In Erica Pedrettis 1986 erschienenen "Valerie oder Das unerzogene Auge" erzählt die Autorin die Geschichte einer Frau, eines Modells und deren Tod durch Krebs. Sie greift dabei auf die historische Konstellation zwischen dem Modell Valentine Godé-Darel und dem Maler Ferdinand Hodler zurück. Aber anders als Godé-Darel, die nur als Bildobjekt existiert, bekommt Valerie eine Stimme, mehr noch einen eigenen Blick verliehen. Das Verhältnis zwischen Maler und Modell, das in der Regel männlich/weiblich, aktiv/passiv besetzt ist, erfährt hier in gewisser Wiese eine Umkehrung, wenn das Modell als sinngebendes Subjekt auftritt. Zuerst nur Spiegel ihres Malers Franz gelingt Valerie eine Lösung und Emanzipation ihrer eigenen Gedanken, ihres eigenen Blickes. Die Dinge fügen sich anders in ihrem unerzogenen Blick, weniger normativ als es bei Franz der Fall ist, aber doch auf ihre eigene Art sehend und erkennend.
1. Inhaltsverzeichnis
1. Inhaltsverzeichnis
2. Einleitung
3. DER MALER
3.1. Das Modell als Spiegel des männlichen Subjekts
3.2. Gebannter Tod
3.3. Gebändigte Natur
4. DAS MODELL
4.1. Valeries Adaption des männlichen Blickes
4.1.1. Bilder einer Landschaft als Entwicklung des eigenen Blicks
4.2. Chinametaphorik
4.3. Krankenhausmetaphorik
4.3.1. Warten
5. DAS GÄNZLICH UNERZOGENE AUGE
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
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