Das primäre Ziel dieser Arbeit besteht in der Ausarbeitung eines Experiments zur Analyse des Einflusses von Overconfidence auf das Manager-Investitionsverhalten. Im anfänglichen Kapitel werden dabei zunächst theoretische Hintergründe zu Overconfidence erörtert und eine für die Arbeit gültige Definition ebendieser festgelegt. Anschließend werden gängige Verfahren zu ihrer Identifikation und Messung vorgestellt, ehe im letzten Kapitel des zweiten Abschnitts die zu prüfende Hypothese hergeleitet wird. Der dritte Abschnitt beschäftigt sich mit dem experimentellen Design und ist vor allem durch die zwei aufeinanderfolgenden Schritte – Overconfidence-Ermittlung und Erhebung des Investitionsverhaltens – gekennzeichnet. Bevor eine Zusammenfassung die Arbeit abrundet, wird unter anderem die Einhaltung ausgewählter Validitätskriterien diskutiert.
Bereits im Jahr 1982 behauptete der weltbekannte und sehr erfolgreiche Investor Warren Buffet im Chairman’s Letter seines Unternehmens Berkshire Hathaway, dass viele Manager ihre Fähigkeiten überschätzen. Mit einem teilweise belustigenden Vergleich konstatierte er, dass viele Entscheidungsträger bereit sind zu hohe Prämien für ihre Zielunternehmen zu bezahlen, da sie sich für fähig genug halten diese durch eine Erhöhung der Profitabilität des übernommenen Unternehmens schnell wieder zu erwirtschaften. Seinen Beobachtungen zur Folge scheiterte dieses Unterfangen jedoch in vielen Fällen.
Die bisher eher durch Misserfolge geprägte Übernahme von Monsanto durch die Bayer AG aus dem Jahr 2018 ist nur eins von vielen Beispielen welches verdeutlicht, dass das Thema Manager-Overconfidence und die damit womöglich einhergehenden Über- bzw. Fehlinvestitionen auch heutzutage kaum an Brisanz verloren zu haben scheint. Während sich die einfache Behauptung, dass das Selbstbewusstsein eines Managers als eher stark ausgeprägt einzustufen ist noch kaum als Diskussionsgrundlage eignet, bedarf die Annahme, dass eigene Fähigkeiten überschätzende Entscheidungsträger zu Überinvestitionen neigen bereits durchaus einer eingehenden Untersuchung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Phänomen Overconfidence
- Definition und Kategorisierung von Overconfidence
- Indikatoren und mögliche Verfahren zur Messung der Manager-Selbstüberschätzung
- Traditionelle Gründe für Investitionsverzerrungen und Herleitung der Hypothese
- Experimentelles Design
- Konzeption des Experiments
- Unabhängige Variable – Ermittlung der Overconfidence der Experimentteilnehmer
- Abhängige Variable – Erhebung des Investitionsverhaltens unter Einbeziehung der Ergebnisse aus dem ersten Schritt
- Betrachtung ausgewählter Validitätskriterien und mögliche Kritik am Experimentaufbau
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einfluss von Overconfidence auf das Investitionsverhalten von Managern. Ziel ist es, ein Experiment zu entwickeln, welches den Einfluss von Manager-Selbstüberschätzung auf die Investitionsentscheidungen analysiert.
- Definition und Kategorisierung des Phänomens Overconfidence
- Identifizierung und Messung von Overconfidence bei Managern
- Entwicklung eines experimentellen Designs zur Analyse des Einflusses von Overconfidence auf Investitionsentscheidungen
- Betrachtung der Validitätskriterien und potenzieller Kritikpunkte am Experimentaufbau
- Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel führt in das Thema Overconfidence und dessen Relevanz im Kontext von Manager-Investitionsentscheidungen ein. Es werden Beispiele für die Auswirkungen von Selbstüberschätzung auf Unternehmensentscheidungen genannt, insbesondere im Bereich von Akquisitionen.
- Das Phänomen Overconfidence: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition und Kategorisierung von Overconfidence, beleuchtet verschiedene Konzepte der Verzerrungseffekte wie Miscalibration, Illusion of Control und Above Average Effect. Es werden gängige Verfahren zur Identifikation und Messung von Manager-Selbstüberschätzung vorgestellt, z. B. die Analyse der Managementvergütung.
- Experimentelles Design: Dieses Kapitel beschreibt die Konzeption des Experiments, das zur Untersuchung des Einflusses von Overconfidence auf das Investitionsverhalten entwickelt wird. Es werden die unabhängige Variable (Ermittlung der Overconfidence der Teilnehmer) und die abhängige Variable (Erhebung des Investitionsverhaltens) definiert. Das Kapitel analysiert die Einhaltung relevanter Validitätskriterien und diskutiert mögliche Kritikpunkte am Experimentaufbau.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Overconfidence, Manager-Selbstüberschätzung, Investitionsverhalten, Experimentelles Design, Validitätskriterien, Hybris, Miscalibration, Illusion of Control, Above Average Effect, Managementvergütung, Aktienoptionen, Risikodiversifikation.
- Quote paper
- Kirill Lochbaum (Author), 2020, Einfluss von Overconfidence auf das Investitionsverhalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/537262