Die vorliegende Arbeit versucht die Frage zu klären, welche Gründe in der Peirceschen Darlegung des Pragmatismus für die Weiterentwicklung oder Transformation der Korrespondenztheorie zur Konsenstheorie der Wahrheit vorliegen. In diesem Kontext erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit der Konsenstheorie und deren erkenntnistheoretischen Implikationen im Allgemeinen sowie im Speziellen mit dem konsensualen Kriterium, welches im Mittelpunkt dieser Wahrheitskonzeption steht.
Für Peirce ist der Pragmatismus eine Methode der Begriffsklärung, die sich in erster Linie auf die Wissenschaft erstreckt. Er wendet sich gegen den Intellektualismus und die Abstraktionen der Metaphysik und revolutioniert die Erkenntnistheorie maßgebend.
Das Hauptanliegen der Erkenntnislehre, welche Erkenntnis als eine wahre, gerechtfertigte Überzeugung definiert, besteht in der Frage, wie begründet werden kann, dass eine Überzeugung oder ein Glaube wahr ist. Die zentralen erkenntnistheoretischen Hauptströmungen neben dem Pragmatismus, also der Rationalismus, Empirismus und Kritizismus, führen zur Klärung dieser Frage verschiedene Evidenzkriterien an, die sich jedoch allesamt auf die Korrespondenztheorie der Wahrheit stützen. Wahrheit ist demnach die Übereinstimmung einer Aussage über die Realität mit der Realität.
Peirce hingegen verschiebt den Fokus im Gefüge der erkenntnistheoretischen Substanz aus Wahrheit, Rechtfertigung und Überzeugung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Wesen des Pragmatismus nach Peirce
- Erkenntnistheoretische Prozessualität - Von Überzeugungen zu Handlungsgewohnheiten
- Das konsensuale Wahrheitsverständnis im Kontext weiterer Wahrheitstheorien
- Der Versuch eines mehrfach kritischen Ansatzes hinsichtlich der Methode konsensualer Wahrheitsfindung innerhalb der Peirceschen Forschergemeinde
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Übergang vom Korrespondenzbegriff zum Konsensbegriff der Wahrheit im Werk von Charles S. Peirce. Im Zentrum steht die Analyse der Gründe für die Transformation der Wahrheitstheorie im Kontext des pragmatischen Denkens.
- Pragmatismus als Methode der Begriffsklärung
- Bedeutung des Konsenses für das Verständnis von Wahrheit
- Kritik an der Korrespondenztheorie der Wahrheit
- Analyse der erkenntnistheoretischen Implikationen des Konsensbegriffes
- Die Rolle der Peirceschen Forschergemeinde in der konsensualen Wahrheitsfindung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den pragmatischen Denkansatz im Allgemeinen sowie den Fokus des Textes auf die Wahrheitstheorie von Charles S. Peirce vor.
- Das Wesen des Pragmatismus nach Peirce: Dieses Kapitel beschreibt den Pragmatismus als Methode der Begriffsklärung und beleuchtet die pragmatische Maxime als Kernprinzip.
- Erkenntnistheoretische Prozessualität - Von Überzeugungen zu Handlungsgewohnheiten: Dieses Kapitel befasst sich mit der erkenntnistheoretischen Prozessualität, die vom Pragmatismus als Grundlage für die Wahrheitsfindung angesehen wird.
- Das konsensuale Wahrheitsverständnis im Kontext weiterer Wahrheitstheorien: Hier werden die verschiedenen Wahrheitstheorien, wie die Korrespondenztheorie, im Kontext des pragmatischen Konsensbegriffes analysiert.
- Der Versuch eines mehrfach kritischen Ansatzes hinsichtlich der Methode konsensualer Wahrheitsfindung innerhalb der Peirceschen Forschergemeinde: Dieses Kapitel widmet sich der Frage der konsensualen Wahrheitsfindung und analysiert die Rolle der Peirceschen Forschergemeinde in diesem Prozess.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Pragmatismus, Erkenntnistheorie, Wahrheitstheorie, Konsensbegriff, Korrespondenztheorie, Charles S. Peirce, wissenschaftliche Methode, Forschergemeinde.
- Quote paper
- Erik Schittko (Author), 2019, Pragmatismus bei Charles S. Peirce. Übergang vom Korrespondenzbegriff zum Konsensbegriff der Wahrheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/536343