Ziel der Arbeit soll es sein, die russische Außenpolitik sowie das Agieren des Parteichefs der KPdSU, Nikita Chruschtschow, zu untersuchen. Der Fokus soll bewusst auf politische und damit verbundene wirtschaftliche Aspekte gelegt werden. Welche Beweggründe und Ziele hatte Chruschtschow mit dem Berlin-Ultimatum? Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich ab dem Chruschtschow-Ultimatum bis 1961. Die zentrale Frage der Hausarbeit wird hierbei sein, welche Ziele Chruschtschow in Berlin verfolgte und wie er diese erreichen wollte. Als Literaturgrundlage dient der Dreiteiler "Chruschtschows Westpolitik", in dem Stellungnahmen, Gespräche und Aufzeichnungen enthalten sind. Hierbei werden speziell die vier Gespräche des Wiener Gipfels zwischen Chruschtschow und Kennedy sowie das Gespräch zwischen Chruschtschow und Frank Roberts ausgewertet. Durch diese Gespräche wird deutlich, mit welchen Mitteln Chruschtschow bezüglich Berlin verhandelte und wie er versuchte, die Westmächte unter Druck zu setzen. Als zweites zentrales Werk dient "Krieg um Berlin", welches sich explizit auf die sowjetische Militär- und Sicherheitspolitik der zweiten Berlinkrise bezieht. Während sich die Geschichtsschreibung bereits ausführlich mit der westlichen Politik während des Kalten Kriegs befasste und zahlreiche westliche Dokumente auswertete, waren Motive und Informationen über das Handeln der sowjetischen Seite kaum verfügbar.
Die zweite Berlinkrise stellt ein elementares Ereignis des Kalten Krieges dar. Durch die Liveübertragungen von Reportern über den Bau der Mauer oder die Panzerkonfrontation am Checkpoint Charlie können Sätze wie „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“ oder „Ich bin ein Berliner“ noch ohne weiteres Walter Ulbricht und John F. Kennedy zugeordnet werden. Durch die Medien wurde die globale Konfrontation an ein Millionenpublikum übertragen. Die Tatsache, dass die Welt vor einem vermeintlichen nuklearen Schlagabtausch stand, war den Zeitgenossen durchaus bewusst, jedoch blieben die diplomatischen Initiativen der beiden Großmächte der Bevölkerung weitgehend im Verborgenen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Chruschtschow Ultimatum – Chruschtschows Offensive
- Die Beweggründe Chruschtschows
- Chruschtschows Ziele des Berlin-Ultimatums
- Gespräche, Aufzeichnungen, Stellungnahmen zu Chruschtschows Westpolitik
- Der Wiener Gipfel – Gespräch zwischen Chruschtschow und John F. Kennedy
- Gespräch zwischen Chruschtschow und Großbritanniens Botschafter Frank Roberts
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der russischen Außenpolitik während der zweiten Berlinkrise, genauer gesagt mit den Motiven und Zielen von Nikita Chruschtschow im Kontext des Berlin-Ultimatums. Die Analyse erstreckt sich vom Berlin-Ultimatum bis 1961 und beleuchtet politische sowie wirtschaftliche Aspekte der sowjetischen Strategie.
- Die Analyse des Berlin-Ultimatums und seiner Hintergründe
- Die Erforschung der Beweggründe Chruschtschows für die Auslösung der zweiten Berlinkrise
- Die Untersuchung von Chruschtschows Zielen in Bezug auf Berlin
- Die Analyse von Chruschtschows Verhandlungstaktik und -strategien
- Die Einordnung der sowjetischen Militär- und Sicherheitspolitik in den Kontext der zweiten Berlinkrise
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die zweite Berlinkrise als ein zentrales Ereignis des Kalten Krieges vor und erläutert die Relevanz der Medienberichterstattung für das öffentliche Bewusstsein. Sie betont die Bedeutung der diplomatischen Initiativen beider Großmächte und definiert den Fokus der Arbeit auf die russische Außenpolitik und die Rolle von Nikita Chruschtschow.
- Das Chruschtschow Ultimatum - Chruschtschows Offensive: Dieses Kapitel beschreibt die Auslösung der zweiten Berlinkrise durch Chruschtschows Rede am 10. November 1958 und das Ultimatum vom 27. November 1958. Es analysiert die sowjetische Forderung nach der Umwandlung West-Berlins in eine selbstständige politische Einheit und die damit verbundenen Drohungen.
- Die Beweggründe Chruschtschows: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Motive, die Chruschtschow zu seinem Handeln bewogen haben. Es wird insbesondere auf die geplante atomare Aufrüstung der Bundesrepublik Deutschland und die damit verbundene russische Furcht vor einer Atombewaffnung der Bundeswehr eingegangen.
Schlüsselwörter
Zweite Berlinkrise, Nikita Chruschtschow, Berlin-Ultimatum, Russische Außenpolitik, Kalter Krieg, Sowjetunion, Westmächte, Atombewaffnung, DDR, West-Berlin, Wiener Gipfel, Gespräch zwischen Chruschtschow und Kennedy, Gespräch zwischen Chruschtschow und Frank Roberts, Krieg um Berlin, militärische Unterlegenheit, politische Stärke, existenzielle Krise, Freie Stadt, innerpolitische Selbstbestimmung.
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- Anonym (Author), 2017, Welche Beweggründe und Ziele verfolgte Chruschtschow mit dem Auslösen des Berlin-Ultimatums? Die russische Außenpolitik vom Berlin-Ultimatum bis 1961, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/540054