Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern die Kriterien von Spiess mit einer mittelalterlichen Quelle übereinstimmen, und inwiefern man von einem Kriterienkatalog für die Partnerwahl sprechen kann. Hierzu werde ich mich auf eine Quelle zu Heinrich VII beziehen. Diese berichtet aus der Sicht von drei Gesandten, die für ihn die Königin von Neapel (die jüngere) näher betrachten sollten, um ihn über ihre „Eignung“ zu informieren.
Im Folgenden werde ich zunächst den Kriterien-Katalog von Spiess zusammenfassen und diesen zudem noch mit denen anderer Autoren vergleichen. Das Werk von Spiess wurde in den Rezensionen sehr gelobt. Es sei ein enormer Beitrag für die deutsche Forschung, allerdings gäbe es noch Fragen bei der Begrifflichkeit des Hochadels und den oftmals stark variierenden regionalen Eigenheiten. Im Anschluss daran komme ich dann zu der Quelle zu Heinrich dem VII. Diese stammt aus den sogenannten Rolls Series, einer Sammlung von Quellen zur englischen Geschichte im Mittelalter, die zwischen 1858 und 1902 veröffentlicht wurde. Leider wird in der Einleitung zum Werk zu Heinrich VII schon gesagt, dass es bei kaum einem Werk dieser Serie so wenig Quellen gäbe, wie zu Heinrich VII . Da dieses Werk im Jahre 1858 herausgegeben wurde, muss dies an sich nicht unbedingt von großer Bedeutung sein. Allerdings habe ich bis dato auch noch keine These entdeckt, die das Gegenteil belegt. Außerdem muss bei der Quellensammlung beachtet werden, dass sie unter Aufsicht des Master of Rolls unter Aufsicht des Königshauses herausgegeben wurde. Ich möchte in diesem Zusammenhang nicht von einer Zensur sprechen, aber eine mögliche Selektion der herausgegebenen Quellen sollte in Betracht gezogen werden. Jedoch ist die selbstkritische Bemerkung zur Quellenlage in der Einleitung positiv zu bewerten. Nichts desto trotz ist nicht bekannt, wann der Text verfasst wurde und von wem. Die Quelle wird, wie gesagt, aus der Sicht von drei Gesandten geschrieben, aber es wird nicht gesagt, ob sie von allen dreien stammt, ob Notizen gemacht wurden, aus denen dann die finale Quelle entstand. Damit geht auch die Frage einher, ob sie von jemand anderem niedergeschrieben oder editiert wurde. Trotz alledem sollte die sehr genaue und umfangreiche Beschreibung hervorgehoben werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. ERÖRTERUNG DER FRAGESTELLUNG
- 2. KRITERIEN DER PARTNERWAHL
- A) „DIE EHE ALS MITTEL ZUM Zweck“ – KRITERIEN NACH KARL H. SPIESS
- B) KRITISCHE BEWERTUNG UND VERGLEICH MIT ANDEREN AUTOREN
- 3. QUELLE: BESCHREIBUNG DER PRINZESSIN VON NEAPEL
- 4. FAZIT: AUSWERTENDER VERGLEICH
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich mit den Kriterien der Partnerwahl im Mittelalter auseinander, insbesondere mit dem Kriterienkatalog von Karl H. Spiess und seiner Anwendbarkeit auf den Fall von Heinrich VII. Ziel ist es, die Gültigkeit von Spiess' Kriterienkatalog zu untersuchen und ihn mit anderen wissenschaftlichen Ansätzen zu vergleichen.
- Kriterienkatalog von Spiess
- Analyse mittelalterlicher Quellen
- Fallbeispiel Heinrich VII
- Vergleichende Betrachtung verschiedener wissenschaftlicher Ansätze
- Relevanz von Ehe und Partnerwahl im Kontext der mittelalterlichen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Fragestellung der Arbeit und stellt die relevanten Aspekte der Partnerwahl im Mittelalter vor. Es werden grundlegende Kriterien wie die Fortpflanzung, politische Allianzen und die soziale Herkunft betrachtet. Das zweite Kapitel fasst die von Karl H. Spiess entwickelten Kriterien für die Partnerwahl im Mittelalter zusammen. Es werden die sechs Kategorien von Spiess erläutert und mit denen anderer Autoren verglichen. Das dritte Kapitel präsentiert eine Quelle zur Beschreibung der Prinzessin von Neapel, die als Beispiel für die Anwendung von Spiess' Kriterien genutzt wird. Das vierte Kapitel zieht ein Fazit und führt einen auswertenden Vergleich durch, um die Gültigkeit von Spiess' Kriterienkatalog zu beurteilen.
Schlüsselwörter
Partnerwahl, Mittelalter, Eheschließung, Kriterienkatalog, Karl H. Spiess, Heinrich VII, Adel, Fortpflanzung, soziale Herkunft, politische Allianzen, Quellenanalyse.
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Arts Maximilian Hake (Autor:in), 2017, Kriterien der Partnerwahl im Mittelalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/537093