In der Arbeit wird die Frage untersucht, inwiefern sich die Wahrnehmung von und der Umgang mit adoleszenter Mutterschaft dramatisierend als auch moralisierend gestaltet? Zunächst wird die Moralisierung sozialer Ungleichheit als theoretische Perspektive behandelt. Darauffolgend wird die adoleszente Mutterschaft behandelt. Anschließend widmet sich der Autor der Thematisierung von Dramatisierung und Moralisierung adoleszenter Mutterschaft als Strategien der gesellschaftlichen Wahrnehmung und des gesellschaftlichen Umgangs.
Die Arbeit bezieht sich auf die seit einigen Jahren vorherrschenden regen Debatten über eine scheinbare dramatische Expansion von Schwangerschaften und Geburten während der Jugendphase. In Hinblick auf den gesellschaftlichen Umgang mit und der Wahrnehmung der Zielgruppe adoleszenter Mütter geht es nicht nur um die angenommene Dramatik der Häufigkeiten früher Schwangerschaften, sondern ebenso um die moralische Beurteilung und Bewertung der Persönlichkeit und der Verhaltensweisen der betroffenen Mädchen und jungen Frauen. Hier werden zunächst gesellschaftlich gültige Normvorstellungen über Mutterschaft dargelegt. Vor dem Hintergrund normativer Vorstellungen erfolgt daraufhin die Thematisierung der Aspekte Alter, Sexualität als auch Bildung und Herkunft von adoleszenten Schwangeren und Müttern. Abschließend werden Babysimulatoren und die Fernsehsendung "Erwachsen auf Probe" als aktuelle Beispiele für praktische Kontexte der Dramatisierung und Moralisierung behandelt.
Adoleszente Mütter und ihre Kinder sind innerhalb der vergangenen Jahre vermehrt in das Zentrum gesellschaftlicher Aufmerksamkeit geraten. Das Ereignis einer Mutterschaft außerhalb der Lebensphase, in der sie normativ vorgesehen ist, löst vielfache öffentliche Debatten aus, welche größtenteils negativ belastet und mit Vorwürfen und Vorurteilen versehen sind. Die seit einiger Zeit vermehrte gesellschaftliche Fokussierung auf junge Mutterschaft bewegt sich zwischen den Phänomenen Dramatisierung und Moralisierung als Mittel der gesellschaftlichen Wahrnehmung und des gesellschaftlichen Umgangs.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Moralisierung sozialer Ungleichheit
- Adoleszente Mutterschaft
- Begriffserklärung
- Geschichte der Moralisierung junger Mütter
- Dramatisierung und Moralisierung adoleszenter Mutterschaft
- Dramatisierung adoleszenter Mutterschaft
- Moralisierung adoleszenter Mutterschaft
- Alter
- Sexualität
- Bildung und Herkunft
- Aktuelle Beispiele für praktische Kontexte der Dramatisierung und Moralisierung
- Babysimulatoren
- Fernsehsendung „Erwachsen auf Probe“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die gesellschaftliche Wahrnehmung und den Umgang mit adoleszenter Mutterschaft. Sie untersucht, inwieweit diese durch die Phänomene Dramatisierung und Moralisierung geprägt sind. Ziel ist es, die Mechanismen aufzuzeigen, die zu einer moralischen Bewertung und Beurteilung junger Mütter führen.
- Moralisierung sozialer Ungleichheit als theoretisches Konzept
- Begriffserklärung und historische Entwicklung der Moralisierung junger Mütter
- Dramatisierung und Moralisierung als Strategien der gesellschaftlichen Wahrnehmung und des Umgangs mit adoleszenter Mutterschaft
- Analyse der gesellschaftlichen Normvorstellungen und deren Auswirkungen auf die Beurteilung junger Mütter
- Aktuelle Beispiele für praktische Kontexte der Dramatisierung und Moralisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Relevanz der Untersuchung adoleszenter Mutterschaft heraus. Sie beleuchtet die gesellschaftliche Aufmerksamkeit, die dieser Thematik in den vergangenen Jahren zuteil wurde, und die damit verbundenen moralischen Bewertungen. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Moralisierung sozialer Ungleichheit als theoretisches Konzept, das die Entstehung von moralischen Urteilen und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft erklärt. Das dritte Kapitel fokussiert auf den Begriff der adoleszenten Mutterschaft, gibt eine Begriffserklärung und erläutert die Geschichte der Moralisierung junger Mütter. Im vierten Kapitel werden Dramatisierung und Moralisierung als Strategien der gesellschaftlichen Wahrnehmung und des Umgangs mit adoleszenter Mutterschaft untersucht. Es werden statistische Daten zur Untersuchung der angenommenen dramatischen Zunahme von Schwangerschaften in der Jugendphase herangezogen. Anschließend werden die moralischen Bewertungen und Beurteilungen junger Mütter im Kontext gesellschaftlicher Normvorstellungen analysiert. Die Aspekte Alter, Sexualität, Bildung und Herkunft spielen hier eine wichtige Rolle. Das fünfte Kapitel analysiert Babysimulatoren und die Fernsehsendung "Erwachsen auf Probe" als aktuelle Beispiele für praktische Kontexte der Dramatisierung und Moralisierung.
Schlüsselwörter
Adoleszente Mutterschaft, Moralisierung, Dramatisierung, soziale Ungleichheit, gesellschaftliche Wahrnehmung, gesellschaftlicher Umgang, Normvorstellungen, Bewertung, Beurteilung, Babysimulatoren, Fernsehsendung "Erwachsen auf Probe".
- Quote paper
- Anonym (Author), 2019, Die moralisierende Wahrnehmung und der dramatisierende Umgang mit adoleszenten Müttern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/539066