Diese Bachelorarbeit untersucht die Anamnesis-Lehre in Platons "Menon". Der Begriff Anamnesis bedeutet Wiedererinnerung. Dabei hält sich die Arbeit sowohl stringent an den Ausgangstext des Menon als auch an Forschungsliteratur. Die Dialoge Platons, die in dieser Bachelorarbeit zusätzlich unter dem Thema Anamnesis behandelt werden (Menon, Phaidon, Phaidros), wollen von transzendierter Begierde am Schönen sprechen und so an ein geschautes Schönes erinnern. Dabei wird die Begierde beleuchtet, wobei zwischen dem Schönen als Abbild und dem Urbild des Schönen unterschieden wird, welches dann die wahre Schönheit, wahre Lust darstellt, die transzendierte Begierde.
Im Phaidros wird der Liebeswahn und in diesem Zusammenhang auch die Beziehung zum Göttlichen thematisiert. Nach dem Übersetzer Friedrich Schleiermacher ist "Phaidros" der erste Dialog von Platon. Damit erhält die Weisheitslehre Platons in Bezug auf die Anamnesis-Lehre eine andere Ausrichtung. Die Frage, die diese Bachelor-Arbeit aufwirft ist: Wodurch wird Lernen (das Wieder-Erinnern) im Menschen angeregt?
Dabei soll auch darauf eingegangen werden, wie genau das Erinnern abläuft. Zunächst soll 'Die Suche nach der Erkenntnis' beleuchtet werden, das heißt, der Teil, der eine Erinnerung notwendig macht und voraussetzt. In einem zweiten Schritt soll das 'Verstehen der Seele' angesprochen werden, welche den Zusammenhang der Seele mit der Natur und der Selbstbeherrschung erläutert. In einem dritten Schritt soll die 'Anamnesis als Weg, die Wissensfährte' erläutert werden. Dabei handelt es sich um das erworbene Wissen, des Intellekts, welches gleichzeitig eine Spur im Wieder-Erinnern ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Definition, Methode, Rahmen
- A: Auf der Suche nach Erkenntnis
- B: Ausprägung des Intellekts
- C: Anamnesis als Weg: Wissensfährte
- Schlußbetrachtungen, Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Anamnesis-Lehre in Platons Menon und untersucht, wie Lernen als Wiedererinnerung im Menschen angeregt wird. Die Arbeit analysiert die Schritte, die den Prozess des Erinnerns ausmachen, und beleuchtet die Bedeutung der Seele für dieses Wiedererinnern.
- Die Suche nach der Erkenntnis: Wie die Erinnerung notwendig wird
- Das Verstehen der Seele: Zusammenhang mit Natur und Selbstbeherrschung
- Anamnesis als Weg: Das erworbene Wissen des Intellekts und die Spuren im Wiedererinnern
- Die Rolle der Theodizee und die Möglichkeit verschiedener Weltanschauungen
- Der 'Lorbeerkranz' des Philosophen: Die Frage nach dem Schönen und die Verbindung von Dies- und Jenseits
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Was ist Anamnesis? Dieses Kapitel definiert den Begriff Anamnesis als Wiedererinnerung und erklärt die Rolle der Ideen in Platons Philosophie. Es wird auch auf die Mäeutik, Sokrates' Hebammenkunst, eingegangen.
- A: Auf der Suche nach Erkenntnis In diesem Abschnitt werden die Voraussetzungen für die Erinnerung beleuchtet. Es wird untersucht, wie die Suche nach Erkenntnis die Erinnerung notwendig macht.
- B: Ausprägung des Intellekts Dieses Kapitel befasst sich mit der Seele und ihrem Zusammenhang mit der Natur und der Selbstbeherrschung. Es beleuchtet, wie die Seele in der Anamnesis-Lehre eine zentrale Rolle spielt.
- C: Anamnesis als Weg, die Wissensfährte Hier wird das erworbene Wissen des Intellekts und seine Bedeutung für die Wiedererinnerung erläutert. Es wird auch auf die Spuren des Wiedererinnerns im Intellekt eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Anamnesis-Lehre in Platons Menon, das Lernen als Wiedererinnerung, die Rolle der Seele und des Intellekts, die Verbindung von Dies- und Jenseits, die Bedeutung des Schönen und die Frage nach der Theodizee.
- Quote paper
- Sarah Dietrich (Author), 2019, Die Anamnesis-Lehre in Platons "Menon", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538501