Ziel der Pilotstudie war die Untersuchung der Wirkung von Körperakupunktur auf das vegetative System. In einer Praxis für Traditionelle Chinesische Medizin wurde im Laufe eines halben Jahres während der Akupunkturbehandlungen die Herzratenvariabilität HRV als Kurzzeitvariabilität gemessen.
In der Sportmedizin und in den Trainingswissenschaften werden auch bei Gesunden Auswirkungen von körperlichen Belastungen und die Erholungsfähigkeit über Messung des autonomen Nervensystems mittels Herzratenvariabilität (HRV) beurteilt. Als Grundlage dieser Messungen werden biologische Rhythmen verschiedener Funktionskreise erfasst.
Diese sind durch Oszillationen gekennzeichnet, deren Rhythmen unterschiedliche Periodendauern haben. Wissenschaften wie die Chronobiologie und Chronomedizin beschäftigen sich mit den Arten biologischer Rhythmen, der anatomischen Lokalisation und der Funktion biologischer Oszillatoren. Störungen dieser biologischen Rhythmen werden häufig angetroffen. Hierzu tragen eine Reizüberflutung durch stundenlange Tätigkeit am PC, Schichtarbeit, Fehlernährung, lange Autofahrten, Bewegungsmangel, häufige Interkontinentalflüge etc. bei.
In dieser Pilotstudie soll die Wirkung von Körperakupunktur auf das autonome Nervensystem untersucht werden. An PatientInnen, die überwiegend mit orthopädischen Beschwerden zur Therapie kommen, wird während der Akupunkturbehandlungen die HRV gemessen. Dabei soll herausgefunden werden, ob sich Effekte auf das autonome Nervensystem ergeben und ob diese einer Systematik folgen. In der klinischen Studie, die als Längsschnittstudie über sechs Monate konzipiert ist, erfolgt die Auswahl der PatientInnen nicht zufallsorientiert. Die Therapieintervalle richten sich nach den Grunderkrankungen und werden für die Studie nicht geändert.
Im ersten Abschnitt der theoretischen Grundlagen wird ein Überblick über biologische Rhythmen gegeben. Nach einer funktionellen Betrachtung des autonomen Nervensystems folgt eine anatomische Übersicht des ANS gegliedert von der obersten Ebene im Gehirn, der mittleren Ebene auf Rückenmarkhöhe und der unteren Ebene der peripheren Nerven zu den Endorganen. Anschließend werden im Hauptteil verschiedene Organ- und Reflexsysteme besprochen, die sich in der HRV abbilden. Im zweiten Teil werden die Funktionskreise der Traditionellen Chinesischen Medizin dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Biologische Rhythmen
- 2.1 Funktion des autonomen Nervensystems
- 2.1.1 Funktion von Sympathikus und Parasympathikus
- 2.1.2 Funktion des enterischen Systems
- 2.1.3 Funktion des afferenten Systems
- 2.2 Teilstrukturen des autonomen Nervensystems
- 2.2.1 Supraspinale Strukturen des autonomen Nervensystems
- 2.2.2 Spinale Strukturen des autonomen Nervensystems
- 2.2.3 Rezeptoren, Neurotransmitter und afferentes System
- 2.3 Autonome Regelsysteme, die den Sinusknoten modulieren
- 2.3.1 Baroreflexe
- 2.3.2 Vestibuloautonomer Reflex
- 2.3.3 Kardiopulmonale Reflexe
- 2.3.4 Humorale Volumenreflexe
- 2.3.5 Atemregulation
- 2.3.6 Arterielle Chemoreflexe
- 2.4 Die Herzratenvariabilität
- 2.4.1 Das HF-Spektrum
- 2.4.2 Das LF-Spektrum
- 2.4.3 Die VLF- und ULF-Spektren
- 2.4.4 Praxis der Herzratenvariabilitätsmessung
- 3. TCM-Die Funktionskreise
- 4. Methode
- 4.1 Studiendesign
- 4.2 Messvorrichtungen
- 4.3 Untersucher und Prüfablauf
- 5. Ergebnisse
- 26. Diskussion
- 7. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Untersuchung der Wirkung von Akupunktur auf das vegetative Nervensystem. Der Fokus liegt auf der Analyse der Herzratenvariabilität (HRV) als Indikator für die Aktivität des autonomen Nervensystems.
- Funktion des autonomen Nervensystems und seine Rolle in der Homöostase
- Herzratenvariabilität als Messparameter für die Aktivität des autonomen Nervensystems
- Einfluss von Akupunktur auf die Herzratenvariabilität
- Bedeutung der Ergebnisse für das Verständnis des Zusammenspiels von Akupunktur und dem vegetativen Nervensystem
- Potenzielle klinische Implikationen der Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und beleuchtet die Bedeutung des autonomen Nervensystems für die Homöostase des Körpers. Es wird außerdem auf die aktuelle Forschung zur Herzratenvariabilität und Akupunktur eingegangen.
- Kapitel 2: Biologische Rhythmen: Dieses Kapitel beschreibt die Funktion des autonomen Nervensystems, seine Teilstrukturen und die autonomen Regelsysteme, die den Sinusknoten modulieren. Es wird auch die Herzratenvariabilität im Detail erklärt und die verschiedenen Frequenzspektralparameter beschrieben.
- Kapitel 3: TCM-Die Funktionskreise: Dieses Kapitel befasst sich mit den Funktionskreisen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und deren Relevanz für die Akupunktur.
- Kapitel 4: Methode: Die Methoden der Studie werden detailliert beschrieben, einschließlich des Studiendesigns, der Messvorrichtungen und des Prüfablaufs.
- Kapitel 5: Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie und untersucht die Auswirkungen der Akupunktur auf die Herzratenvariabilität.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Akupunktur, Herzratenvariabilität, autonomes Nervensystem, Homöostase und Traditionelle Chinesische Medizin. Es werden empirische Daten zur Untersuchung des Einflusses von Akupunktur auf das vegetative Nervensystem und die HRV verwendet.
- Quote paper
- Parvis Torbati (Author), 2016, Wie verhält sich das vegetative System in der Herzratenvariabilität bei Akupunktur?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538122