Im Rahmen dieser wissenschaftlichen Ausarbeitung wird eine Potenzialanalyse durchgeführt, die die konventionellen zeitwirtschaftlichen Methoden mit dem Verfahren der sensorgestützten menschlichen Aktivitätserkennung vergleicht. Zu diesem Zweck werden sämtliche zeitwirtschaftliche Methoden, die weiterhin einen praktischen Nutzen haben, vorgestellt und anhand von definierten Kriterien zur Leistungsfähigkeit der Zeitdatenerfassungsmethoden miteinander verglichen und bewertet. Die Ausführung und Analyse der Methoden sowie die Definition der Kriterien erfolgt vorwiegend auf Basis einer umfangreichen Fachliteraturrecherche. Anschließend wird die sensorgestützte menschliche Aktivitätserkennung zu dem Vergleich herangezogen und ebenfalls anhand der definierten Kriterien der zeitwirtschaftlichen Methoden bewertet. Die ausschlaggebende Analyse erfolgt anhand eines empirischen Vergleichs zwischen Methods-Time Measurement und dem Verfahren der sensorgestützten menschlichen Aktivitätserkennung.
Die zunehmende Digitalisierung des Alltags macht sich auch in den Unternehmen immer mehr bemerkbar. Ubiquitäres Computing ermöglicht es dem Endverbraucher, jederzeit von überall auf der ganzen Welt seinen Konsumwünschen nachkommen zu können. Das bedingt steigende Transportaufkommen von Gütern, die sich zur gleichen Zeit partikularisiert haben. Solche Faktoren stellen die Unternehmen vor neue Tatsachen. Dieser Umstand verschärft sich angesichts der Forderungen der Kunden hinsichtlich einer weiterhin hohen Lieferfähigkeit und kurzen Lieferzeiten. Diese wachsenden globalen Herausforderungen zwingen die Unternehmen zum Handeln.
Die Logistik bzw. insbesondere der innerbetriebliche Materialfluss bieten einen Ansatz, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Zugleich steht dieser selbst vor Rationalisierungsmaßen, vorwiegend sind die sehr kostspieligen manuellen Arbeitsprozesse zu benennen. Zur Realisierung dieser Maßnahmen bedingt es der Kenntnis von Zeitdaten, die einen unmittelbaren Einfluss auf die Kosten und die Qualität im Unternehmen besitzen. Vor diesem Hintergrund werden Methoden vorgestellt, die zur Erfassung von Zeitdaten dienen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Intralogistik
- Einordnung der Intralogistik in die Logistik und definitorische Eingrenzung der Intralogistik
- Definition und Prozessdarstellung der Intralogistik
- Zeitdaten im innerbetrieblichen Kontext
- Definition von Zeitdaten
- Betriebliche Verwendung von Zeitdaten
- Zeitwirtschaftliche Methoden
- Intralogistik
- Zeitwirtschaftliche Methoden
- Aufgaben und Definition der Zeitwirtschaft
- Zeitwirtschaftliche Methoden im Überblick
- Methoden der Ist-Zeitdatenermittlung
- Selbstaufschreibung
- Fremdaufschreibung
- Multimomentverfahren
- Befragung
- Methodiken der Soll-Zeitendatenermittlung
- Work-Factor (WF)
- Methods-Time Measurement (MTM)
- Maynard Operations Sequence Technique (MOST)
- Planzeiten
- Vergleichen und Schätzen
- Sensorgestützte menschliche Aktivitätserkennung
- Definition und Aufbau des HAR-Verfahrens
- Definition der Terminologie menschliche Aktivität
- Motion Capturing Verfahren
- Gliederung der Motion Capturing-Verfahren nach der Anbringung der Sensoren
- Akustische Verfahren
- Elektromagnetische Verfahren
- Elektromechanische Verfahren
- Optische Verfahren
- Inertial Measurement Unit (IMU)
- Beschleunigungssensor (Accelerometer)
- Drehratensensor (Gyroskop)
- Magnetfeldsensor (Magnetometern)
- Anwendungsfelder von technischen Lösungen der Human Activity Recognition
- Analyse von Potenzialen der Human Activity Recognition im Vergleich zu den zeitwirtschaftlichen Methoden
- Definition von Kriterien zur Ermittlung von Zeitdaten
- Statistische Genauigkeit
- Wirtschaftlichkeit
- Objektivität
- Personalqualifikation
- Prospektiver Einsatz
- Reproduzierbarkeit
- Auswertung der Potenziale zeitwirtschaftlicher Methoden
- Selbstaufschreibung
- Fremdaufschreibung
- Multimomentverfahren
- Befragung
- Systeme vorbestimmter Zeiten
- Planzeiten
- Vergleichen und Schätzen
- Aufbau und Ausführung des empirischen Vergleichs
- Darstellung und Definition der intralogistischen Prozesse
- Vorstellung des Versuchsablaufs
- Ausführung der Analyse
- Auswertung der Ergebnisse sowie Erkenntnisse aus dem empirischen Vergleich
- Erkenntnisse und Ergebnisse zu MTM
- Erkenntnisse und Ergebnisse zu HAR
- Definition von Kriterien zur Ermittlung von Zeitdaten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Analyse von Potentialen sensorgestützter Erkennung menschlicher Aktivitäten im Vergleich zu zeitwirtschaftlichen Methoden im innerbetrieblichen Materialfluss. Ziel der Arbeit ist es, einen umfassenden Vergleich dieser beiden Verfahren hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit bei der Ermittlung von Zeitdaten durchzuführen.
- Zeitdatenerfassung im innerbetrieblichen Materialfluss
- Analyse und Vergleich von zeitwirtschaftlichen Methoden
- Potenzialanalyse der sensorgestützten menschlichen Aktivitätserkennung
- Empirischer Vergleich von Methods-Time Measurement (MTM) und HAR
- Bewertung der Methoden anhand definierter Kriterien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Masterarbeit ein und stellt die Relevanz der Zeitdatenerfassung im innerbetrieblichen Materialfluss dar. Sie beleuchtet die Bedeutung der Digitalisierung und die Herausforderungen, die Unternehmen im Kontext von steigenden Transportaufkommen und individualisierten Konsumwünschen bewältigen müssen.
- Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Intralogistik und den damit verbundenen Zeitdaten. Es werden die Einordnung der Intralogistik in die Logistik, die Prozessdarstellung der Intralogistik, die Definition von Zeitdaten und deren betriebliche Verwendung erläutert.
- Zeitwirtschaftliche Methoden: Dieses Kapitel präsentiert die Aufgaben und Definition der Zeitwirtschaft. Es bietet einen Überblick über verschiedene zeitwirtschaftliche Methoden und beschreibt die Methoden der Ist-Zeitdatenermittlung (Selbstaufschreibung, Fremdaufschreibung, Multimomentverfahren, Befragung) sowie die Methodiken der Soll-Zeitendatenermittlung (Work-Factor (WF), Methods-Time Measurement (MTM), Maynard Operations Sequence Technique (MOST), Planzeiten, Vergleichen und Schätzen).
- Sensorgestützte menschliche Aktivitätserkennung: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der sensorgestützten menschlichen Aktivitätserkennung (HAR) und erklärt Definition, Aufbau und Terminologie des Verfahrens. Es werden verschiedene Motion Capturing Verfahren sowie die Inertial Measurement Unit (IMU) und ihre Bestandteile (Beschleunigungssensor, Drehratensensor, Magnetfeldsensor) erläutert. Des Weiteren werden Anwendungsfelder von HAR in verschiedenen Branchen aufgezeigt.
- Analyse von Potenzialen der Human Activity Recognition im Vergleich zu den zeitwirtschaftlichen Methoden: Dieses Kapitel führt die Analyse der Potenziale der Human Activity Recognition im Vergleich zu den zeitwirtschaftlichen Methoden durch. Es werden Kriterien zur Ermittlung von Zeitdaten definiert (statistische Genauigkeit, Wirtschaftlichkeit, Objektivität, Personalqualifikation, prospektiver Einsatz, Reproduzierbarkeit) und die jeweiligen Methoden anhand dieser Kriterien bewertet. Es werden sowohl die Stärken und Schwächen der einzelnen Verfahren betrachtet als auch der Aufbau und die Ausführung des empirischen Vergleichs zwischen Methods-Time Measurement (MTM) und HAR dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit fokussiert auf die Zeitdatenerfassung im innerbetrieblichen Materialfluss und vergleicht konventionelle zeitwirtschaftliche Methoden mit dem Verfahren der sensorgestützten menschlichen Aktivitätserkennung (HAR). Wichtige Schlüsselwörter sind: Intralogistik, Zeitdaten, Zeitwirtschaft, Methods-Time Measurement (MTM), Human Activity Recognition (HAR), Motion Capturing, Inertial Measurement Unit (IMU), empirischer Vergleich, Leistungsfähigkeit, Kriterien, statistische Genauigkeit, Wirtschaftlichkeit, Objektivität, Personalqualifikation, prospektiver Einsatz, Reproduzierbarkeit.
- Quote paper
- Dilan Taskiran (Author), 2019, Konventionelle zeitwirtschaftliche Methoden und sensorgestützte menschliche Aktivitätserkennung im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/536607