Die Arbeit beschäftigt sich mit der Position der Dreyfusards und ihrem öffentlichen Wirken im Kampf um die Freilassung des inhaftierten Alfred Dreyfus.
Werte von Wahrheit und Gerechtigkeit gegenüber einem Glauben an Staatsraison sind zugleich das Ringen um eine Staatsform: die demokratische Republik. Die Arbeit zeigt die Bedingungen auf, unter denen die Dreyfusards lebten und handelten. Daneben liegt ein Schwerpunkt auf der Rezeption der Affäre durch die Presse der damaligen Zeit. Die verwendete Forschungsliteratur basiert zum überwiegenden Teil auf Veröffentlichungen aus Frankreich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Frankreich zu Beginn der Dritten Republik
- Die Presse in Frankreich zur Zeit der Affäre
- Die konservative antisemitische Presse
- Die liberale Presse
- Internationale Pressereaktionen
- Les Dreyfusards
- Begriffsbestimmung
- Die ersten Dreyfusards – humanitäre Motivationen
- Lucie Dreyfus (1869 – 1946)
- Mathieu Dreyfus (1857-1930)
- Ferdinand Forzinetti (1839 – 1909)
- Bernard Lazarre (1865-1903)
- Die einflussreichsten Dreyfusards
- Georges Picquart (1854-1914)
- Auguste Scheurer-Kestner (1833 – 1899)
- Émile Zola (1840-1902)
- Georges Clemenceau (1841 – 1924)
- Victor Basch (1863 – 1944)
- Alfred Dreyfus (1859 – 1934) - ein Dreyfusard?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Untersuchung analysiert die Rolle der Dreyfusards in der öffentlichen Meinungsbildung während der Dreyfus-Affäre in der Dritten Französischen Republik. Sie beleuchtet die historischen Bedingungen, die öffentliche Meinungsbildungsprozesse beeinflussten, und untersucht das Wirken der wichtigsten Akteure. Der Fokus liegt auf dem Kampf der Dreyfusards für Gerechtigkeit und die Verteidigung demokratischer Werte gegen Staatsraison.
- Die historische Situation der Dritten Französischen Republik und ihre Bedeutung für die Affäre Dreyfus.
- Die Rolle der Presse und der öffentlichen Meinungsbildung im Kontext der Affäre.
- Die Motivationen und Strategien der Dreyfusards im Kampf um Gerechtigkeit.
- Die wichtigsten Akteure und ihre Beiträge zur Affäre.
- Der Einfluss der Affäre auf die französische Gesellschaft und Politik.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert den Forschungsgegenstand – die Position und das öffentliche Wirken der Dreyfusards im Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit während der Dreyfus-Affäre. Sie betont die Notwendigkeit, den historischen Kontext der Dritten Französischen Republik sowie die Bedingungen der öffentlichen Meinungsbildung zu berücksichtigen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Dreyfusards, wobei die Argumentationen der Gegenseite nur am Rande behandelt werden. Die Autorin erläutert ihre methodische Vorgehensweise und die verwendeten Quellen, die hauptsächlich aus Zeitungsartikeln, Briefen der Dreyfus und Prozessdokumentationen bestehen.
Frankreich zu Beginn der Dritten Republik: Dieses Kapitel beschreibt die politische und gesellschaftliche Situation Frankreichs zu Beginn der Dreyfus-Affäre (1894). Es betont die noch junge Geschichte der Dritten Republik und deren Bemühungen um die Etablierung republikanischer Werte. Die Boulanger-Krise und die Dreyfus-Affäre werden als Herausforderungen erwähnt, die die Republik aber meisterte. Das Kapitel beleuchtet die Einführung der allgemeinen Schulpflicht, die wirtschaftliche Entwicklung mit dem Fokus auf die Diskrepanz zwischen dem wohlhabenden Bürgertum und den prekär lebenden Arbeitern und die politische Struktur mit dem Schwerpunkt auf dem Parlament als Souverän. Die bestehenden politischen Gruppierungen, wie Monarchisten und Republikaner, werden vorgestellt und ihre Rolle im politischen Diskurs jener Zeit erklärt.
Die Presse in Frankreich zur Zeit der Affäre: Dieses Kapitel behandelt die Rolle der Presse während der Dreyfus-Affäre. Es beschreibt das Pressegesetz von 1881, das Pressefreiheit garantierte, aber gleichzeitig Einschränkungen vorsah. Die „Lois scélérates“ von 1893/94, die als Reaktion auf anarchistische Attentate erlassen wurden, schränkten die Pressefreiheit weiter ein. Das Kapitel analysiert die technischen Fortschritte im Druckwesen, die hohe Auflagen ermöglichten, und beleuchtet die Abhängigkeit der französischen Presse von Spenden und die damit verbundenen Vorwürfe der Bestechlichkeit, wie im Beispiel des Panama-Skandals. Die Autorin diskutiert den Einfluss der „puissances d'argent“ auf die Presse und deren Rolle in der Meinungsbildung.
Schlüsselwörter
Dreyfus-Affäre, Dritte Französische Republik, öffentliche Meinungsbildung, Dreyfusards, Anti-Dreyfusards, Presse, Pressefreiheit, Antisemitismus, Gerechtigkeit, Staatsraison, Demokratie, Republikanismus.
Häufig gestellte Fragen zum Inhaltsverzeichnis: Die Dreyfusards und die öffentliche Meinungsbildung
Was ist der Gegenstand dieser Untersuchung?
Die Untersuchung analysiert die Rolle der Dreyfusards in der öffentlichen Meinungsbildung während der Dreyfus-Affäre in der Dritten Französischen Republik. Sie beleuchtet die historischen Bedingungen, die öffentliche Meinungsbildungsprozesse beeinflussten, und untersucht das Wirken der wichtigsten Akteure. Der Fokus liegt auf dem Kampf der Dreyfusards für Gerechtigkeit und die Verteidigung demokratischer Werte gegen Staatsraison.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Situation der Dritten Französischen Republik, die Rolle der Presse und der öffentlichen Meinungsbildung im Kontext der Affäre, die Motivationen und Strategien der Dreyfusards, die wichtigsten Akteure und deren Beiträge, sowie den Einfluss der Affäre auf die französische Gesellschaft und Politik.
Welche Kapitel umfasst das Werk?
Das Werk umfasst Kapitel zur Einleitung, Frankreich zu Beginn der Dritten Republik, die Rolle der Presse während der Affäre, und eine detaillierte Auseinandersetzung mit den Dreyfusards, inklusive ihrer Motivationen, Strategien und wichtigsten Akteure (z.B. Lucie Dreyfus, Mathieu Dreyfus, Georges Picquart, Émile Zola, Georges Clemenceau).
Wer sind die Dreyfusards?
Die Dreyfusards waren die Unterstützer von Alfred Dreyfus, der fälschlicherweise des Landesverrats beschuldigt wurde. Das Werk untersucht sowohl die ersten Dreyfusards mit ihren humanitären Motivationen als auch die einflussreichsten Persönlichkeiten, die sich für Dreyfus einsetzten. Die Frage, ob Alfred Dreyfus selbst als Dreyfusard zu bezeichnen ist, wird ebenfalls diskutiert.
Welche Rolle spielte die Presse?
Die Rolle der Presse während der Affäre wird ausführlich behandelt, inklusive des Pressegesetzes von 1881, der „Lois scélérates“ von 1893/94, technischer Fortschritte im Druckwesen, der Abhängigkeit der Presse von Spenden und dem Einfluss der „puissances d'argent“ auf die Meinungsbildung. Der Unterschied zwischen der konservativen antisemitischen Presse und der liberalen Presse wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die verwendeten Quellen bestehen hauptsächlich aus Zeitungsartikeln, Briefen der Dreyfus und Prozessdokumentationen.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die methodische Vorgehensweise der Autorin wird in der Einleitung erläutert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Dreyfus-Affäre, Dritte Französische Republik, öffentliche Meinungsbildung, Dreyfusards, Anti-Dreyfusards, Presse, Pressefreiheit, Antisemitismus, Gerechtigkeit, Staatsraison, Demokratie, Republikanismus.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird angeboten?
Das Dokument beinhaltet Kapitelzusammenfassungen, die die Inhalte der einzelnen Kapitel kurz und prägnant beschreiben. Die Zusammenfassung der Einleitung hebt den Forschungsgegenstand und die methodische Vorgehensweise hervor. Die Zusammenfassung zu Frankreich zu Beginn der Dritten Republik beschreibt die politische und gesellschaftliche Situation. Die Zusammenfassung zum Kapitel über die Presse beleuchtet deren Rolle und die Einflüsse auf die Meinungsbildung während der Affäre.
- Quote paper
- Helga Nieschalk (Author), 2019, Die Dreyfus-Affäre und die "Dreyfusards". Öffentliche Meinungsbildung in der Dritten Französischen Republik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/539017