschließend um die Kritik der Vaganten zu verstehen gibt es einen kurzen Abschnitt zu dem Verhältnis von Geld und Kirche bevor ich dann anhand des Gedichts die Missstände der römischen Kurie herausarbeite.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hintergründe und Analyse
- II.1. Vaganten - Die Dichter der Carmina Burana
- II.2. Erwartungen des Papstes an die Studenten
- II.3. Die römische Kurie und Walther von Châtillon
- II.4. Geld und die römische Kurie
- II.5. Kritikpunkte im Gedicht CB 42 von Walther von Châtillon
- III. Zusammenfassung der Ergebnisse aus der Analyse
- IV. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die moralisch-satirische Dichtung der Carmina Burana, insbesondere die Romsatire CB 42 von Walther von Châtillon. Sie beleuchtet die Missstände der Kirche im 12. Jahrhundert und untersucht, wie sich diese in der Dichtung widerspiegeln.
- Die Rolle der Vaganten als Sozialkritiker
- Die Kritik an der römischen Kurie und ihren Machenschaften
- Die Verbindung zwischen Kirche, Geld und Macht
- Die Bedeutung von Walther von Châtillon als Dichter und Kleriker
- Die Analyse von CB 42 als Quelle für die Missstände der Kirche
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung führt das Thema der moralisch-satirischen Dichtung der Carmina Burana ein und stellt das Ziel der Arbeit vor. Sie benennt die Hauptquelle, die Romsatire CB 42 von Walther von Châtillon, und erläutert den historischen Kontext der Vaganten und ihrer Kritik an der Kirche.
II. Hintergründe und Analyse
Dieser Abschnitt beleuchtet die Hintergründe der Vaganten als Dichter der Carmina Burana und die Erwartungen des Papstes an die Studenten der ersten Universitäten. Anschließend wird das Verhältnis zwischen der römischen Kurie und Walther von Châtillon sowie die Kritik der Vaganten am Zusammenhang von Kirche und Geld erörtert. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Missstände der römischen Kurie im Gedicht CB 42.
III. Zusammenfassung der Ergebnisse aus der Analyse
Dieses Kapitel fasst die wichtigsten Ergebnisse der Analyse zusammen und bietet eine umfassende Darstellung der Kernaussagen der Arbeit.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Carmina Burana, Vaganten, Romsatire, Walther von Châtillon, Kirche, Kurie, Missstände, Sozialkritik, Geld, Macht, mittelalterliche Dichtung, christliche Ideale.
- Quote paper
- Lukas Hüttemann (Author), 2017, Die moralisch-satirische Dichtung der Carmina Burana, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/540213