Diese Arbeit beschäftigt sich mit der heutigen Didaktik der Bruchrechung und vergleicht diese mit den Lehrweisen von Euler (18. Jahrhundert) und Maximilian Simon (Anfang 20. Jahrhundert). Im ersten Teil wird erörtert, weshalb die Bruchrechnung weiterhin einen wichtigen Teil im Mathematikunterricht ausmacht und inwiefern historische Elemente dazu beitragen können. Danach werden die vier verschiedenen, vorherrschenden didaktischen Konzepte der Bruchrechnung vorgestellt, die in den anschließenden Analysen der beiden Lehrbücher teils wieder aufgegriffen werden. Das vierte Kapitel wird der Biographie Eulers gewidmet, auf die eine Analyse seines Lehrbuches "Vollständige Anleitung zur Algebra" folgt. Denn Euler beschäftigt sich in seinem Werk ausführlich mit der Didaktik der Bruchrechnung, das sie für die Lehre von Gleichungen eine essenzielle Grundlage ist. Auch Simon legte viel Wert darauf, dass seine Schülerinnen und Schüler nicht bloß Sätze und Regeln ausühren, sondern auch ihre Wirkungsweise verstehen und selbständig weiter denken und ihre Arbeit überprüfen.
Die Bruchrechnung ist das vorherrschende Unterrichtsthema in der sechsten Klassenstufe. Die Brüche werden bei Padberg aufgeteilt: in gemeine Brüche und Dezimalbrüche/Kommazahlen. Dezimalbrüche weil es genau genommen nur eine andere Schreibweise ist. Die sogenannten gemeinen Brüche werden im Alltag oft durch Dezimalbrüche ersetzt (Benzinpreise, Zinsen ect.), daher wird oft debattiert, die gemeinen Brüche aus dem Lehrplan zu streichen. Dezimalbrüche können viel besser in das vorherrschende Stellenwertsystem eingegliedert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Notwendigkeit der Bruchrechnung
- Mathematik-historische Elemente im Unterricht
- Didaktische Konzepte
- Größenkonzept
- Äquivalenzkonzept
- Gleichungskonzept
- Operatorenkonzept
- Euler
- Biographie
- „Vollständige Anleitung zur Algebra“- Vergleich aus heutiger Sicht
- Simon „Didaktik und Methodik des Rechnens und der Mathematik“
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Didaktik der Bruchrechnung im Mathematikunterricht und vergleicht aktuelle Lehrmethoden mit historischen Ansätzen aus den Werken von Leonhard Euler und Maximilian Simon. Das Hauptziel ist es, die Bedeutung der Bruchrechnung im Mathematikunterricht zu belegen und den Beitrag historischer Elemente zur didaktischen Gestaltung aufzuzeigen.
- Bedeutung der Bruchrechnung im Mathematikunterricht
- Vergleich aktueller und historischer didaktischer Konzepte
- Einbeziehung mathematisch-historischer Elemente in den Unterricht
- Analyse der didaktischen Ansätze von Euler und Simon
- Bewertung der jeweiligen Vor- und Nachteile verschiedener didaktischer Methoden
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Bruchrechnung im Mathematikunterricht der sechsten Klasse ein und beleuchtet die anhaltende Debatte um die Notwendigkeit der gemeinen Brüche im Vergleich zu Dezimalbrüchen. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der die Notwendigkeit der Bruchrechnung, den Einsatz historischer Elemente im Unterricht, die Analyse der didaktischen Konzepte sowie die Betrachtung der Werke von Euler und Simon umfasst. Die Arbeit vergleicht die heutige Didaktik mit den Lehrmethoden des 18. Jahrhunderts (Euler) und des frühen 20. Jahrhunderts (Simon).
Notwendigkeit der Bruchrechnung: Dieses Kapitel argumentiert für den Erhalt der gemeinen Brüche im Lehrplan. Es werden die Vorteile gemeiner Brüche gegenüber Dezimalbrüchen herausgestellt, wie z.B. ihre Anschaulichkeit, die bessere Veranschaulichung von Multiplikation und Division sowie die Existenz des inversen Elements (Kehrbruch). Die Nachteile von Dezimalbrüchen, insbesondere bei der Stochastik und im Hinblick auf die Äquivalenz von Gleichungen bei Rundungen, werden ebenfalls diskutiert. Die Kapitel betont die Bedeutung der gemeinen Brüche als Grundlage für ein solides mathematisches Verständnis und als wichtige Vorstufe für den Umgang mit Dezimalzahlen.
Mathematik-historische Elemente im Unterricht: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Einbeziehung historischer Aspekte in den Mathematikunterricht. Es wird argumentiert, dass historische Einblicke den Schülern helfen, Mathematik als dynamischen Prozess zu verstehen, der von Menschen aus verschiedenen Kulturen und Epochen gestaltet wurde. Die Kapitel verweist auf den positiven Einfluss historischer Anekdoten auf die Motivation der Schüler und zeigt auf, wie historische Ansätze bei der Bewältigung von Lernproblemen hilfreich sein können, beispielsweise beim Verständnis negativer Zahlen. Historisches Wissen kann den Schülern somit helfen, das Fach Mathematik umfassender zu erfassen und die Entwicklung mathematischer Konzepte nachzuvollziehen.
Schlüsselwörter
Bruchrechnung, Didaktik, Mathematikunterricht, Leonhard Euler, Maximilian Simon, gemeine Brüche, Dezimalbrüche, historische Elemente, didaktische Konzepte, Größenkonzept, Äquivalenzkonzept, Gleichungskonzept, Operatorenkonzept, Stellenwertsystem, Zahlbereichserweiterung, Stochastik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Didaktik der Bruchrechnung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit der Didaktik der Bruchrechnung im Mathematikunterricht. Sie untersucht die Bedeutung der Bruchrechnung, vergleicht aktuelle Lehrmethoden mit historischen Ansätzen (Leonhard Euler und Maximilian Simon) und beleuchtet die Einbeziehung mathematisch-historischer Elemente in den Unterricht.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Hauptziel ist es, die Bedeutung der Bruchrechnung im Mathematikunterricht zu belegen und den Beitrag historischer Elemente zur didaktischen Gestaltung aufzuzeigen. Die Arbeit untersucht den Vergleich aktueller und historischer didaktischer Konzepte, die Analyse der Ansätze von Euler und Simon sowie die Bewertung der Vor- und Nachteile verschiedener Methoden.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Bedeutung der Bruchrechnung, den Vergleich aktueller und historischer didaktischer Konzepte, die Einbeziehung mathematisch-historischer Elemente, die Analyse der Ansätze von Euler und Simon und die Bewertung verschiedener didaktischer Methoden. Spezifische didaktische Konzepte wie Größenkonzept, Äquivalenzkonzept, Gleichungskonzept und Operatorenkonzept werden ebenfalls analysiert.
Welche historischen Figuren werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die didaktischen Ansätze von Leonhard Euler (18. Jahrhundert) und Maximilian Simon (frühes 20. Jahrhundert) und vergleicht diese mit aktuellen Lehrmethoden.
Warum ist die Bruchrechnung wichtig?
Die Arbeit argumentiert für den Erhalt der gemeinen Brüche im Lehrplan, da sie Vorteile gegenüber Dezimalbrüchen aufweisen: bessere Anschaulichkeit, bessere Veranschaulichung von Multiplikation und Division, Existenz des inversen Elements (Kehrbruch). Nachteile von Dezimalbrüchen, insbesondere bei der Stochastik und bei Rundungen, werden ebenfalls diskutiert. Gemeine Brüche bilden eine wichtige Grundlage für ein solides mathematisches Verständnis.
Welche Rolle spielen historisch-mathematische Elemente im Unterricht?
Die Arbeit betont die Bedeutung der Einbeziehung historischer Aspekte im Mathematikunterricht. Historische Einblicke helfen Schülern, Mathematik als dynamischen Prozess zu verstehen und fördern die Motivation. Historische Ansätze können bei der Bewältigung von Lernproblemen hilfreich sein (z.B. Verständnis negativer Zahlen).
Welche didaktischen Konzepte werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert verschiedene didaktische Konzepte, darunter das Größenkonzept, das Äquivalenzkonzept, das Gleichungskonzept und das Operatorenkonzept im Kontext der Bruchrechnung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, Notwendigkeit der Bruchrechnung, Mathematik-historische Elemente im Unterricht, didaktischen Konzepten, Euler (Biographie und Vergleich seiner "Vollständigen Anleitung zur Algebra"), Simon ("Didaktik und Methodik des Rechnens und der Mathematik") und Fazit/Ausblick.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Bruchrechnung, Didaktik, Mathematikunterricht, Leonhard Euler, Maximilian Simon, gemeine Brüche, Dezimalbrüche, historische Elemente, didaktische Konzepte, Größenkonzept, Äquivalenzkonzept, Gleichungskonzept, Operatorenkonzept, Stellenwertsystem, Zahlbereichserweiterung, Stochastik.
- Quote paper
- Eva Franke (Author), 2018, Einführung in die Bruchrechnung. Inwiefern können wir von Konzepten Eulers und Simons lernen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/536563