Der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit richtet sich auf das Entgrenzungsstreben der installativen und performativen Kunst, welche durch ihre weitläufigen Genealogien und der unklar definierten Gattungsgrenzen an Bedeutung in der aktuellen wissenschaftlichen Forschung zeitgenössischer Kunst gewonnen haben.
Die Kunst der Moderne sieht sich selbst im Stadium ihrer „Selbstreflexion“. Das Austesten ihrer Möglichkeiten und Grenzen fungiert dabei als Gegenstand, während die Methodik der zeitgenössischen Kunst das Experiment verfolgt, Grenzen zu erkennen und sukzessive zu überschreiten.
Diese Programmatik wirft einige philosophische Fragen auf, die sich bezüglich der Definition und Wahrnehmung des Grenzbegriffes ergeben: Zum einen stellt sich die Frage nach der grundlegenden Bedeutung sowie den Folgen von Grenzüberschreitungen; zum anderen muss geklärt werden, welche Grenzen überhaupt gemeint sein können – die Grenzen zwischen einzelnen Gattungen, künstlerischen Verfahren / Techniken, Sujets, oder die Grenze zwischen Kunst und Gesellschaft sowie Politik / Kunst und Wirklichkeit / Kunst und Leben oder Kunst und Nichtkunst.
Inhaltsverzeichnis
- I. Ästhetik der Grenzerfahrung in der Gegenwartskunst
- II. Begriffserklärung: Grenze
- III. Entgrenzungstendenzen in Installation und Performance
- 3.1. Grenzdarstellung in der Installation
- 3.2. Grenzgang der Performance
- IV. Diskussion, Resümee und Ausblick
- 4.1. Diskussion
- 4.2. Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Bedeutung von Grenzüberschreitungen in der zeitgenössischen Kunst, insbesondere am Beispiel der Installation und Performance. Sie analysiert, wie die Gegenwartskunst durch das Austesten ihrer Grenzen neue ästhetische Erfahrungen ermöglicht und zugleich die Frage nach der Definition und Wahrnehmung von Grenzen aufwirft.
- Das Entgrenzungsstreben der Gegenwartskunst
- Die Ambivalenz des Grenzbegriffs in der Philosophie
- Grenzüberschreitung als Ausdruck von Freiheit und Kreativität
- Die Bedeutung von Grenzerfahrungen für das menschliche Bewusstsein
- Die Folgen von Grenzüberschreitungen für die Kunst und die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die ästhetische Bedeutung von Grenzerfahrungen in der Gegenwartskunst beleuchtet und der philosophische Hintergrund des Grenzbegriffs erläutert. Das zweite Kapitel analysiert den ambivalenten und weitgreifenden Begriff der Grenze und zeigt auf, wie er in der Philosophie und im menschlichen Denken eine wichtige Rolle spielt.
Im dritten Kapitel werden die Entgrenzungstendenzen in der Installations- und Performancekunst anhand von Beispielen wie dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas von Peter Eisenman und den Performances von Marina Abramović untersucht. Die Diskussion konzentriert sich auf die Grenzüberschreitungen, die diese Kunstformen ermöglichen, und die Frage nach ihrer künstlerischen Legitimität.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Gegenwartskunst, Installation, Performance, Grenze, Grenzüberschreitung, Entgrenzung, Ästhetik, Philosophie, Kunst und Nichtkunst, Identität, Erfahrung, Freiheit, Gesellschaft.
- Quote paper
- Nicole Kaczmar (Author), 2015, Philosophie der zeitgenössischen Kunst, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/539682